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schwarze Telegraphen-Tonnen, welche als gute Marke für die an B. B. inne zu
haltende Grenze dienen. Querab von den SW vom Kirchthurm befindlichen
beiden Telegraphen-Tonnen erstreckt sich nach südwestlicher Richtung das
Buse-Tief, welches als Wattfahrwasser weiter nach der Memmerts-Balje, nach
der Ley und nach Norddeich führt. Vom Buse-Tief an nehmen an der Südseite
des Norderneyer-Seegats die Tiefen bis zur Rhede hin ganz allmählich ab.
Um von See aus in das Norderneyer-Seegat einzulaufen, bringt man den
Kirchthurm der Insel in SzO7/s0 und steuert auf den letzteren zu. In dieser
Richtung liegen die beiden vorhin erwähnten Tonnen, und muss man sich nun
nach den letzteren richten. Zur Zeit ist die Einsegelung von See aus ganz
einfach, doch ist es leicht möglich, dass nach einiger Zeit die folgende An-
weisung nicht mehr ganz zutrifft.
Wenn man den obigen Kurs Sz0”/0 auf den Kirchthurm zusteuert, so
findet man die Ansegelungstonne in der Richtung: die Mühle auf Norderney in
dem Restaurationslokale am Herrenstrande, „Giftbude“ genannt (Peilung SSO*/40).
Diese Giftbude, ein hohes Gebäude, ist das östlichste Haus, welches zwischen
Kirche und Bake sichtbar wird. Die rechts von derselben stehenden 5 grossen
Häuser, — Bremer Häuser genannt, weil sie von der Bremer Aktien-Gesellschaft
gebaut sind — welche gleich aussehen und in gleichen Abständen von einander
sich befinden, erscheinen bei dem obigen Alignement ganz offen und frei von
einander. Die Kirche von der Stadt Norden ist dann gleichzeitig etwas rechts
/rei von dem Westende der Insel Norderney, Jetzt verfolgt man den Kurs
auf die Bremer Häuser, bis der Pavillon Marienhöhe S’/40 peilt und steuert
dann auf den letzteren zu. Sobald die Bake sich in SOzO befindet, ist SSW
zu steuern, bis die Marienhöhe querab an B. B. peilt und richtet man sich nun
am besten nach dem an B.B. befindlichen Strande bezw. nach den an B.B.
voraus schon sichtbaren Telegraphen-Tonnen. Nachdem die letzte dieser vier
Tonnen an B.B. passirt ist, hält man weiter längs dem Strande bis querab
von der Landungsbrücke, wo, wie bereits erwähnt, der beste Ankerplatz ist.
BALTRUM, die nächste der Ostfriesischen Inseln, ist von allen die kleinste.
Ihre Länge beträgt 3, ihre grösste Breite 0,8 Sm. Seezeichen sind auf der-
selben nicht vorhanden. Vom Westende der Insel bis zur Mitte derselben
ziehen sich an der Nordseite einige höhere Dünen hin; das Ostende ist ganz
niedrig, wie bei Norderney. Von den beiden auf Baltrum befindlichen Dörfern
liegt das eine auf dem Westende, das zweite in der Mitte an der Südseite der
Insel. Baltrum besitzt Post-, Telegraphen- und eine Rettungsboot - Station;
der Bootsschuppen steht im Süden der Insel zwischen beiden Dörfern. Die
Verbindung der Insel mit dem Festlande wird durch ein Segelfährschiff aufrecht
erhalten. An dem Westende Baltrum’s sind gleichfalls Schutzbauten aufgeführt;
der Strand fällt hier ganz steil ab. Im NW und Norden ist die Insel mit einem
Riff umgeben, welches sich am weitesten von dem Ostende nach dem KEinlaufe
der zwischen Baltrum und Langeoog durchführenden Accumer-Ee hin erstreckt.
Die letztere begrenzt im Osten den niedrigen Strand von Baltrum und im Süden
der Insel zieht sich das bei Norderney erwähnte Wattfahrwasser hin.
Die Wichter-Ee, das im Westen von Baltrum nach See zu mündende
Seegat, erstreckt sich dicht unter Land zwischen dem NW-Ende der Insel und
dem bei Norderney erwähnten Riff nach östlicher Richtung. "Tonnen liegen zur
Bezeichnung dieses flachen Fahrwassers nicht aus, da es ganz unwichtig ist,
oft ändert und deshalb nur von Ortskundigen benutzt werden kann.
LANGE00G, die folgende Insel, ist ca 6 Sm lang und misst an der
breitesten Stelle 1 Sm. Die auf Langeoog befindlichen Dünen lassen die Insel
als aus drei Theilen bestehend erscheinen und kann hierdurch ein Unbekannter
leicht zu dem Irrthum gelangen, das eine Ende von Langeoog schon für die
nächste Insel zu halten. Die höchsten Dünen, auf welchen zwei Baken stehen,
befinden sich auf dem Westende. Dann ist ein Dünenkomplex in der Mitte,
das sogenannte Melkhörn, mit ziemlich hohen und steil sich erhebenden Dünen,
und hiervon wieder getrennt, erhebt sich eine lange Dünenreihe olıne besondere
Merkmale auf dem Östende der Insel. Das Dorf auf Langeoog befindet sich
auf dem Westende; hier ist auch Post- und Telegraphen-Station. Von den
beiden auf der Insel vorhandenen Rettungsboot - Stationen ist die eine beim
Dorf, die zweite auf dem Ostende. Die Verbindung mit dem gegenüber auf