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Full text: Jahresbericht 1898

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Jahresbericht der Deutschen Sec warte für 1898. 
dienen soll. Bis Ende 1897 waren in diese Sammlung meist durch Vermittelung 
des Reichskanzleramts 69 Nummern eingetragen, und zwar hauptsächlich Berichte 
der Kaiserl. Konsularämter. 
Um diesen wichtigen Zweig der Seewartenthätigkeit zu fördern, wandte sich 
die Direktion gegen Ende des Jahres 1897 mit der Bitte um Unterstützung an 
ihre bewährten Mitarbeiter zu See und ferner an alle deutschen Schiffsführer. 
Ein Fragebogen nach bestimmtem Schema (vergleiche den Aufsatz in den „Annalen 
der Hydrographie und maritimen Meteorologie“ von 1897, Seite 427) wurde an 
alle deutschen Rhedereieu in zahlreichen Exemplaren verschickt, mit der Bitte, 
dahin zu wirken, dafs seitens ihrer Schiffsführer der Beantwortung der gestellten 
Fragen, die ja der Sicherheit ihrer Schiffe zu Gute kommen soll, das erwünschte 
Interesse zugewendet werde. Auch die Nautischen Vereine, die Seeschitfer- und 
Steuerleute-Vereine wurden gebeten ihre Mitglieder zu der Bearbeitung der Frage 
bogen anzuregen. 
Bei der Beantwortung der Fragebogen handelt es sich darum: 
1) Abweichungen von den an Bord befindlichen (ausländischen) Segelanwei- 
snngen, Seekarten, Leuchtfeuer-Verzeichnissen und Gezeitentafeln 
festzustellen; 
2) auf persönliche Erfahrung begründete Vorschläge zur Verbesserung der 
in deutschen und fremden Segelhandbüchern gegebenen Segelauwei- 
sungen auszusprechen; 
B) persönliche Urtheile über die Befeuerung, Betonnung und die Hafen - 
einrichtungen zu geben. 
Ein anderer, ausführlicherer Fragebogen, der Auskunft über die Hafen 
einrichtungen, Dock-, Schiff- und Maschinenbau-Anlagen, Wasser und Proviant, 
Schiffsmaschinen-Kohlen, sonstige Schiffsausrüstung, Zeitbestimmung u. s. w., Ver 
kehrsverhältnisse, Industrie und Handel, Behörden, Einwohner, Wohlfahrtsein 
richtungen für Seeleute und verschiedenes giebt und 28 Folioseiten Raum für die 
Antworten enthält, wurde durch Vermittelung des Reichskanzleramtes im Anfänge 
des Berichtsjahres an sämtliche Konsularämter in Hafenstädten des Auslandes 
geschickt. Von diesen umfangreichen Fragebogen liefen im Berichtsjahre 339 ein, 
mit insgesamt 980 Anlagen; von diesem Material sind sowohl die Berichte selbst, 
wie auch die Anlagen, meist Hafenpläne und Drucksachen verschiedenster Art 
den beschriebenen Hafen betreffend, gleich werthvoll und bilden für jede künftige 
Hafenbeschreibung die Grundlage. 
Ende 1898 umfafste die Materialsammlung insgesamt 886 Nummern; darunter 
waren; 
339 von Konsuln beantwortete Fragebogen mit 980 Anlagen, 
395 » Kapitänen » » » 21 » 
93 andere, meist ältere Berichte von Konsuln » 114 » 
59 Hafenberichte v.d.Hamb.-Amerik. Packetf.-A.-Ges. » — 
mithin zusammen 
886 Fragebogen und Berichte mit 1115 Anlagen. 
Die Aussendung der Fragebogen hat also gute Früchte getragen; die ein- 
gelaufcncn Antworten mit ihren zahlreichen und manuichfaltigen Anlagen geben 
eine äufserst schätzbare Grundlage für die Bearbeitung von Hafen- und Küsten 
beschreibungen aller Gegenden der Erde. Um einen Ueherblick über die Reich 
haltigkeit des Materials zu gehen und um gleichzeitig Kapitäne und andere 
Interessenten in Kenntnifs zu setzen, über welche Häfen sie jederzeit bei der
	        
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