16
hindurch hatte man hier gegon Mallung und Wiudstille zu kämpfen, bis am
11. September in 10,2° N-Br und 25,8° W-Lg der südwestliche Monsun durch-
kam. Mit diesem voll und beim Winde nach SE segelnd, hatte der „R. C. Rick-
mers“ am 16. September 5,7° N-Br in 19,9° W-Lg erreicht, als man bei dem
dort wehenden Südwinde wendete. Langsam nur raumte der Wind, mehrere
Male musste noch wieder nach Osten gewendet werden, weil der Wind sich zu
hoch südlich hielt; und erst am 23. September befand sich der „R. C. Rickmers“
in 24,6° W-Lg auf dem Aequator. Die Reisedauer von den Scilly-Inseln her
betrug 32 Tage.
Im Südlichen Atlantischen Ocean kreuzte das Schiff 10° S-Br in 28,1°
W-Lg am 27. September, 20° S-Br in 29,5° W-Lg am 1. Oktober und 30° S-Br
in 30,5° W-Lg am 5. Oktober. Der ziemlich frisch wehende SE-Passat reichte
nur bis 18,7° S-Br in 29° W-Lg. Nun beschrieb der Wiud im Verlaufe
der nächsten Tage einen Rundlauf durch alle Kompassstriche, um danach wieder
aus SSE und allem Anscheine nach als Passat aufzutreten. In 31,5° S-Br
setzte beständigerer Westwind ein, mit dem der „R. C. Rickmers“ am 14, Oktober
in 37° S-Br den Meridian von Greenwich überschritt.
Zum Ablaufen der Länge wählte Kap. Stolt den 38. Grad südlicher
Breite; die dort angetroffenen Winde wehten vorherrschend aus günstiger
Richtung, doch waren östliche Winde auch nicht selten. Heftige Stürme traf
man an 2 Tagen: der erste ereignete sich am 27. Oktober in 39,7° S-Br und
41,5° O-Lg; der vorher stürmisch aus NE wehendo Wind schoss in demselben
mit. orkanartiger Kraft nach West aus; der geringste Luftdruck, den man
dabei beobachtete, war 746,5 mm. Der nächste wehte am 3. November in
38,3° S-Br und 68,5° O-Lg; dieser zwang den Kapitän beizudrehen, Das
Barometer sank während dessen Dauer bis auf 738,8 mm. Am 6. November
hatte der „R. C. Rickmers“ in 35,5° S-Br den 80. Grad östlicher Länge
erreicht; es waren bis dahin 23 Tage verflossen, seit man den Meridian von
Greenwich passirte.
Nach Norden aufsteuernd, wurden umlaufende, aber im Ganzen nicht
ungünstige Winde gefunden, und am 15. November setzte in 21,6° S-Br und
90° O-Lg der sehr frisch wehende SE-Passat ein. Das Gebiet dieses Windes
erstreckte sich bis 5,6° S-Br in 89,5 O-Lgy; dort wurde die Zone der
westlichen Winde erreicht; auch in ihr traf man an mehreren Tagen ganz
frische, beständige Brise, die erst in der Nähe der Linie abflaute. Am 26. No-
vember wurde diese mit leichtem südwestlichem Winde in 91,5° O-Lg über-
schritten. Auch nördlich derselben fand das Schiff keine Mallung, dagegen
frischte der südwestliche Wind etwas wieder auf, so anhaltend, bis er in 4° N-Br
and 92,4° O-Lg seine Richtung nach NW veränderte. Von diesem Winde
geführt, erblickte man am 2. December die kleine Insel Pulo Brasse nahe bei
Kap Atschin, Anfangs noch mit günstigem Nord- später mit veränderlichem
Winde wurde die Strasse von Malakka durchsegelt, und am 15. December
konnte man auf der Rhede von Singapore den Anker fallen lassen. Die Reise-
dauer von Scülly bis Pulo Brasse betrug 102 Tage, bis Singapore 115 Tage.
Am 28, Januar 1877 befand sich das auf der Rückreise nach London
begriffene Schiff wieder südlich von der Sunda-Strasse, hier mit südöstlichem
Winde einen südwestlichen Kurs verfolgend. Der „R. C. Rickmers“ kreuzte im
Indischen Ocean 10° S-Br in 96° O-Lg am 31. Januar, 20° S-Br in 79,2° O-Lg
am 5. Februar und 30° S-Br in 46,9° O-Lgy am 20. Februar. Der Meridian
von 60° Ost wurde am 13, Februar in 28,6° S-Br und der von 30° Ost am
27. Februar in 33,7° S-Br überschritten. Nachdem man am 8. Februar in
24,7° S-Br und 69° O-Lg das Gebiet des SE-Passats verlassen hatte, gerieth
das Schiff am 14. Februar in 29,5° S-Br und 57° O-Lg in den Bereich eines
Orkans. Der aus SE wehende Wind nahm bei rasch abnehmendem Luftdrucke
bis zur Stärke eines Orkanes zu und veränderte, als das Barometer mit
735,6 mm seinen niedrigsten Stand erreicht hatte, plötzlich seine Richtung
aach SW. Von diesem Zeitpunkte an stieg das Barometer, und bald mässigte
sich auch die Windstärke. Auf den Sturm folgte zunächst südwestlicher, später
wieder östlicher Wind, der, anhaltend wehend, das Schiff bis nach 22° O-Lg
in 34,8° S-Br goführt hatte, bevor Westwind angetroffen wurde, Dieser letztere
war nur leicht und von kurzer Dauer, und am 6. März, als man den Tafel-