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Man unterscheidet „groben“ und „feinen“ Riffgrund, je nachdem der darin ent-
haltene Sand als grobkörniger Kies oder einfach grober Sand erscheint. In
ainer Tiefe über 36m wird dieser Riffgrund nicht angetroffen.
Das Borkum-Riff-Feuerschiff liegt NzW 15,5 Sm von dem Leucht-
thurm der Insel Borkum, auf 24,6m Wasser, in:
53° 49,2‘ N-Br
6° 28,4' O-Lg.
Dasselbe ist roth angestrichen, mit dem Namen „BORKUM-RIFF“ auf beiden
Seiten, und führt im Grosstopp einen schwarzen pyramidenförmigen Korb, im
Vor- und Besantopp eine schwarze Kugel. Das Schiff zeigt Nachts drei feste
Feuer von 8 Sm Sichtweite, welche den ganzen Horizont beleuchten; hiervon
ist das am Grossmast befindliche — 14m über Wasser — roth, die am Fock-
und Besanmast befindlichen — 11m über Wasser — weiss. Ausser diesen drei
Feuern brennt noch am Fockstag eine Ankerlaterne in 1,5m Höhe über der
Reling, um die Lage des Schiffes kenntlich zu machen.
Schiffe, welche bei nebeligem oder unsichtigem Wetter die Ems ansteuern
wollen und sich bei Ost — West-Kursen auf einer Tiefe unter 30m halten, müssen
beim steten Gebrauch des Lothes den obigen Riffgrund antreffen und sind hier-
durch in der Lage, ihre ungefähre Länge zu bestimmen.
Nachts haben von Westen kommende Schiffe ausser dem Feuer von
Borkum noch eine gute Marke an den beiden Feuern von Schiermonnikoog.
Diese letzteren Feuer verschwinden — in SWzW'AW —, sobald man den
Aussengründen von Borkum zu nahe kommt, und es ist für solche Schiffe,
welche bis zum Verschwinden dieser Feuer auf Borkum zu gelegen haben, Zeit,
nordwestlich zu steuern. .
In die Ems-Mündungen Nachts einzusegeln, ist, selbst bei klarem Wetter,
bei der jetzigen Beleuchtung nicht anzurathen.
EINSEGELUNG IN DIE EMS. Das Huberts-Gat. Dies Fahrwasser
führt längs den Lauwers- und Schild-Gründen südlich der Ballon-Plate auf
Borkum zu. Es hat gegenüber den anderen Ems-Mündungen zwar den Vortheil
der grösseren Tiefe, auch wird durch die Richtung desselben das Einsegeln
auf einem Kurse ermöglicht, jedoch muss bei flauer Brise bezw. bei schralem
nördlichem Winde während der Fluth vor dem Passiren dieses schmalen, nur
an einer Seite betonnten Fahrwassers gewarnt werden, weil der Strom auf die
züdlich gelegenen Gründe zieht, Aus diesem Grunde wird das Huberts-Gat von
Schiffen auch weniger benutzt, wie die Wester-Ems und das Riffgat.
Um in das Huberts-Gat einzusegeln, bringt man den Leuchtthurm von
Borkum in mw 0S0%/40 und steuert alsdann diesen Kurs direkt auf den Thurm
zu. Es bleiben hierbei die drei schwarzen hohen Treibhaken des Fahrwassers,
welche jede einen Korb als Toppzeichen haben und weit sichtbar sind, an St. B.
An B.B. ist die flache gefährliche Stelle der Ballon-Plate passirt, so wie die
veiden Baken auf Rottum sich in Linie befinden, und das Fahrwasser wird von
da ab breiter. Von den drei Treibbaken des Huberts-Gat liegt die äussere
3'2W von der Wester-Ems - Ansegelungstonne, in 10m Wasser, und peilt man
von ihr aus: Borkum-Leuchtthurm 0zS, Rottum grosse Bake SO!/sO; bei dem
gesteuerten Kurse 0S0%.40 bleibt dieselbe noch 0,5m an St. B. Die mittelste
Treibbake bleibt 0,4 Sm an St.B.; sie liegt ebenfalls in 10m Wassertiefe:
Borkum-Leuchtthurm 0zS, Rottum grosse Bake SO'!/3S. Die innerste der drei
Treibbaken liegt in 15m Wasser: Borkum-Leuchtthurm 0S0°/40 und die beiden
Rottum-Baken in Linie. Diese Treibbake wird bei dem obigen Kurse dicht an
St. B. gelassen.
Die Wester-Ems. Vor der Mündung dieses Fahrwassers, 11,1 Sm vom
Borkum-Leuchtthurm, ist seit 1871 als Ansegelungstonne eine weit sichtbare,
hohe spitze Bakentonne, mit einer Flagge als Toppzeichen, in 14,2m Wasser
ausgelegt. Die Tonne ist schwarz gestrichen, 7m über Wasser und peilt man
von ihr aus: Borkum-Leuchtthurm S0z0!/40, Rottum grosse Bake SSO!40:;:
beide Baken auf Rottum sind nahezu in Linie.
Um die Wester-Ems einzusegeln, steuert man von dieser Tonne den Kurs
SO?/4S auf die weisse Aussentonne zu. Ist die Ansegelungstonne jedoch nicht
gleich in Sicht, so bringt man Rottum in SSO und läuft auf diese Insel zu, bis
der Lenchtthurm von Barkum S07z0140 neilt. Die kleine Bake auf Borkum ist