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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1004.
3) Dio „Vierteljahrskarte für die Nordsee und Ostsee“ erschien um den 28. des
letzten der Quartalsmonate vier mal in je 1200 Exemplaren. Seit der letzten
Winterkarte 1004/05 ist auch der nördliche Teil des Bottnischen Meerbusens als
Einsatzkarte aufgenommen. Den Eisverhältnissen wurde besondere Aufmerksam
keit geschenkt, ebenso den verschiedenen Signalstationen; vom Sommer an wurden
für jeden 21. Monatstag die Sonnenauf- und -Untergangszeiten für jeden Breiten
grad der Karte mitgeteilt. Auf der Rückseite wurden ausführlich die Signale der
Eischerfahrzcuge und das Rettungswesen an den Küsten dargestellt. — Zum
besseren Verständnis der Karte wurde auf mehrfach geäußerte Wünsche hin eine
Broschüre veröffentlicht: „Erläuterungen zu den Viertel]ahrskarten für die Nord
see und Ostsee.“
4) Der „Internationale Dekadenbericht“ erschien in 36 Nummern unter Mit
wirkung des Meteorologen. — Vom 1. April an wurde die frühere graphische
Darstellung der Seebeohachtungen auf dem Dampferwege zwischen dem Kanal und
Nordamerika durch vollständige, aber freilich provisorische Wetter-Kärtchen für
den größten Teil des Nordatlantischen Ozeans ersetzt. (Vergl. 1)
5) Für die vom Reichs-Marine-Amt herausgegebenen oder in Arbeit befindlichen
Handbücher für die Westküste Schottlands und des westlichen Teiles des Mittel-
mccres wurden nautische und meteorologische Beiträge oder Material geliefert.
6) Ueber den Erfolg der kleinen Wetterbücher vergleiche man; „Das maritim-
meteorologische Beobachtungsmaterial“ unter e, S. 23. Außer für die Verwendung
bei den Vierteljahrskarten für die Nord- und Ostsee sind diese Beobachtungen
auch bei den häufigen Anfragen über das Wetter in unseren Meeren an bestimmten
Tagen unentbehrlich.
7) „Tabellarische Reiseberichte nach den meteorologischen Schiffstagebüchern
1. Baud, Eingänge des Jahres 1903“, sind in einem Umfange von VIII u. 184 Seiten
erschienen.
b. ln Gang befindlich und nicht abgeschlossen sind nachstehende Arbeiten:
9) „Dampferhandbuch für den Atlantischen Ozean“; hiervon war bis Ende
1904 etwa '/» gedruckt.
10) „Atlas der Stromversetzungen auf den wichtigsten Dampferwegen im Indi
schen Ozean und in den ostasiatischen Gewässern“; hiervon sind Taf. 1—24 bis
Ende des Jahres gedruckt. Ausserdem besteht der Plan, für den Indischen Ozean
in ähnlicher Weise wie bisher für den Nordatlantischen Monatskarten heraus
zugeben, wofür schon Vorarbeiten erledigt resp. in Angriff genommen sind.
11) „Das Mittelmeer, nach Beobachtungen deutscher Dampfer, im besonderen
die Winde, Stürme, Strömungen und Temperaturen.“
12) Quadratarbeit für die Quadrate 109 und 145 {vom Englischen Kanal bis
Gibraltar einerseits und von 10° W-Lg. bis zum Festland andererseits); hierfür
wird auf den Jahresbericht von 1903 S. 26 verwiesen.
c. Allgemeines.
Eine neue, einfachere Form des meteorologischen Tagebuches wurde einge
führt und damit gleichzeitig die fernere Ausgabe von Auszugs-Journalen, die nur
auf 2 Beobachtungen in 24 Stunden berechnet wmren, eingestellt.
Mit dem Niederländischen Meteorologischen Institut in de Bilt bei Utrecht
wurde ein Abkommen über den Austausch von maritim-meteorologischem und ozea-
nographischem Beobachtungsmaterial und über eine Verständigung und Benach
richtigung wegen größerer Arbeiten getroffen.