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Die „Ariadne“ hat daher während ihrer beiden Fahrten zwischen Apica und
Sydney gerade dasjenige Wetter vorgefunden, welches für die Fahrt nach der
entgegengesetzten Richtung hin recht günstig gewesen wäre, So machte z. B.
eine Hamburger Bark, während die „Ariadne“ im Hafen von Sydney lag,
bei westlichen Stürmen die Reise von Sydney nach Apia in 15 Tagen, fast auf
derselben Route, wie die der „Ariadne“,
9, Rekoznoseirung der La Ranece-Bank.
„Diese Bank ist nach den Angaben der „Hydrographic Notices, Pacific
Ocean“, 1873, von dem französischen Transportschiff „La Rance“ entdeckt
worden, ohne indess nach Angabe der „Hydrographic Notices, Pacific Ocean“,
1877, von dem englischen Kriegsschiff „Pearl“ gefunden worden zu sein. Nach
den vorhandenen Notizen will die „La Rance“ bei frischer Brise und einer
Fahrt von 9 Knoten plötzlich entfärbtes Wasser gesehen haben, hat dann ein
Boot zu Wasser geführt und will als niedrigste Wassertiefe 6m gefunden haben.
Ferner sollen nach Angaben des Ausguck-Postens 9 Sm nordwestlich und 11 Sm
nach Süden weitere Bänke mit heftiger Brandung und Lagunen gesehen worden
sein. Da die erste Entdeckung der Untiefe um 10% a. m. erfolgt sein soll, so
darf wohl angenommen werden, dass die „La Rance“ sich um Mittag noch bei
der Bank befand, da ein Auslothen mit Booten wohl 1 bis 2 Stunden in
Anspruch nimmt; es muss somit angenommen werden, dass die Ortsbestimmung
der „La Rance“ eine vollkommen sichere war. Auffällig ist hierbei nur, dass
die „La Rance“ sich damit begnügte, die weitere Ausdehnung der Bank nur
durch den Ausguck-Posten feststellen zu lassen und nicht einen Offizier hierzu
beorderte.
Da ich an diesem Tage nicht mohr genügend Zeit hatte, das ganze Feld
der Bank zu untersuchen, so begnügte ich mich damit, die Gegend der Nord-
spitze anzulaufen und durfte hoffen, das Vorhandensein der Bank zu konstatiren,
wenn sie wirklich dort existire. Das Wetter war so günstig wie möglich, ein
ausserordentlich klarer sichtiger Tag mit Windstille und sehr hoher Dünung,
so dass Brandung von oben wohl auf 14 bis 16 Sm Entfernung hätte gesehen
werden müssen,
Ich hatte in der Vor- und Grossbramsaling zuverlässige Ausguck-Posten;
auf der Vormarsrag befand sich ein Offizier mit Fernrohr. Das Schiff befand
sich um Mittag 38 Sm von der Nordspitze der Bank entfernt und wurde nun
bis 5% p.m. rw Ost gesteuert, nachdem um 4'/" p. m. noch eine zuverlässige
Längenbeobachtung genommen war und aus dem Besteck dieses Tages, wie aus
dem des nächstfolgenden, für die letzten 24 Stunden nur eine Stromversetzung
von nicht ganz 4 Sm gefunden wurde. Da nun von der „Ariadne“ aus keine
Spur ciner Untiefe gefunden werden konnte, auch die Korvette „Pearl“, welche
das Besteck der „La Rance“ ansteuerte, nichts gefunden hat, im Uebrigen
aber die „La Rance“ ihr Besteck als zuverlässig bezeichnete, so kann nur
angenommen werden, dass jene Bank überhaupt wieder verschwunden ist, wenn
sie je existirt hat.“
3. Untiefen zwischen dem Tonga- und Fiji-Archipel.
„Am 29. Oktober Vormittags 8!/2* verliess S. M.S. „Ariadne“ die Rhede
von Nukualofa. Nachdem das Schiff mit nördlichem Kurse hinlänglich frei von
den etwa ausserhalb des Riffes liegenden Untiefen gekommen war, wurde ein
westsüdwestlicher Kurs gesteuert, um eine Untiefe zu untersuchen, welche sich
nach der „Hydrographic Notice“ No. 15, London, 1877, pag. 2, in 20° 54‘ S-Br
und 175° 28‘ W-Lgl) durch Brandung kenntlich machen soll. Merkwürdiger
Weise wurde um 2" 15" p.m., als das Schiff sich ca 1'/2 Sm südlich dieser
Position befand, an St. B. querab eine helle Färbung des Wassers bemerkt,
welche der Brandung auf einem Riffe täuschend ähnlich sah; bei näherer Be-
sichtigung durch den Navigations-Offizier mit dem Fernrohr von der Vormarsraa
aus jedoch stellte sich das Phänomen als die so häufig vorkommende Wirkung
} S. No. 310 d. „Nachr. f, Seef,“ 1877.