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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

BG 
Schoner, von südöstlichem Winde begünstigt, die Crooked Island- Passage und 
erreichte den offenen Ocean, wo kurze Zeit nachher am 3. August in 26,4°N-Br 
und 74,1° W-Lg die polare Grenze des Passates überschritten wurde, Nördlich 
derselben. stellte sich ein durchstehender südöstlicher Wind ein. Es wurde 
hierauf 30° N-Br in 71,8° W-Lg am 6. August und 50° W-Lg in 40° N-Br am 
17. August gekreuzt. An diesem letzteren Orte lief der Wind südlich; allein 
nach kurzer Zeit setzte wieder westlicher Wind ein, der beinahe ohne Unter- 
brechung wehte, bis das Schiff am 3. September. den Kanal nach einer Reise 
von 42 Tagen erreichte. 
3, Reise der Bremer Bark „Willy Rickmers‘“, Kapt. B. F. Rehm. 
Auf einer Reise von Cardıf" nach Singapore begriffen, befand sich die 
Bark „Willy Kickmers“ am 17. September 1877 in der Nähe von Lundy Island. 
Ein leichter Ostwind, der hier schon die Fahrt begünstigte, führte das Schiff 
ungestört bis in den Passat, dessen nördliche Grenze, nachdem 40° N-Br in 
17,4° W-Lg am 24. September überschritten worden war, am 29. September in 
30,6° N-Br und 19,3° W-Lg angetroffen wurde: Im Gebiete desselben waren 
die dort wehenden Winde weniger günstig, als man sie nördlich desselben ge: 
funden hatte; wiederholt traf man längere Zeit auf anhaltenden ganz leichten 
Wind. Die Bark schnitt 20° N-Br in 25,2° W-Lg am 7, Oktober und verliess 
das Passatgebiet am 12. Oktober in 10,5° N-Br und 24,9° W-Lg. Beim Durch- 
segeln des Stillengürtels traf. man noch frischen beständigen südwestlichen 
Monsun, der von bedeutender östlicher Strömung begleitet war. Am 19. Oktober, 
als die Bark in 4,2° N-Br und 20,5° W-Lg stand, lief der Wind recht Süd; 
hier lag also zur Zeit die äquatoriale Grenze des SE-Passats. Westwärts beim 
Winde segelnd, fand man raumeren Wind, und am 23. Oktober wurde in 
26,5° W-Lg der Aequator geschnitten. Es waren bis dahin 36 Tage, seit man 
Lundy Island sah, verflossen. 
Im südlichen atlantischen Ocean wurde die Fahrt zunächst von frischem 
SE-Passat begünstigt, mit welchem der „Willy Rickmers“ am 27. Oktober 
10° S-Br in 30,9° W-Lg kreuzte. In 14° S-Br wurde der Wind flauer, und in 
19° S-Br und 30° W-Lg gerieth das Schiff sogar in Windstille.. Auf sie folgten 
mässige Winde, die oft ihre Richtung veränderten und endlich südlich von 
30° S, welche Breite am 8. November in 25° W-Lg geschnitten wurde, be- 
ständiger Westwind. Am 18. November ging das Schiff in 41,8° S-Br von 
westlicher in östliche Länge über; zur Durchsegelung der Strecke von der 
Linie bis hier waren 25 Tage erforderlich gewesen... 
Um die Länge abzulaufen, hielt sich Kapt. Rehm zwischen dem Parallel 
von 43° S und dem von 44° S, wo die Westwinde fast immer in mässiger 
Stärke wehten, nur an einem Tage steigerte sich dieselbe zum Sturme. Während 
der Dauer desselben nahm der Luftdruck bis auf 740,7 mm ab; östlichen Wind 
traf man nur für kurze Zeit.an. Am 10. December gelangte der „ Willy Rickmers“ 
in 39,8° S-Br zum Meridian von 80° O; es waren bis dahin 22 Tage, seit man 
den Meridian von Greenwich geschnitten, verflossen. Westlicher Wind begleitete 
das Schiff auch auf seinem jetzt mehr nach Norden gerichteten Wege; doch 
wurde derselbe allmählich flauer, bis er am 18. December in 28° S-Br und 
92° O-Lg endete und durch hier einsetzenden SE-Passat ersetzt wurde. Der 
frische in dem Gebiete desselben angetroffene Wind führto die Bark anfänglich sehr 
rasch nach Norden, so dass 20° S-Br in 94° O-Lg schon am 22, December und 
10° S-Br in 94,6° O-Lg am 25. December gekreuzt werden konnte. Nördlich 
von letzterer Breite wurde der Wind schwächer, und in 3,7° S-Br verdrängte 
ihn der nordwestliche Monsun. In der Zone des letzteren herrschten sehr 
leichte nordwestliche und nordöstliche Winde; auch Windstille wurde angetroffen. 
Dennoch gelang es am 4. Januar 1878 in 93,5° O-Lg den Aequator zu über- 
schreiten. Der ziemlich frische Westwind, mit dem dieses ausgeführt wurde, 
hielt auch auf nördlicher Breite noch an, bis man 3,3° N-Br in 94,9° O-Lg 
erreicht hatte. Dort gerieth das Schiff in das Gebiet der unter Lee der Küste 
Sumatra’s herrschenden Mallung; als auch diese durchsegelt und in 94,5° O-Ly 
die Breite des Kap Atschin passirt war, setzte der NE-Monsun ein. Während 
man von der Linie bis nach 4° N-Br östliche Strömung beobachtet hatte, fand
	        
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