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Full text: 7, 1879

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Handel gelangen. Die Ausfuhr dieses Artikels nach China wird durch chinesische 
Regierungsdampfer bewirkt, und wird derselbe zur Verpflegung der Armee und 
Marine verwandt. Der in der Umgegend gewonnene Schwefel kommt ebenfalls 
nicht in den Handel, sondern wird von der Regierung zur Pulverfabrikation 
verwendet. Es wurden zwei Sorten einheimische Steinkohlen vorgefunden, von 
denen nach in Amoy eingezogenen Erkundigungen die bessere Sorte die Kelung- 
Kohle weit übertreffen sollte. Dieselbe kommt aus der Mine Wong- Wong, 
welche ca 6 Sm den Kelung-Fluss aufwärts gelegen und 60 bis 100 Schritt von 
demselben liegt. Obgleich die Entfernung nach Kelung nur 20 Sm beträgt, wird 
die Kohle doch nur nach Tamsui gebracht, da der Transport nach Kelung 
über das Gebirge erfolgen müsste und die vorhandenen Transportmittel hierzu 
nicht ausreichend sind.“ 
2. Bemerkungen über Wladiwostock. Derselbe Kommandant theilt 
Nachstehendes über den Hafen von Wiadiwostock mit. 
„Obgleich die englische Admiralitäts-Karte von den neueren russischen 
Aufnahmen etwas abweicht, bietet doch die Einsegelung keine Schwierigkeiten. 
Nach der englischen Karte ist die Länge von Skypleff 131° 57‘ 52“, während 
die Russen dieselbe zu 131° 58‘ 32“ angeben. Zwischen der Insel Shypleff 
und Kap Basarghim befindet sich eine Untiefe, die durch eine schwarze Boje 
gekennzeichnet ist. Von S.M.Kbt. „Cyclop“ wurde Boje und Leuchtthurm in 
S17°0O in Linie gepeilt, 
Das bei Kap Goldobin ausspringende Riff ist durch eine roth- und weiss 
gestreifte Boje und das Riff bei Kgerscheldt Point durch eine schwarz- und 
weiss gestreifte Boje gekennzeichnet und hierdurch das Fahrwasser genügend 
markirt. 
Während der Anwesenheit des Kanonenbootes auf der Rhede von 
Wiadiwostock (10. bis 24. September 1879) war fast ununterbrochen das schönste 
Herbstwetter, und soll dies nach den eingezogenen Erkundiguugen von Anfang 
September bis Mitte November anhalten, wo der Winter mit starken NW- 
Stürmen einzusetzen pflegt. 
Wladiwostock hat mit Petersburg und Hakodate Telegraphen-Verbindung; 
ausserdem geht von Wliadiwostock aus eine Uecberlandspost durch Sibirien, 
welche die Briefe etwa in 8 Wochen nach Petersburg befördert (im Herbst und 
Frühling jedoch in viel längerer Zeit). Die Dampfer-Verbindung wird mit China 
und Japan durch einen kleinen Dampfer unterhalten, der ziemlich regelmässig 
zwischen Shanghai, Nagasaki, Wliadiwostock und Nikolajewsk fährt; für das 
Jahr 1880 ist eine regelmässige Dampfer- Verbindung mit Odessa beabsichtigt. 
Die Stadt Wiadiwostock ist in lebhaftem Aufschwunge begriffen, der jedoch 
von der Vergrösserung der Marine-Station abhängig ist,} da fast Alles von der 
Marine lebt. 
Einziger Ausfuhr-Artikel ist essbarer Seetang, der während der Sommer- 
monate an den Küsten der Zatarei gewonnen und hierher gebracht wird; im 
Herbst werden von diesem Artikel 12 bis 14 Schiffsladungen nach den nörd- 
lichen Häfen China’'s verschifft. 
Als Ausrüstungs-Hafen für Schiffe eignet sich Wladiwostock nicht, da 
Dauerproviant fast gar nicht vorhanden ist; der frische Proviant ist von recht 
guter Qualität, jedoch theuerer, als in China und Japan. Kohlen hält das 
Gouvernement auf Lager und giebt dieselben an fremde Kriegsschiffe ab.“ 
3. Riff bei Sumbawa (Sumatra). Am 16. Oktober 1878 strandete der 
Postdampfer „Bromo“, wie uns ein Passagier desselben mitgetheilt hat, auf 
einem Korallenriffe, welches sich von dem Nordost-Ende der Insel Sumbawa 
ungefähr 2 Sm weit in die Strasse zwischen dieser Insel und Goenoeng Apie 
hinein erstreckt. Auf diesem selben Riffe war schon früher, im Jahre 1877, der 
Dampfer „Egeron“ gestrandet und die holländische Bark „Almazalar“ total 
verloren gegangen, Dieses für die Schifffahrt bei der Insel Sumbawa sehr ge- 
(ährliche Riff ist auf der holländischen. Karte „Soembawa“, herausgegeben von 
dem Hydrographischen Bureau zu Batavia 1866, nicht eingetragen, während 
os auf der Br. A. K. No. 941 B. (Tit, X, No. 190) durch das Zeichen ©) an- 
yedeutet ist.
	        
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