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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1907.
26. bis 29. Wettbewerb-Prüfung von 1902 bis 1905,
durchschnittlich 30 Chronometer oder 47"/o der Gesamtzahl,
BO. bis 31. Wettbewerb-Prüfung von 1906 bis 1907,
durchschnittlich 35 Chronometer oder 70°/o der Gesamtzahl.
Die vorstehenden Jahreszahlen bezeichnen die Anfangsjahre der einzelnen
Prüfungen.
c. Prüfung von Präzisions-Taschenuhren.
An den im Jahre 1907 ahgehaltenen Prüfungen von Präzisions-Taschenuhren
beteiligten sich 9 Fabrikanten durch Einsendung von 25 Instrumenten, von denen 9
in die große und 16 in die kleine Prüfung eingestellt worden sind. Eine Uhr
der großen und 3 Uhren der kleinen Prüfung wurden ohne Zeugnis zurückgegeben,
weil die beobachteten Gangwerte die im „Regulativ“ festgesetzten Schwankungs
grenzen überschritten.
d. Übersicht über die laufenden Arbeiten der Abteilung IV.
Als Gesamtergebnis wurden im Jahre 1907 zusammen 330 Beobachtuugsreihen
au Uhren aller Art (gegen 346 im Vorjahre) erhalten. Nicht eingeschlossen sind
hierbei einzelne gelegentliche Standbestimmungen von Chronometern und Taschen
uhren, welche auf Wunsch von Kapitänen und Uhrmachern ausgeführt wurden.
e. Wissenschaftliche Arbeiten und Chronik.
Die Führung der von der Deutschen Seewarte vorgeschlageneu Chronometer-
Tagebücher auf den Schiffen der Handelsmarine hat auch im Berichtsjahre sowohl
bezüglich der Verbreitung, als auch bezüglich der sorgfältigen Ausführung weitere
erfreuliche Fortschritte gemacht. Da jedoch eine der hiesigen größeren Reedereien,
welche sich bisher in hervorragender Weise der hiesigen Einrichtungen bediente,
zu der Gepflogenheit übergegangen ist, die Chronometer-Tagebücher in ihren eigenen
Bureaus einer Durchsicht unterziehen zu lassen und dieselben erst nach voll
ständiger Ausfüllung bei der Abteilung einzuliefern, so ist naturgemäß die Anzahl
der eingelaufenen Journale kleiner als im vorigen Jahre gewesen. Während
nämlich im Jahre 1906 263 Tagebücher eingereicht wurden, sind im Jahre 1907
nur 134 (vorwiegend ausgefüllte) Hefte in der Abteilung IV abgegeben worden.
Im Übrigen haben die Grundsätze der Tagebuchführung selbst immer mehr Billi
gung und Eingang in den nautischen Kreisen gefunden.
Von den Inspektionen der größeren Reedereien wurden der Abteilung IV
gegenüber auch im Berichtsjahre wiederholt die Vorteile einer sorgfältigen Führung
des Chronometer-Tagebuchs als unverkennbar hingestellt. Hierbei wurde wieder
holt die Erklärung abgegeben, daß die mit der Tagebuchführung verbundene
Mühewaltung als eine ganz unerhebliche bezeichnet werden müsse, wenn die Ein
tragungen täglich vorgenommen würden. Es ist zu wünschen, daß diese Erkennt
nis auch in denjenigen nautischen Kreisen, welche außerhalb der großen Reedereien
stehen, immer mehr an Verbreitung gewinnen möge.
Auf einen aus interessierten Kreisen geäußerten Wunsch wurde von dem
Abteilungs-Vorstande eine Vorausberechnung der in Tsingtau sichtbaren Stern
bedeckungen für das Jahr 1908 ausgeführt.
In der Zeit vom 9. Januar bis zum 24. Februar wurde Kapitänleutnant Nippe
in den astronomischen Ortsbestimmungen ausgebildet. Auf demselben Gebiet fand
vom 26. April bis zum 30. September für den Oberleutnant Heinemanu ein