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dem Festlande liegenden Orte Benser-Siel wird durch ein Segelfährschiff unter-
halten. Langeoog hat eine Secbadeanstalt, wird jedoch nur von wenigen Bade-
gästen besucht. Die letzteren können auch, um nach Langeoog zu gelangen,
den von Geestemünde bezw. Wilhelmshaven nach Norderney fahrenden Dampfer
benutzen und werden daun unter der Insel Langeoog durch ein Boot von Land
abgeholt.
Landmarken. Die beiden auf dem Westlande von Langeoog stehenden
Baken, wovon die nördliche die NO-, die südliche die SW-Bake genannt wird,
sind gut sichtbar und in ihrer Bauart mit Ausnahme des Toppzeichens gleich,
Beide Baken sind 14m hoch aus Holz in Pyramidenform aufgeführt und schwarz
angestrichen; ihre Entfernung von einander beträgt 2,5 Kblg. Die NO-Bake,
28m hoch über Hochwasser, hat als Toppzeichen ein mit der Spitze nach oben
zeigendes, die SW-Bake, 37m hoch über Hochwasser, ein mit der Spitze nach
unten gerichtetes Dreieck.
Der Strand am Westende von Langeoog fällt nach der Accumer-Ee zu,
wo die Schutzbauten aufgeführt sind, ziemlich steil ab. Dicht unter Land führt
nach nordöstlicher Richtung noch ein schmales, jedoch nur für Ortskundige
geeignetes Fahrwasser, welches das nach NW zu von der Insel sich erstreckende
Riff von der letzteren trennt. Im Norden ist der Strand flach anlaufend, jedoch
ziemlich rein, und am Ostende von Langeoog ziehen sich einige Untiefen bis
an die Otzumer-Balje hin. Im Süden wird die Insel durch das Wattfahrwasser
begrenzt.
Die Accumer-Ee. Dies Seegat können bei ruhigem Wetter Fahrzeuge
bis zu 3m Tiefgang passiren. Das schmale Fahrwasser führt zwischen die NO
von Baltrum und NW von Langeoog sich erstreckenden Untiefen in ziemlich
gerader Richtung (SzW) nach innen. Zur Bezeichnung desselben liegen drei
Tonnen aus, welche jedoch ebenfalls oft verlegt werden müssen, weil das Fahr-
wasser ändert. Die äussere Ansegelungstonne ist roth und spitz; dieselbe
befand sich bei der Aufnahme in 2,8m Wasser NNW!/2W ca 2 Sm von der
NO-Bake auf Langeoog. Dann folgt an St. B. eine kleine schwarze, an B.B.
sine weisse stumpfe Tonne.
SPIKER00G. Diese Insel ist ca 3,5 Sm lang und hat eine grösste Breite
von 1,1 Sm. Auf dem Westende befinden sich mehrere hohe Dünen, worunter
namentlich eine von heller Farbe, welche auf dem nordwestlichsten Ende der
Insel liegt, gut hervortritt. Das Ostende der Insel ist niedrig. Seezeichen
sind auf Spikeroog nicht vorhanden. Das Dorf, auch „Loog“ genannt, weil
es auf einer kleinen Anhöhe liegt, befindet sich in: der Mitte der Insel südlich
der dortigen Dünen; hier ist Post- und Telegraphen - Station. Die Miss-
weisung beträgt für September 1878: 14° 59,8‘ West. Auf der SW - Spitze
ist eine Rettungsboot-Station. Die Verbindung mit dem Festlande wird durch
cin Segelfährschiff unterhalten, welches täglich von Neuharlinger-Siel nach der
Insel abgeht. Auf Spikeroog ist gleichfalls eine kleine Seebadeanstalt, und
können die dahin wollenden Badegäste, wie bei Langeoog, die Dampferlinie
benutzen.
Der Strand der Insel fällt nach der SW-Seite steil ab; von der West-
and NW-Seite erstrecken sich mehrere Untiefen seewärts, welche, wie bei der
Insel Langeoog, hier dicht unter Land ein schmales Fahrwasser nach nordöst-
licher Richtung hin bestehen lassen. Nach nördlicher Richtung finden sich
keine Untiefen; hier läuft der Strand flach an und erst nach der Harle zu er-
strecken sich neue Sände.
Die Otzumer-Balje. Dies schmale, nur flache und sehr veränderliche
Seegat führt zwischen Spikeroog und Langeoog mitten durch Untiefen in der
Richtung SOzO nach innen. Drei Tonnen bezeichnen die Einfahrt; die äussere
hiervon ist eine rothe stumpfe Tonne, dann bleibt an St. B. eine schwarze, an
B.B. eine weisse Stumpftonne, Sobald die letzteren passirt sind, hat man be-
reits 17 und 18m Wasser und steuert nun Süd. An St. B. passirt man noch
eine vierte Tonne; dieselbe ist‘ stumpf, schwarz- und weiss vertikal gestreift
und ist von da ab, zwischen den Telegraphen-Tonnen hindurch, SO nach der
Rhede zu steuern.
WANGER00G, die östlichste der Ostfriesischen Inseln, ist bereits bei
der Segel-Anleitung für die Mündungen der Jade, Weser und Elbe beschrieben.