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Full text: Jahresbericht 1900

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1900. 
Vorrichtung verbundenen Träger und wird gleichzeitig mit dem Obertheil des 
Instruments umgelegt. 
Zum Schutze des Instruments ist unterhalb des Dachfirst ein vor der Beob 
achtung leicht zuriickschiebbarer Tropi'cnfang angebracht; das Passage-Instrument 
wird aufserdem während der Zeit der Nichtbenutzung durch einen an einem 
Drahtgestell befestigten Lastingmantel geschützt. — Zur Beleuchtung der Hütte 
dient eine an der Westwand angebrachte Laterne, welche durch Klappen ganz 
oder theilweise abgeblendet werden kann. 
Die chronographische Leitung des Instituts ist bis zur Beobachtungshütte 
verlängert worden. Als Anhalt für die Einstellung der Sterne dient die früher 
(seit 1895) im Mittelraum des Instituts aufgestellte Pendeluhr mit elektrischem 
Aufzug von dem hiesigen Uhrmacher Carolus Arnold. Diese Uhr wurde auf Stern 
zeit umregulirt und an der Nordostwand der Hütte aufgehängt. Der Aufzug hat 
sich trotz der jetzt weit ungünstigeren äufseren Verhältnisse (Feuchtigkeit) vor 
trefflich bewährt; eine Erneuerung der Elemente war während des Berichtsjahres 
nicht erforderlich. 
Die regelmäfsigen Zeitbestimmungan für das Institut werden jetzt an dem 
Passage-Instrument von Bamberg nach der Methode von Döllen (Zeitbestimmung 
im Vertikal des Polarsterns) ausgeführt. Das bis jetzt für diesen Zweck benutzte 
Universal-Instrument auf dem Nordthurm der Seewarte ist für die Ausführung 
anderer Beobachtungen in Aussicht genommen, und wird für Zeitbestimmungen 
nur als Ersatz-Instrument gebraucht. 
Aus etatsmäfsigen Mitteln wurde ferner die Pendeluhr No. 219 von den 
Fabrikannten Strasser und Rohde in Glashütte angekauft. Diese auf Sternzeit 
regulirte Uhr besitzt ein Nickelstahl-Pendel und ist mit einer sehr praktischen 
Kontaktvorrichtung versehen, welche es ermöglicht, entweder die geraden oder 
die ungeraden Sekunden der Uhr, sowie beide gleichzeitig auf den Chronographen 
zu übertragen. Das Verhalten der Pendeluhr war im allgemeinen zufriedenstellend, 
doch kann ein endgültiges Urtheil erst nach längerer Gangdauer gegeben werden. 
Das Institut befindet sich demnach jetzt im Besitz der folgenden drei Normal 
uhren; Theodor Knoblich No. 2090, A. Kittel No. Bo und Strasser und Rohde 
No. 219. 
Aus den Beständen der Polarkommission wurde der Abtheilung IV eine ältere 
Pendeluhr (Halbsekundenschläger) überwiesen. Dieses Instrument, welches von 
dem hiesigen Fabrikanten W. Bröcking theilweise umgearbeitet, mit einem neuen 
Sekundenkoutakt versehen und auf Sternzeit regulirt wurde, dient jetzt zum Re- 
gistriren bei den Himmelsbeobachtuugen. 
Da im Laufe der Jahre das Netz der chronographischen Leitungen im Innern 
des Instituts und zu den Instrumenten bedeutend vergröfsert und vielfachen Aende- 
rungen unterworfen werden mufste, und da weitere Aenderungen wegen des An 
schlusses der neu hinzugekommenen Uhren noch bevorstehen, so hat sich zur 
Vermeidung von Störungen das Bedürfnifs einer einheitlichen Schaltvorrichtung 
geltend gemacht. Es ist ein Plan für die ganze Anlage ausgearbeitet und die 
Anfertigung eines Schaltbrettes der Firma Strasser und Rohde in Glashütte in 
Bestellung gegeben worden. Die neuen Einrichtungen werden voraussichtlich noch 
vor Beginn der nächsten Konkurrenz-Prüfung hergestellt und in Gebrauch ge 
nommen werden können. 
Die in den Nordzimmern der Abth. IV aufgestellten Chronometer-Prüfungs- 
Appärate wurden während der Monate September und Oktober des Berichtsjahres
	        
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