Skip to main content

Full text: Jahresbericht 1905

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1905. 
30 
Das Ergebnis der Inaugenscheinnahme war wie in früheren Jahren ein für den 
Prüfungsmodus durchaus günstiges; es wurden nur geringfügige Trübungen des 
Oels festgestellt, wie sie auch unter normalen Verhältnissen im Laufe der Zeit 
einzutreten pflegen. 
Ferner trat gleichfalls unter dem Vorsitze des Direktors der Deutschen See 
warte am 2. November des Berichtsjahres eine Sachverstäudigen-Kommission zu 
sammen, welche aus folgenden Herren bestand: Chronometerfabrikant F. Dencker- 
Hamhurg, Chronometerfabrikant E. Sackmann sen.-Altona, Direktor der ühr- 
macherschule Prof. L. Strass er-Glashütte; außerdem war der Uhrmacher der 
Deutschen Seewarte E. Bröcking-Hamburg hinzugezogen worden. Diese Kom 
mission war von der Deutschen Seewarte zusammeuberufen worden, um diejenigen 
Chronometer zu besichtigen, welche mit der Anwartschaft auf Prämiierung zur 
29. Wettbewerb-Prüfung eingeliefert worden waren. Die Inaugenscheinnahme gab 
in keiner Hinsicht Veranlassung die Ursprungsangaben, welche seitens der an der 
Wettbewerb-Prüfung beteiligten Uhrmacher gemacht worden waren, in Zweifel zu 
ziehen. — Im Anschluß an diese Besichtigung fand eine eingehende Erörterung 
der Frage statt, ob es für die gedeihliche Weiterentwickelung der deutschen 
Chronometer-Industrie ratsam sei auch die Ausnahmebestimmungen, welche sich 
auf die Benutzung ausländischer Zugfedern, Ketten und Nickelstahl-Unruhen bei 
den mit der Anwartschaft auf Prämiierung eingelieferten Chronometern beziehen, 
nach und nach in Fortfall kommen zu lassen. Als Ergebnis der Beratung befür 
worteten die Sachverständigen die Beseitigung der Ausnahmebestimmungen, weil 
hierdurch ein Antrieb zu vermehrter Tätigkeit auf den in Rede stehenden Industrie- 
Gebieten gegeben werden würde. Daraufhin ist durch eine Verfügung des Reichs- 
Marine-Amts festgesetzt worden, daß vom Jahre 1907 (81. Wettbewerb-Prüfung) 
ab nur deutsche Zugfedern und Ketten, und vom Jahre 1910 (84. Wettbewerb- 
Prüfung) nur deutsche Nickelstahl-Unruhen bei den zu prämiierenden Chrono 
metern benutzt werden dürfen. Nur bei denjenigen Instrumenten, welche bereits 
an Wettbewerb-Prüfungen vor den angegebenen Terminen teilgenommen haben, 
sollen die bisherigen Bestimmungen noch Gültigkeit behalten. 
Das Instrumentarium der Abteilung IV ist während des Berichtsjahres durch 
Einstellung eines Gasdruckreglers, welcher von der Gesellschaft für Gas-Spar- 
Apparate in Berlin geliefert wurde, sowie durch Ankauf von 12 Glasbehältern zur 
Unterbringung von Chronometern während der Untersuchung bei tiefen Tempe 
raturen vermehrt worden. 
XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung V. 
Beschaffung und Verwertung von Material für Küstenkunde und Hafenbeschreibung 
für die Schiffahrt. 
a. Sammlung von Material. 
Im Berichtsjahre wurde die Versendung von Fragebogen-Formularen an die 
Kaiserlichen Konsulate und an Kapitäne in ähnlicher Weise weitergeführt, wie in 
den vorhergehenden Jahren. Es gingen im Jahre 1905 wieder ein: 
80 Konsulats-Fragebogen mit 106 Anlagen, 
206 Kapitäns-Fragebogen » 43 » 
65 sonstige Berichte von Kriegsschiffen, Kon 
sulaten, Reedereien, Kapitänen und an 
deren Personen, sowie 
121 Photographien, Skizzen, Hafenpläne u, s. w,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.