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Full text: Jahresbericht 1906

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1906. 
und Forsten und dem Reichs-Marine-Amt dazu geführt haben, daß der Deutschen 
Seewarte eine Wetterdienststelle des Oeffentlichen Wetterdienstes an 
gegliedert ist. Als Personal des landwirtschaftlichen Wetterdienstes sind zwei 
Hülfsarheiter, ein Zeichner und anfänglich ein Diener, seit September zwei Diener 
angestellt; die Leitung dieses Dienstes ist dem Assistenten der III. Abteilung 
Prof. Dr. Grossmann zugewiesen worden. Grundlegende Versammlungen, an denen 
die Deutsche Seewarte durch einen Vertreter und zwar das erstemal durch den 
Abteilungsvorstand Prof. Dr. van B ebb er und weiterhin durch den zuvor ge 
nannten Beamten beteiligt gewesen ist, haben am 5. Januar in Berlin (Naut. Abt. 
des Reichs-Marine-Amts), 10. und 12. Februar in Berlin (Reichsamt des Innern), 
21. März in Altona (Hotel Kaiserhol), 27. und 28. April in Berlin (Abgeordneten 
haus) und 13. Oktober in Berlin (Landwirtsch. Minist.) stattgefunden. 
Der Wetterbezirk umfaßt die Provinzen Schleswig-Holstein und Hannover 
bis auf dessen südlichsten Teile, die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und 
Oldenburg, die Freien und Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck, das Fürsten 
tum Ratzeburg, sowie das Braunschweigische Amt Thedinghausen. 
Die Wetterdienststelle übergibt seit Mitte Juni täglich um 10 Uhr vormittags 
eine eventuell für 4 Wetterbezirke verschiedene Wettervorhersage dem Telegraphen 
amt und giebt seit dem 1. Juli tägliche Wetterkarten aus, deren schnelle Fertig 
stellung und Versendung eine Hauptaufgabe bildet. Der Dienst der Wetterstelle, 
soweit die Aufstellung der Wettervorhersage und die Herstellung der Wetterkarten 
in Betracht kommen, vollzieht sich dank dem großen Entgegenkommen der Ober- 
Postdircktion Hamburg auf dem Haupttelegraphenamt. Als eine weitere Haupt 
aufgabe ist von dem Leiter der Wetterdienststelle die Abhaltung von Vorträgen 
über den Oeffentlichen Wetterdienst und die Grundlage der Wettervorhersage in 
landwirtschaftlichen Vereinen in größerem Umfange übernommen worden. 
Unter den Arbeiten der Wetterdienststelle ist die Herausgabe des „Zehn 
tägigen Witterungsberichts für die Land Wirtschaft“ unverändert erfolgt. 
Seit August werden die Berichte als Frei-Exemplare den Berichterstattern des 
Oeffentlichen Wetterdienstes geliefert. 
g. Eisberichterstattung der Deutschen Seewarte. 
Im Winter 1905/06 begann die Eisberichterstattung am 20. November für 
die Ostsee, am 3. Januar für die Nordsee. Die letzte Eisdepesche der Ostsee lief 
am 26. März, die letzte der Nordsee am 30. Januar ein. 112 Eisberichte, die auch 
diesmal als Beilagen zu den täglichen Wetterberichten erschienen, gaben Aufschluß 
über die Eisverhältuisse von 28 Stationen der deutschen Nordsee- und 35 Stationen 
der deutschen Ostseeküste. Außerdem erschienen gleichfalls als Beilage zu den 
Wetterberichten Zusammenstellungen über die Eisverhältnisse in den einzelnen 
Wintermonaten und eine solche für den ganzen Winter. Dabei wurden, um sowohl 
über die Dauer als auch über die Stärke der Eisbesetzung an der deutschen Küste 
eine Uebersicht zu geben, die Eisverhältnisse an den einzelnen Tagen und einzelnen 
Stationen wie im Vorjahre durch bestimmte Ziffern charakterisiert. Eine aus 
führliche Bearbeitung der Eisverhältnisse während des Winters 1905/06 in den 
„Annalen der Hydrographie“ u. s. w. 1906, Heft VII, S. 325—331 beschloß die 
Berichterstattung. 
h. Geschäftsverkehr der Abteilung III. 
Der geschäftliche Verkehr der Abteilung umfaßte 3034 amtliche Schreiben, 
darunter 639 den landwirtschaftlichen Wetterdienst betreffend, gegen 2742 Nummern 
im Vorjahre.
	        
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