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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 190ß.
Untergebracht sind auf den Karten auch Verzeichnisse der Sturmwarnungsstellen. Eis-
signalstatiouen, Funkspruchstellen, Lloydsignal- und Windsemaphorstellen u. a. m.: ein Teil
der Auflage enthält auch die Zusammenstellung der Fahrwasserbezeichnungen und Seezeichen.
4) Der „Internationale Dekaclenbericht“ erschien wie im vorigen Jahre unter
Mitwirkung des Meteorologen.
5) Tabellarische Reiseberichte nach den meteorologischen Schiffstagebüchern“,
B. Band, Eingänge des Jahres 1905 (VIII und 192 Seiten) erschien im November 1906.
6) Die Arbeit „Oberfiächenströmungen im Kattegat, Sund und in der west
lichen Ostsee“ erschien in den „Annalen der Hydographie etc.“ 1906 und ist für
die Mitarbeiter der Seewarte auch als Extraheft erhältlich; sie ist nach den
Beobachtungen dänischer und deutscher Feuerschiffe hergestellt und umfaßt
37 Druckseiten sowie 28 Stromkarten auf 5 Tafeln. Die synoptische Behandlung
der Stromvorgänge (Augenblicksbilder der Wasserbewegungen unter Beachtung
der atmosphärischen Verhältnisse) ist das Charakteristische dieser Untersuchung.
7) Die Arbeit „Lotungen J. N. M. S. »Edi« und des Kabeldampfers »Stephan«
im westlichen Stillen Ozean“, in amtlichem Aufträge bearbeitet vom Vorstand
Prof. Schott und Hülfsarbeiter Dr. Perlewitz, gelangte zwar im Berichtsjahr
noch nicht zur Ausgabe, war aber abgeschlossen und im Druck, und ist hier zu
erwähnen, da sie als Heft Nr. 2 des Jahrgangs 1906 (XXIX) von „Aus dem
Archiv der Deutschen Seewarte“ erscheint.
8) Abgeschlossen, aber erst für die Drucklegung im Jahre 1907 bestimmt
ist endlich die ebenfalls in amtlichem Aufträge durch Hülfsarbeiter Paulus durch
geführte Untersuchung über „Die Reisen deutscher Segelschiffe in den Jahren
1898—1904 sowie ihre mittlere Dauer“.
b. In (lang befindlich und nicht abgeschlossen sind folgende Arbeiten:
9) Quadratarbeit für die Quadrate 109 und 143 (vom Englischen Kanal bis
Gibraltar einerseits und von 10° W-Lg. bis zum Festland andererseits). Siehe
hierzu Jahresbericht 1903, S. 26.
10) „Monatskarten des Indischen Ozeans und der ostasiatischeu Gewässer.“
Ein wesentlicher Teil der hierzu notwendigen Vorarbeiten, besonders die Bear
beitung der Windverhältnisse u. a. m., ist nahezu beendet; doch wird immerhin
die Vollendung der gerade neuerdings wieder in Schiffahrtskreisen verlangten
Karten sicher noch 1 Jahr in Anspruch nehmen.
11) Für die vom Reichs-Marine-Amt herauszugebenden Handbücher der
Bay von Bengalen, von Ceylon und der Malakkastraße waren Bearbeitungen der
Stromverhältnisse, der Damjffer- und Seglerwege u. a. m. in Arbeit.
12) Der mit dem Niederländischen Meteorologischen Institut in de Bilt bei
Utrecht seit 1903 in Gang befindliche Austausch von Beobächtungsmaterial aus
dem Indischen Ozean (siehe Jahresbericht für 1904, S. 22) nähert sich seinem
Ende; allerdings ist gerade die Seewarte im Berichtsjahr mit der Lieferung etwas
im Rückstände geblieben, was auch um deswillen in das Gewicht fällt, weil diese
Auszüge über Stromversetzungen im Indischen Ozean zugleich für einen späteren
deutschen Stromatlas dieses Ozeans dienen sollen.
c. Verschiedenes.
13) Eine neue Instruktion für die Führung der seit 1905 eingeführten Form
des Meteorologischen Tagebuches ist ausgearbeitet worden und steht demnächst
allen den Mitarbeitern der Deutschen Seewarte, die darum nachsuchen, zur Ver
fügung.