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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1906.
Klasse Jt__ Jl_ III__ V
Anzahl der Chronometer. . 31 23 6 4 1
Prozentische Verteilung.... 48 36 8 6 1
Ein eingehender Bericht über die 29. Wettbewerb-Prüfung wurde im Sept.-
Heft der „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“ veröffentlicht.
Nach Beendigung der Prüfung gingen 23 Chronometer der ersten Klasse und
5 Chronometer der zweiten Klasse, zusammen also 28 Instrumente, in den Besitz
der Kaiserlichen Marine über.
Am 29. Oktober des Berichtsjahres begann die 30. Wettbewerb-Prüfung, an
welcher sich 8 deutsche Fabrikanten durch Einsendung von zusammen 53 Chrono
metern beteiligten; von diesen Instrumenten sind 38 mit der Anwartschaft auf
Prämiierung eingeliefert worden. Bei dieser Prüfung sind auf Grund einer Ver
fügung des Reichs-Marine-Amts zur Prämiierung ausnahmsweise auch solche In
strumente zugelassen worden, bei welchen im Auslande angefertigte Palladium-
Spiralen, Nickelstahl-Unruhen, Ketten und Zugfedern verwendet worden, im übrigen
aber die durch die dritte Chronometer-Konferenz festgesetzten Bedingungen be
züglich des deutschen Ursprungs erfüllt sind. Die soeben erwähnten Ausnahme-
Bestimmungen sollen, soweit sie sich auf Nickelstahl-Unruhen, Ketten und Zug
federn beziehen, nach und nach fortfallen, die Termine für den Fortfall sind den
beteiligten Kreisen durch ein besonderes Umlaufschreiben bekannt gegeben worden.
Das Ende der 30. Wettbewerb-Prüfung findet im April 1907 statt.
Seit dem Inkrafttreten der durch die dritte Chronometer-Konferenz (1898)
aufgestellten Grundsätze für die Prämiierung ist die Anzahl der Chronometer rein
deutschen Ursprungs bei den einzelnen Prüfungen folgende gewesen:
22. bis 25. Wettbewerb-Prüfung 1898/02
durchschnittlich 13 Chronometer oder 28°/® der Gesamtzahl,
26. bis 29. Wettbewerb-Prüfung 1902/05
durchschnittlich 30 Chronometer oder 47% der Gesamtzahl,
30. Wettbewerb-Prüfung 1905/06. . . 38 » » 72% » »
c. Prüfung von Präzisions-Taschenuhren.
An den im Jahre 1906 abgehaltenen 6 Prüfungen von Präzisions-Taschen
uhren beteiligten sich 8 Fabrikanten durch Einsendung von 34 Instrumenten (gegen
46 im vorhergehenden Jahre), von welchen 14 in die große und 20 in die kleine
Prüfung eingestellt worden sind. 3 Uhren der großen und 3 Uhren der kleinen
Prüfung wurden ohne Zeugnis zurückgegeben, weil die beobachteten Gangwerte
die im „Regulativ“ festgesetzten Schwankungsgrenzen überschritten.
d. üebersicht über die laufenden Arbeiten der Abteilung IV.
Als Gesamtergebnis wurden 1905 zusammen 346 Beobachtungsreihen an Uhren
aller Art (gegen 453 im Vorjahre) erhalten. Nicht eingeschlossen sind hierbei
einzelne gelegentliche Standbestimmungen von Chronometern und Taschenuhren,
welche auf Wunsch von Kapitänen, Uhrmachern und Forschungsreisenden aus
geführt wurden.
Es sind während des Berichtsjahres 283 Buchnummern (gegen 262 im vorher
gehenden Jahre) seitens der Abteilung IV bearbeitet worden.
e. Wissenschaftliche Arbeiten und Chronik.
Die Führung der von der Deutschen Seewarte vorgeschlagenen Chronometer-
Tagebücher auf den Schiffen der Handelsmarine hat auch im Berichtsjahr sowohl