Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1905.
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Ferner wurden eingesandt; vom Observatorium Wilhelmshaven je 12 Be
obachtungen aller Elemente, vom Küstenbezirksamt III 3 Beobachtungen der Dekl.
bei Schleimünde und Schöuberg, vom Küstenbezirksamt IV 2 Beobachtungen der
Dekl. bei Cuxhaven und auf Sylt, 2 Beobachtungen der Dekl. an der Ostküste
der Gazelle-Halbinsel durch S. M. S. „Möve“. Schließlich sind noch 21 Beob. der
Dekl., 14 der Inkl. und 8 der Hor.-Int. von J. B. Fußhüller aus Apajag (Guilbert-
Inseln) eingegangen.
Im Laufe des Jahres wurden mehrfach Auskünfte über erdmagnetische Ver
hältnisse erteilt. Dem Reichs-Marine-Amt wurden 109 Deklinatiouswerte für
Kompaßorte der deutschen Admiralitätskarten angegeben. Außerdem wurden für
das Reichs-Marine-Amt Mißweisungskarten für das Jahr 1910 in großem Maßstabe
für folgende Gebiete entworfen; Ostsee, Nordsee, Englischer Kanal, Island.
Magnetische Spezialkarten mit erläuterndem Text wurden geliefert für die
Segelhandbücher für die Ostsee, die Levante, das rote Meer, die Nordküste Afrikas
und die West- und Südküste Italiens.
IX. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung III.
Pflege der Witterungskunde, der Küsten-Meteorologie und des Sturmwarnungswesens
in Deutschland.
1. Wettertelegraphie.
a) Eingehende Telegramme;
Am 1. Juli trat Dresden an Stelle von Chemnitz.
b) Ausgehende Telegramme;
Kopenhagen erhält seit dem 1. Juli an Wochentagen im ganzen Jahre ein
Nachmittags-Telegramm mit den Beobachtungen von Hamburg, Borkum,
Vlissingen, Breslau, Wien und Petersburg.
Das Sammel-Telegramm vom Morgen an de Bilt wird stets bis spätestens
um 9 h Vorm, abgesandt; die bis dahin nicht eingegangenen Wetternachrichten
werden in einem späteren Telegramm nachgeliefert.
In den Telegrammen nach Budapest und Wien ist seit dem 1. Juli Han
nover statt Chemnitz eingestellt worden, während in den übrigen Sammel-
Depeschen, die Chemnitz enthielten, Dresden an dessen Stelle getreten ist.
An direkten Wettertelegrammen von deutschen Stationen nach dem Ausland
sind hinzugekommen; an das Dänische Meteorologische Institut ein Telegramm
mit der Nachmittags-Beobachtung an Sonn- und Feiertagen von Breslau und auch
für die ruhige Jahreszeit die Abend-Beobachtungen von Hannover, Frank
furt a. M., Rügenwaldermünde und Memel.
Seit dem 1. Juli übermittelt Dresden an Stelle von Chemnitz seine Abeud-
und Morgen-Beobachtung direkt nach Petersburg, sodaß dem dortigen Physi
kalischen Centralobservatorium seitdem täglich direkte Morgen-Telegramme von
Aachen, Dresden, Karlsruhe und Hamburg zugehen.
Die Zahl der Abonnenten auf die von der Seewarte ausgegebenen beiden
„Abonnements-Telegramme“, das „Extra-Telegramm“ und die „Ergänzungs-
Depesche“ betrug im Berichtsjahre: