Ostseite des Memmert erstreckt sich zwischen der Juister- und der Memmert-
Balje ein grosses Watt, das „Nordland“ genannt; über diese Wattfläche führt
ca 3 Sm Ost vom Memmert eine Stechbakenreihe, welche die Richtung eines
Wattfahrwassers, das mit der letzten Hälfte der Fluth passirbar ist, bezeichnet,
Diese Stechbaken sind beim Segeln von der Memmert- nach der Juister-Balje
an :B. B. zu lassen. Südlich des Nordlands zieht sich in ost—westlicher Richtung
die in die Oster-Ems mündende
Memmert-Balje hin; dieselbe dient als guter Ankerplatz gegen alle
Winde, mit Ausnahme der westlichen. Beide Seiten dieser Balje sind steil an-
laufend; die Nordseite ist durch Stechbaken bezeichnet, welche in östlicher
Richtung weiter nach Norderney führen. Die Südseite der Memmert-Balje
begrenzt
6 Der Koper-Sand. Dieser Sand ist nach der Oster-Ems zu ziemlich
steil und fällt nur wenig trocken. An seiner Südseite erstreckt sich ein
schmales, zuerst noch ziemlich tiefes Fahrwasser,
Die Bants-Balje, welche ebenfalls von der Oster-Ems als Wattfahrt
nach Norderney benutzt wird, Diese Balje fällt auf ca 1 Sm Länge, dem so-
genannten „Slapers-Hörn“, bei Niedrigwasser trocken, woselbst auf der höchsten
Stelle das Watt + 0,7m erreicht. Das schmale Fahrwasser ist vollständig aus-
geprickt; die Stechbaken stehen an der Nordseite auf dem vorhin erwähnten
Koper-Sand; die Südseite begrenzt
Der Hamburger Sand. Diese Wattfläche fällt nach der Oster-Ems
ziemlich steil ab, dagegen nehmen nach Süden, in dem dortigen Fahrwasser der
Ley, die Wassertiefen ganz allmählich zu.
Die Ley, das südlichste der kleineren Fahrwasser, welche von der
Oster-Ems nach Land, bezw. nach Norderney hin führen, ist betonnt und ziem-
lich tief, Eine halbe Seemeile Ost von der weissen Tonne O7 liegt auf 2,3m
Wasser die Ansegelungstonne der Ley, weiss und stumpf, mit einem Korb als
Toppzeichen; dieselbe ist beim Einsegeln an B. B. zu lassen. Demnächst folgen
in südlicher, später am Pilsumer-Watt in ‚südöstlicher und östlicher Richtung
an St. B. schwarze, an B.B. weisse stumpfe Tonnen bezw. Treibbaken (Klotz-
vojen mit Laderlappen). Von der Ansegelungstonne an erstreckt sich in süd-
licher Richtung an der Ostseite der Ley eine 2 Sm lange, schmale Untiefe, auf
welcher unter 2m Wasser bleiben; auf einer ganz kleinen Stelle fällt dieselbe
sogar trocken. Diese Untiefe reicht jedoch nicht bis zum vorhin erwähnten
Hamburger-Sand hinüber, sondern bleibt zwischen beiden noch eine tiefe Rinne,
welche südlich der Untiefe mit der Ley sich vereinigt. Im Westen der Ley
nimmt die Wassertiefe nach dem Schuiten-Sand ziemlich schnell ab. ‚Nördlich
vom Greetsieler-Nacken theilt sich das Fahrwasser in drei verschiedene Arme,
welche nach Norderney, nach Norden und nach Greetsiel führen. Diese
drei Wattfahrwasser sind ausgeprickt und bleiben in den beiden ersteren die
betreffenden Stechbaken, von der Ley an gerechnet, an der B. B.-Seite, während
das nach Greetsiel führende an beiden Seiten durch Stechbaken bezeichnet ist.
Das Fahrwasser nach Norderney ist das flachste, es fällt gleich, nachdem es
sich von der Ley abgezweigt hat, bei Niedrigwasser trocken, und erreicht der
höchste Rücken, auf dem sogenannten „Utlands-Hörn“, + 1,5m Höhe. Das
mittlere Fahrwasser, welches in der ursprünglichen Richtung der Ley weiter
nach der Stadt Norden führt, fällt nur auf kurzen Strecken mit + 0,5m bei
Niedrigwasser trocken. Zwischen diesem Fahrwasser und dem ersteren erstreckt
sich bis zum Deich hin der „Schweinsrücken“. Das dritte und tiefste der von
der Ley sich abzweigenden Fahrwasser führt in südlicher Richtung nach dem
Orte Greetsiel. Dasselse behält über 2m Wasser mit Ausnahme einer kurzen
Strecke von 1 Kblg Ausdehnung querab von der Nordspitze des Greetsieler-
Nackens, auf welcher bei Niedrigwasser allerdings nur 0,1m Tiefe bleibt.
Der Schuiten-Sand heisst die in nordwestlicher Richtung nach der
Oster-Ems sich erstreckende Spitze des Pilsumer-Watts. Diese Untiefe ist über
2 Sm lang, 3—4 Kblg breit und hat nur Wassertiefen unter 2m bei Niedrig-
wasser. Die NW- und Ostseite des Schuiten-Sandes ist steil, die Westseite
dagegen flacht ganz allmählich ab, ebenso wie das weiter nach Süden sich
fortsetzende,. schon früher beschriebene Pilsumer-Watt.