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sich nun bis 2° S-Br in 83° W-Lg. Hier ging der Wind durch Süd in
den SE-Passat über. Voll und beim Winde haltend segelte die „Charlotte“ in
der Zone desselben nach SW, bis, nachdem sie vorher 10° S-Br in 92,8° W-Lg
am 20. Juni, 20° S-Br in 99,5° W-Lg am 25. Juni und 30° S-Br in 104,5°
W-Lg am 28. Juni gekreuzt hatte, die Bark am 1. Juli in 35,8° S-Br
und 104,5° W-Lg die polare Grenze des Passats wieder überschritt, Frische
beständige Westwinde wurden erst südlich von 46,5° S-Br angetroffen, mit
denen dann der direkte Kurs für Kap Horn eingeschlagen wurde. Am 8. Juli
schnitt die „Charlotte“ 50° S-Br in 93,5° W-Lg, und am 16. Juli wurde die
Länge des Kap Horn passirt, 34 Tage, später, als man den Abgangshafen ver-
Jassen hatte. Wie auf der Hinreise beobachtete man auch jetzt in diesen hohen
Breiten zeitweise einen ungewöhnlich niedrigen Luftdruck; derselbe betrug am
14. Juli während eines heftigen Nordsturmes nur 721,8 mm.
Gleich östlich vom Kap Horn traf das Schiff auf mehrere "age anhaltenden
NE-Wind, durch den seine Fahrt verzögert wurde, Erst am 22. Juli setzten
wieder westliche Winde ein, mit deren Hülfe 50° S-Br in 61,2° W-Lg am
24. Juli, 40° S-Br in 41,5° W-Lg am 30. Juli und 30° S-Br in 27,8° W-Lg
am 8, August erreicht wurde, In der Nähe des letzteren Breitenparallels lief
der Wind in langsamer Drehung durch Nord nach NE. Man überschritt dann
20° S-Br in 30° W-Lg am 14. August. Nach einem in 17° S-Br durch Stille
und Mallung verursachten Aufenthalt von mehreren Tagen setzte in 15,7° S-Br
der allmählich auffrischende SE-Passat ein, der, nachdem noch 10° S-Br in
30,2° W-Lg am 21. August gekreuzt worden war, die Bark am 24. August in
31° W-Lg über den Aequator führte. Man hatte 39 Tage gebraucht, um vom
Kap Horn her so weit zu kommen.
. In nördlicher Breite hielt der Passat bis 5,8° N-Br an, wo westlicher
Monsun eintrat. Am 27. August wurde die Führung des meteorologischen Journals
geschlossen.
11. Reise des Deutschen Schiffes „Graf Eulenburg“, Kapt. Huyzenga.
Am 1. Juni 1878 verliess der auf einer Reise von Leer nach St. Thomas
begriffene „Graf Eulenburg“ den Kanal. Westliche Winde, die im Atlantischen
Ocean anfänglich fast nur angetroffen wurden, erlaubten dem Schiffe erst am
13. Juni, den Parallel von 40° N-Br in 10,7° W-Lg zu erreichen. Südlich von
dieser Breite war der Fortgang der Reise zufriedenstellend. Schon in 35,8°
N-Br und 12° W-Lg setzte der NE-Passat ein, der von dort ab ungestört und
frisch wehend, das Schiff ganz bis zum Bestimmungsorte begleitete. Man kreuzte
auf dem Wege dahin 30° N-Br in 21,2° W-Lg am 18. Juni, 30° W-Lg in 21,2°
N-Br am 25, Juni und 50° W-Lg in 18,4° N-Br am 3. Juli. Am 7. Juli wurde
der zwischen der Insel Guadeloupe und Antigua befindliche Kanal passirt und
am 8. August auf der Rhede von St. Thomas geankert, nach einer Reise, deren
Dauer vom Kanale her 37 Tage betrug.
Von St. Thomas versegelte das Schiff nach Porto Plata und von dort
trat es am 23. August die Rückreise nach Cuxhaven an. Der, wie es im Sommer
in der Nähe der westindischen Inseln so häufig der Fall ist, aus einer südlich
von Ost liegenden Richtung wehende Passat hatte das Schiff bis zum 27. August
nach 26,5° N-Br in 64,3° W-Lg geführt, als der Wind sich dort erst nach
Süden und kurze Zeit darauf nach Westen drehte. Das Schiff schnitt 30° N-Br
in 58° W-Lg am 30. August. In 32° N-Br wurde noch wieder NE-Wind an-
getroffen; überhaupt waren die östlichen, oft stürmisch auftretenden Winde
auf dem ferneren Verlauf der Reise nicht selten, wodurch die Reise sehr ver-
zögert wurde. .
Der „Graf Eulenburg“ erreichte 40° N-Br in 43° W-Lg am 9. Soptember,
30° W-Lg in 44° N-Br am 16. September und segelte am 24. September in den
Kanal ein, nach 32tägiger Reise vom Abgangshafen ab.
12. Reise der Bremer Bark „Carl Georg“, Kapt. B. F. Stöver.
Von der Weser aus begann der „Carl Georg“ gegen Ende Februar 1878
eine Reise nach‘ Charleston. Am 7. März passirte die Bark bei frischem NW-
Winde den Meridian von Lizard. Die zunächst angetroffenen, fast nur günstigen