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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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sich ein stürmischer NW-Wind einstellte, der zwei Tage anhielt. Mit mässigen 
veränderlichen, namentlich nördlichen Winden wurde die Reise beschlossen, 
nach einer Dauer von kaum 24 Tagen. In 54° N-Br und 40,6° W-Lg war die 
Temperatur der Oberfläche des Meeres am 25. Oktober 8* p.m. 6,2° C., am 
28, Oktober Mittags in 51,3° N-Br und 49,1° W-Lg 5,0° C. und am 29, Oktober 
4%. p. m. in 49,0° N-Br und 50,9° W-Lg, kurz vordem die Neufundland - Bänke 
angelothet wurden, betrug. die Temperatur der See 2,5° C., während dieselbe 
am folgenden Mittage, 6 Sm West von Kap Race, zu 4,6° C. beobachtet wurde. 
2, Die nächste Reise nach New- York wurde mit demselben Schiff von 
Geestemünde am 27. Januar 1876 angetreten. Am 31. Januar war der „Farewell“ 
in der Nähe der Shetland-Inseln, woselbst er einen 4 Tage anhaltenden West- 
Sturm zu bestehen hatte. Der Wind machte die am gewöhnlichsten vorkommende 
Drehung von SW bis NW und weiter bis Ost, um dann abzuflauen. Das Schiff 
befand sich also‘ noch auf der rechten Seite der Bahnlinie des Sturmes. Bis 
in 30° W-Lg auf 61° N-Br waren steife südliche und südwestliche Winde, von 
häufigen Schneeböen begleitet, vorherrschend. Die Temperatur der See betrug 
6,2°C. Jetzt faute der Wind von SE ab.und sprang auf West, um aber schon 
bald darauf zurückzudrehen. Von südöstlicher Richtung nahm der Wind 
an Stärke zu und setzte langsam seine Drehung gegen die Sonne fort. Das 
Schiff konnte bald mit günstigen östlichen Winden’raschen Fortgang machen, 
Es segelte an der linken (nördlichen) Seite einer Depression und hatte die 
Windveränderung derart gefunden, wie man es mit Bezug auf die gewählte 
Route erwartete. In 57° N-Br und 40° W-Lg war am 13. Februar die Temperatur 
der See 4,4° C. Mit einem Winde, der sich bis nach NNW heramgezogen 
hatte, von lebhafter Stärke, war man nach 51° 32’N-Br und 44,9° W-Lg gelangt. 
Die hier beobachtete Oberflächen-Temperatur betrug 2,5° C., die Versetzung 
war 33 Sm südwärts. Das Schiff trat nun in den Bereich einer neuen Depression, 
Der Wind wurde östlich schwach, frischte dann gegen die Sonne drehend auf 
und nahm von NNW bis zu einem Sturm zu. Am 17. Februar 12 p.m., in 
50,9° N-Br und 44,5° W-Lg, beobachtete man die Temperatur der Oberfläche 
zu —1,9° C., und gleich darauf stiess das Schiff auf Treibeis, Mit Tagwerden 
sah man sich von Eisfeldern eingeschlossen. Der Wind war noch leicht östlich, 
Die anfangs gesetzten Segel mussten wieder eingenommen werden, da die Eis- 
felder sehr dicht lagen. Gegen Mittag am 17. Februar war in 50,2° N-Br und 
49,6° W-Lg einigermaassen offenes Wasser, Am Nachmittage desselben Tages 
wurden mehrere KEisberge und HEisfelder passirt. Die Temperatur der See 
betrug —1,6° C. Der Wind drehte, wie schon erwähnt, gegen die Sonne 
nördlich und nahm an Stärke zu. Aw folgenden Morgen war das Wetter dick von 
Schnee; Eisberge dicht bei. Am 18. Februar 12* Mittags stand die Bark in 
49,2° N-Br und 48,7° W-Lg. - Am selben Nachmittage und in der folgenden Nacht 
wehte ein nordwestlicher Sturm, und das Wetter war dick von Schnee. Es 
wurde durch Treibeis gesegelt, wobei das Schiff manchen schweren Stoss erlitt. 
Am 19. Februar des Mittags, in 47,6° N-Br und 46,4° W-Lg, segelte der 
„Farewell“ bei West-Wind in offenem Wasser. Am Nachmittage wurde indess wieder 
Treibeis angetroffen. Um 8° p.m. war die Temperatur des Wassers + 1,9° C. 
und um 12* p. m. in eisfreiem Wasser — 0,6° C. Bald darauf war Alles ringsum 
voll Treibeis. Mit Tagwerden wurde durch die freiesten Stellen in demselben 
südlich gesegelt. Die Temperatur des Wassers betrug um 12 Uhr Mittags am 
20. Februar in 45,6° N-Br und 47,0° W-Lg +1,6° 0. In den nächsten Tagen 
wehten stürmische West-Winde. Man hatte stets mit Eis zu kämpfen. Das 
Kupfer am Schiffe war an mehreren Stellen zerrissen. Am Mittage des 
23. Februar, in 41,9° N-Br und 51,7° W-Lg, war die Temperatur der Ober- 
fläche der See 10° C., der Wind war nordwestlich bis westlich, stürmisch, für 
die nächsten 4 Tage anhaltend. Das Schiff wurde in der kalten Strömung ge- 
halten. Am 29. Februar kamen östliche Winde durch. Das Schiff stand am 
Mittage in 42,8° N-Br und 54,9° W-Lg; die Wassertemperatur schwankte von 
4+3,1° C. bis —0,6° C. Am Morgen des 1. März traf das Schiff wiederum 
schwere Eisfelder, zwischen denen südwärts hindurch gesteuert wurde, Am 
Mittage dieses Tages befand sich die Bark in 42,8° N-Br und 56,7° W-Lg, 
Der frische Ost-Wind flaute bald ab. Während des nächsten Etmals schwankte 
die Temperatur der See von 1° bis 6° C. Auf einen, während einer Wache 
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