Skip to main content

Full text: Jahresbericht 1904

38 
Jahresbericht der deutschen Seewarte für 1904. 
Die praktischen Uebungen wurden teils an den Instrumenten der Deutschen 
Seewarte, teils an einem vom Reichs-Marine-Amt zur Verfügung gestellten fünf- 
zölligen Universal-Instrument von C. Bamberg-Friedenau ausgeführt. Am Refraktor 
wurden einige Sternbedeckungen beobachtet. 
Vom 1. Oktober bis zum Ende des Berichtsjahres wurden von dem Ober 
leutnant zur See Collmann die praktischen Uebungen im Beobachten und Rechnen 
fortgesetzt. 
Da seitens des Reichs-Marine-Amts eine Erweiterung der in den Kursen 
vorzutragenden Lehrgegenstände in Aussicht genommen worden ist, so fand am 
15. Dezember zwischen dem Direktor der Deutschen Seewarte und dem Dezernenten 
in der nautischen Abteilung Kapitänleutnant Schmidt eine Besprechung statt, an 
welcher auch die für den erweiterten Unterricht als Lehrer heranzuziehenden Be 
amten der Deutschen Seewarte teilnahmen. Auf Grund dieser Besprechung sollen 
außer Astronomie einzelne Gebiete der Ozeanographie, der Meteorologie und der 
Instrumentenkunde in den Lehrplan aufgenommen werden. 
Auf Veranlassung des Reichs-Marine-Amts wurde dem Abteilungs-Vorstände 
Prof. Dr. Stechert die Durchsicht der Abschnitte „Chronometer“, „Monddistanzen“ 
und „Sternbedeckungen“ für die in Aussicht stehende fünfte Auflage des „Lehr 
buchs der Navigation“ übertragen, einzelne Teile der erwähnten Abschnitte wurden 
neueren Erfahrungen entsprechend vollständig umgearbeitet. Hülfsarbeiter 
K. Heuer vollendete die rechnerische Bearbeitung der während der Monate 
Oktober, November und Dezember 1903 im Lichthofe der Deutschen Seewarte aus- 
geführteu Untersuchungen zur Ermittelung des Einflusses der Schiffsbewegung auf 
den Chronometergang; eine eingehende Darstellung der Versuche und ihrer Er 
gebnisse wurde im XII. Heft der „Annalen der Hydrographie“ veröffentlicht. 
Die Abteilung IV trat während des Berichtsjahres mit einer Reihe deutscher 
und ausländischer Behörden und Institute wegen Chronometer-Angelegenheiten, 
Zeitballeinrichtungen usw. in Beziehung; auch sprach eine Anzahl Forschungs- 
reisende in der Abteilung IV vor, um sich wegen der Reparatur ihrer Chrono 
meter und Taschenuhren sowie wegen Unterbringung ihrer Instrumente an Bord 
und auf dem Marsche Auskunft erteilen zu lassen. 
Unter dem Vorsitze des Direktors der Deutschen Seewarte fand am 25. April 
1904 eine Inaugenscheinnahme der während der 27. Wettbewerb-Prüfung uuter- 
suchteu Chronometer seitens der beteiligten Fabrikanten: E. Bröcking-Hamburg, 
F. Dencker-Hamburg, A. Kittel-Altona, A. Meier-Hamburg (in Firma Th. 
Knoblich) statt. Das Ergebnis dieser Inaugenscheinnahme war wie in früheren 
Jahren ein für den Prüfungsmodus durchaus günstiges; es wurden nur gering 
fügige Trübungen des Oels festgestellt, wie sie auch unter normalen Verhältnissen 
im Laufe der Zeit einzutreten pflegen. 
Ferner trat gleichfalls unter dem Vorsitze des Direktors der Deutschen See 
warte am 9. November des Berichtsjahres eine Sachverständigen-Koramissiou zu 
sammen, welche aus folgenden Herren bestand; Chronometerfabrikant F. D e n ck e r - 
Hamburg, Chronometerfahrikant L. Eschholz-Hannover, Chronometerfabrikant 
E. Sackmann sen.-Altona, Direktor der Uhrmacherschule Prof. L. Strasser- 
Glashütte. Diese Kommission war von der Deutschen Seewarte zusammen be 
rufen worden, um diejenigen Chronometer einer Inaugenscheinnahme bezüglich 
ihres Ursprungs zu unterziehen, welche mit der Anwartschaft auf Prämiierung zur 
28. Wettbewerb-Prüfung eingeliefert worden waren. Bei dieser Besichtigung waren 
außerdem zugegen Herr Geheimer Admiralitätsrat Rottok und Herr Astronom 
Dr. E. Kohlschütter vom Reichs-Marine-Amt, sowie der Vorstand der AbteilunglV.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.