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Full text: 7, 1879

Auf dem West- und Ostende von Borkum befinden sich höhere Dünen, 
während die Mitte der Insel ganz niedrig ist und von See aus fast durchbrochen 
erscheint, da hier nur ein 0,7 Sm langer Deich die beiden Enden verbindet, 
Die höchsten Dünen sind auf dem Westlande, und zwar auf der Nordwest- und 
Südseite; inmitten derselben befindet sich das Dorf mit dem Leuchtthurm. 
Borkum-Leuchtthurm steht in: 
53° 35‘ 22,1“ N-Br 
6° 40‘ 15,4“ O-Lg, 
ist 46,5m über Hochwasser, viereckig, in Ziegelrohbau, nach oben ein wenig 
verjüngt, aufgeführt, Derselbe wurde bereits im Jahre 1576 erbaut, ist jedoch 
erst 1857 mit dem jetzigen Feuer versehen worden. Auf demselben brennt 
39,5m über dem Erdboden und 40,8m über Hochwasser ein weisses festes 
Feuer von 18 Sm Sichtweite, welches über den ganzen Horizont leuchtet, jedoch 
am hellsten ist nach der Seeseite zwischen West über Nord bis Ost, sowie in 
der Ems zwischen SSW!/2W über Süd bis SOzS. 
Missweisung im August 1878 15° 30‘ West. 
Es sei hier gleich bemerkt, dass ein neuer Leuchtthurm für Borkum in 
Aussicht genommen ist, und zwar ausserhalb des Dorfes, West von dem jetzigen; 
jedoch wird der alte Thurm ausserdem als Tagmarke noch weiter stehen 
bleiben. 
Baken. Als weitere Landmarken stehen auf Borkum vier Baken, von 
denen drei auf dem westlichen Theile des Westlandes nahe dem Leuchtthurm 
und die vierte auf dem Ostende des Ostlandes, und zwar auf der höchsten 
Düne daselbst, errichtet sind. Alle vier Baken sind thurmartig, durchbrochen 
aus Ziegeln in Rohbau aufgeführt. Die Toppzeichen bestehen aus Lattenwerk, 
Die nördlichste und höchste Bake auf dem Westlande ist die „grosse 
Bake“, Sie ist 23m hoch über dem Erdboden, auf einer 9m hohen Düne erbaut 
and trägt als Toppzeichen cin mit der Spitze nach oben gerichtetes, schwarz 
getheertes Dreieck. Vom Burkum-Leuchtthurm aus peilt dieselbe N 29° 30‘ W, 
welche Peilungslinie weiter auf die Ausegelungstonne der Oster-Ems führt. 
Die mittlere und kleinste der drei Baken, die „neue oder Riffgat-Bake“ 
genannt, NW vom Leuchtthurm, ist 12m über dem Erdboden und steht ebenfalls 
auf einer I9ın hohen Düne. Dieselbe trägt als Toppzeichen ein schwarz ge- 
iheertes Quadrat und dient zur Einsegelung in das Riffzat. 
Die südlichste Bake, die „kleine oder Wester-Ems-Bake“ genannt, ist 
20,5m über dem Erdboden auf einer Sm hohen Düne erbaut. Sie trägt als 
Toppzeichen ein schwarz getheertes Stundenglas und peilt vom Leuchtthurm 
aus N 80° 55‘ W, Früher befand sich die Ansegelungstonne der Wester-Ems 
in dieser Richtungslinie, jetzt jedoch liegt diese Tonne bedeutend nördlich 
davon. 
Die auf dem Ostlande Borkums befindliche Bake, die sogenannte „Ostbake“, 
ist nur 7,3m hoch über dem Erdboden, auf einer 7,5m hohen Düne erbaut. 
Sie trägt, wie die grosse Bake auf dem Westlande, ein mit der Spitze nacH 
oben gerichtetes, schwarz getheertes Dreieck als Toppzeichen und dient zur 
Orientirung in der Oster-Ems. 
Auf der Insel Borkum befinden sich zwei Rettungsstationen; die Boote 
sind in Schuppen untergebracht. Die eine Station ist auf dem Westlande am 
SW-Strande, SSW 0,7 Sm vom Louchtthurm, und die andere auf dem Ostlande 
bei der dortigen Bake. Die Insel hat Post- und Telegraphenverbindung mit 
dem Festlande. Von der „Deutschen Seewarte“ werden auf Borkum Sturm- 
warnungssignale gezeigt. Der hierzu errichtete Mast steht am SW-Strande in 
anmittelbarer Nähe des dortigen Rettungsboot-Schuppens. Die Tagestelegramme 
der Seewarte sind beim Badearzt Dr. Schmidt, welcher ebenfalls nahe dem 
SW-Strande wohnt, einzusehen. 
Die Insel Borkum hat eine Seebadeanstalt und kommt als Nordseebad 
in den letzten Jahren immer mehr in Aufnahme. Während der Sommermonate 
ist regelmässige Dampfschiffverbindung mit Emden, während des Winters wird 
die Verbindung der Insel mit dem Festlande durch ein Segelfährschiff aufrecht 
erhalten. 
Zum Schutz der Insel und der dort befindlichen Dünen sind an der von 
der See am meisten in Angriff genommenen West- und Nordwest-Seite in den
	        
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