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Full text: Jahresbericht 1900

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1900, 
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der Hütte sind doppelt, und zwar sind die Innenwände glatt gehalten, während 
die Aufsenwände durch jalousieartig ühereinandergreifende Bretter gebildet werden. 
Die Thür der Hütte (Höhe 1.75 m, Breite 0.70 m) ist auf der Südseite; aufserdem 
sind drei Fenster angebracht, je eines auf der Nordseite, auf der Südostseite und 
auf der Südwestseite. Die beiden letzteren Fenster sind, um die direkte Be 
strahlung des Pfeilers durch die Sonne zu vermeiden, mit dunkelgrünen Gardinen 
verhängt. 
Der Meridianspalt des Daches hat eine Breite von 0.60 m*) und kann durch 
zwei gut passende Klappen geschlossen werden, welche sowohl seitlich als auch 
auf dem First mit Ueberfälleu zum Schutze gegen Schnee und Hegen versehen 
sind. Die seitlichen Ueberfälle greifen über einen auf dem festen Theile des 
Daches angebrachten, etwa 0.05 m hohen Rahmen. Das Holzdach und die Klappen 
sind mit Eisenblech belegt und ebenso wie die Aufsenwände der Hütte mit hell 
brauner Oelfarbe gestrichen. — Die Meridianklappen werden sowohl bei geöffnetem 
als bei geschlossenem Spalt durch je eine Stütze aus Schmiedeeisen in ihrer 
Stellung festgehalten; die Stützen ruhen in eisernen Fallen, welche an den Dach 
balken festgeschraubt sind. — Das vom Dach ablaufende Regenwasser wird durch 
ringsherumlaufende Rinnen aufgefangen und durch zwei Röhren direkt in die 
Sielleitung abgeführt. 
Der aus Klinkersteinen und Gement aufgemauerte Pfeiler für das Instrument 
hat unterhalb des Erdbodens eine quadratische Grundform (Seitenlänge 0.64 m) 
und ist in der Tiefe von 1.20 m auf breiterer Basis fundirt; oberhalb des Erd 
bodens ist der Pfeiler mit achteckiger Grundform fortgesetzt. Ein Holzmantel, 
welcher auf den Grundbalken der Hütte ruht, schützt den Pfeiler vor Er 
schütterungen während der Beobachtung. Die obere Fläche des Pfeilers liegt 
1.23 m oberhalb des Fufsbodens der Hütte, sodafs ein Beobachter mittlerer Gröfse 
bei bequemer Körperstellung in das Okular des Instruments blicken kann. 
Auf dem Pfeiler ist das gebrochene Passage-Instrument No. 1263 von der 
Firma C. Bamberg in Friedenau aufgestellt. Dasselbe kann vermittelst eines 
an einem Fufsrahmen angebrachten Schlittens mit Transportschraube nach beiden 
Seiten etwa 3° in Azimut verschoben werden, sodafs die Beobachtung von 
a Ursae minoris jederzeit ausgeführt werden kann, wenn das Instrument bei mitt 
lerer Stellung orientirt ist. Die Einrichtung des Passage-Instruments bedarf, da 
sie mit anderen Bamberg’scheu Instrumenten übereinstimmt und in den Pro 
spekten der Firma unter No. 29 angegeben ist, keiner besonderen Erläuterung. 
Zur Veränderung der Helligkeit des Gesichtsfeldes ist von dem Mechaniker der 
Seewarte in die Horizontalaxe, gegenüber dem Okular, eine Irisblende eingesetzt 
und mit einem leicht erreichbaren Stellstift versehen worden. Ferner ist der 
ursprünglich am üntertheil des Instruments befindliche feste Nonius für die Ein 
stellung in Höhe beseitigt und durch einen an einer Alhidade angebrachten und 
mit einem Niveau verbundenen Nonius ersetzt worden. In Folge dieser Einrich 
tung ist es möglich, die Zeitsterne während des Durchgangs durch das Gesichts 
feld nacheinander in beiden Lagen des Instruments zu beobachten. Die zur 
Beleuchtung des Gesichtsfeldes dienende Lampe hängt an einem mit der Umlege- 
*) Der Meridianspalt ist im Verhältnifs zu den sonstigen Dimensionen der Hütte ziem 
lich breit gewählt worden, erstens um einen möglichst schnellen Ausgleich der Temperatur 
bei plötzlicher Aufklärung herbeizuführen, und zweitens, um das Instrument bei Aufstellung 
im ersten Vertikal innerhalb gewisser Grenzen benutzen zu können. Bei der letzteren Stellung 
sind dadurch Beobachtungen bis zur Zenitdistanz 19° möglich.
	        
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