1
Das Riffgat. Dieses Fahrwasser, welches in früherer Zeit eine ziemlich
gerade Richtung hatte, führt jetzt in einem grossen Bogen nach innen.. Bei
etwas starken Winden, oder wenn solche kurz vorher geweht haben, markiren
sich an beiden Seiten des Fahrwassers die dasselbe einschliessenden Platen
stets durch Brandung, KEinsegelnden Schiffen dient diese Brandung als guter
Anhalt, falls man die vor jenen Platen liegenden Tonnen nicht gleich sieht.
Das Riffgat ist gut betonnt; vier rothe Tonnen bezeichnen die Süd-
bezw. Westseite, vier weisse Tonnen die Nord- bezw. Ostseite des Fahrwassers.
Die Tonnen sind gut sichtbar, weil sie ziemlich hoch über Wasser stehen und
nicht in zu grosser Entfernung von einander liegen.
Um in das Riffgat einzusegeln, bringt man die Ruine des zerstörten
Leuchtthurms von Borkum in SO'4U und steuert alsdann auf dieselbe zu.
Dieser Kurs führt zwischen die 8 Sm von Borkum entfernt liegenden beiden
spitzen Aussentonnen des Riffgats (die rothe Tonne bleibt an St. B., die weisse
an B.B.) direkt auf die rothe Tonne B zu. Hat man jedoch vorher die An-
segelungs-Tonne der Wester-Ems angesteuert und will in das Riffgat einlaufen,
30 ist von dieser Ansegelungs-Tonne 05/4S zu steuern, welcher Kurs ebenfalls
zwischen die beiden Aussentonnen des Riffgats führt; hierbei ist auf den Strom
zu achten, weil derselbe fast quer über den Kurs setzt. Sobald die rothe Aussen-
tonne A an St. B. passirt ist, steuert man den Kurs 0z$S auf die rothe Tonne B zu.
Die rothe Aussentonne A, eine 3m über Wasser hohe Spitztonne, mit
einem schwarzen Ballon als Toppzeichen und dem weissen Buchstaben A an
der Seite, liegt in 10m Wasser an der Nordseite der Geldsack-Plate: Borkum-
Leuchtthurm S0O*/40, Rottum grosse Bake S?/40.
Die weisse spitze Aussentonne des Riffgats ist ebenfalls 3m über Wasser
and trägt den Buchstaben 38 (soll „Riffgat“ andeuten) an der Spitze, sowie an
der Seite; sie liegt in 11,5m Wasser vor dem Westende des Borkumer-Riff:
Borkum-Leuchtthurm SO!/sO, Rottum grosse Bake S!/sW.
Die rothe Tonne BB, 2m über Wasser, ist spitz, ohne Toppzeichen, mit
einem weissen B an der Seite; sie liegt in 11,6m Wassertiefe an der Nordseite
der Geldsack-Plate: Borkum-Leuchtthurm SO!40, Rottum grosse Bake S!AW.
Sobald diese Tonne an St. B. passirt ist, ist SOz0%%0 auf die rothe
spitze Tonne C zu steuern. Tonne €, in ihrer Form wie B, liegt in 7m
Wassertiefe: Borkum-Leuchtthurm SO, Rottum grosse Bake SzW!/sW. Dieser
Tonne gegenüber bleibt an B.B. die vor dem Borkumer-Riff in 9m Tiefe aus-
gelegte weisse stumpfe Tonne Ra: Borkum-Leuchtthurm und neue Bake daselbst
nahezu in Linie, Rottum grosse Bake in SzW!/3W. Zwischen den beiden Tonnen
Re und C befindet sich eine flache Stelle im Fahrwasser, auf welcher nur 5,7m
bei Niedrigwasser stehen bleibt, und thun die hier passirenden «Schiffe von
grossem Tiefgange am besten, nahe der Tonnenlinie zu halten, wo grössere
Tiefen gefunden werden.
Nachdem Tonne C an St. B. passirt ist, steuert man den Kurs SzO, und
3obald der Borkum-Leuchtthurm mit der kleinen Bake daselbst sich in Linie
befindet, führt der Kurs SO weiter nach dem Randzel-Gat. Bei dem ersten
Kurse SzO bleibt an St. B. die rothe Tonne ID, in ihrer Form und Grösse
wie Az; dieselbe liegt vor der Ostseite der Geldsack-Plate auf 12m Wasser-
tiefe: Borkum-Leuchtthurm S0O*/40, Rottum grosse Bake SzW°/4W. An B.B.
bleiben die weissen stumpfen Tonnen 33 und Ras, beide wie Ra geformt;
die erstere liegt in 8m Wasser: Borkum-Leuchtthurm SO, Rottum grosse Bake
SSW; Ba liegt in 11,6m Wasser vor dem hier ganz steil ansteigenden Hohen
Riff: Borkum-Leuchtthurm SOzO, Rottum grosse Bake SSW2/1W.
Bei dem späteren Kurse SO werden die bereits bei der „Wester-Ems“
aufgeführten Tonnen WW4 oder Rifftonne an B.B., WW; oder Mittel-Hubert-
Tonne an St. B. gelassen.
Das Blinde- oder Randzel-Gat und die Ems. Das erstere Fahr-
wasser, welches in südöstlicher Richtung zwischen Borkum bezw. dem Randzel-
Sand und dem Mövensteert durchführt, ist breit und tief — SSW vom Borkum-
Leuchtthurm sind sogar Tiefen von 35—37m — und es bieten sich in demselben
gute Ankerplätze; nur gegen westliche Winde ist es nicht geschützt,
Um in das Randzel-Gat einzusegeln, behält man den beim Riffgat zuletzt
angegebenen Kurs SO zunächst weiter bei. Schiffe, welche hingegen durch das
Dentsche Küste der Nordsee. (Seite 17—929.}