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Full text: Jahresbericht 1903

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1903. 
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Einvernehmen mit dem internationalen Telegraphen-Bureau in Bern eine der 
artige Verbesserung unseres telegraphischen Dienstes zu erreichen, welche als 
die beste sich erweisen wird.“ 
Die mündlichen persönlichen Besprechungen hatten den gewünschten Erfolg, 
so daß die Durchführung des neuen Systems für ganz Europa als gesichert an 
gesehen werden konnte. 
Eine für die Verbreitung von Wetternachrichten in Deutschland wichtige 
Konferenz tagte in Hamburg auf der Deutschen Seewarte am 11. Dezember des 
Berichtsjahres mit der Aufgabe einer Revision der bestehenden Wetter-Abonnements- 
Telegramme, unter Beteiligung des Reichs-Marineamts, des Reichs-Postamts, des 
Reichsamts des Innern, des Landwirtschaftlichen Ministeriums, der Ober-Post 
direktion Hamburg und des Königl. Preussischen Meteorologischen Instituts. Die 
Konferenz sprach sich dafür aus, daß ohne Erhöhung der Abonnementspreise das 
I. Wetter-Abonnements-Telegramm die Beobachtungen von 50 an Stelle der bis 
herigen 85 Stationen enthalten solle, und von allen Stationen die Niederschlags 
mengen, sowie von allen im gedruckten Wetterbericht der Deutschen Seewarte 
auftretenden deutschen Stationen die Chiffern V, die den Witterungscharakter der 
letzten 24 Stunden angeben, in diesem Telegramm aufgenommen werden sollen, 
falls nicht die Möglichkeit bestehen möchte, auch noch des weitern bis zu einem 
gewissen Umfang die Extremtemperaturen hinzuzufügen. Für das Extra-Telegramm 
wurde eine mäßige Vermehrung der Stationen und die Hinzufügung der Nieder 
schlagsmengen dieser Orte als erwünscht bezeichnet, während der weitere Charakter 
dieses Telegramms wie des Ergänzungstelegramms gewahrt bleiben soll, daß in 
ihnen auch künftig die in den voraufgehenden Telegrammen fehlenden Nachrichten 
aufgenommen werden sollen. 
b. Die Normal-Beobachtungsstationen und Sturmwarnungsstellen der Deutschen Seewarte. 
Ein im Jahre 1901 seitens des Reichs-Marine-Amts an die Seeuferstaateu 
gerichtetes Rundschreiben, das die Notwendigkeit eines durchweg einheitlichen 
Betriebes aller Sturmwarnungsstellen an der Deutschen Küste zum Ausdruck ge 
bracht hatte, hat fast durchweg Zustimmung gefunden und insbesondere zu einer 
wichtigen Entschließung der Preussischen Regierung Anlaß gegeben. Um einen 
sachgemäßen Ausbau und die volle Verwertung des Beobachtungsmateriales, sowie 
die Einheitlichkeit des Betriebes auf den Sturmwarnungsstelleu Preussens zu 
sichern, sollen alljährlich in den Sommermonaten Besprechungen zwischen den 
Küstenbezirks-Inspektoren und den zuständigen Wasserbaubeamten stattfinden, au 
die sich je nach Bedürfnis gemeinschaftliche Besichtigungen von Sturmwarnungs 
stellen anschließen. 
Diese Besprechungen zwischen den Küstenbezirks-Inspektoren und den zu 
ständigen Wasserbaubeamten haben bereits im Berichtsjahre stattgefunden und 
sich als sehr vorteilhaft erwiesen. 
Neu eingerichtet wurde im Oktober die Sturmwarnungsstelle Drawöhnen am 
Kurischen Haff. Aufgehoben wurde die Provinzial-Sturmwarnungsstelle Lenzen 
und dafür Kahlberg (mit vollständiger Ausrüstung) eingerichtet. 
Wegen der schon früher geplanten Einführung von Nachtsignaleu au der 
Deutschen Küste als Ersatz für alle Tagessignale hat das Reichs-Marine-Amt nach 
stehende Verfügung erlassen: 
Verfügung des Reichs-NIarine-Amts H. VI. 3440 vom 3. Mai 1903. 
Sturmsignale für die Nacht. 
Es muß anerkannt werden, daß die rote Laterne bei Nacht als Ersatz für 
sämtliche Tagsignale nur ein Notbehelf ist.
	        
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