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S, M. S. „Gazelle“ und I. Br. M. S, „Volage“ zwischen Betsy Cove und der
englischen Beobachtungsstation auf Kerguelen, Royal Sound ( Observatory Bay):
4» 40" 44,71° = 70° 11’ 10,7” Ost von Gr. mit einem wahrscheinlichen Fehler
von + 0,77° = + 11,5%
Die geographische Breite von Betsy Cove (astronomische Station) ist
49° 9‘ 8,6” Süd.
3. Port Ross, Auckland-Insel. Im Mittel aus 3 Sternbedeckungen
und 15 Mondkulminationen ist die Längo der astronomischen Station zu Port
Ross‘) abgeleitet zu Il" 4” 54,76° = 166° 13’ 41,4“ mit einem wahrscheinlichen
Fehler von + 0,98° = + 14,7“.
Die geographische Breite von Port Ross ist 50° 32‘ 14,5“ Süd.
Der Teifun am 14. September 1879,
beobachtet an Bord S.M.S. „Prinz Adalbert‘, Kapt.z. See Mac Lean,
auf der Reise von Hakodate nach Yokohama.
(Mit einer Karte zu Seite 662.)
Der Kommandant S. M, S. „Prinz Adalbert“, Kapt. z. S. Mac Lean, be-
richtet Nachstehendes über diesen östlich von den Japanischen Inseln statt-
gehabten Teifun:
„Am 11. September 1879 Mittags verliess ich unter Dampf, bei schönem
klaren Wetter und sehr hohem Barometerstande, den Hafen von Hakodate, um
nach Yokohama zu gehen und dort Proviant und Material zu nehmen.
Die in der Tsugar-Strasse und in See angetroffene südöstliche Dünung
liess Wind aus dieser Richtung erwarten; in der. That setzte am nächsten
Vormittage, am 12, September, ESE-Wind ein, welcher schnell auffrischte, mit
trübem Wetter, Regen, aber fortdauernd hohem Barometerstande. Nachmittags
und Abends nahm der Wind, langsam auf ENE und NEzE herumgehend, an
Stärke zu. Es wurde daher, mit Rücksicht auf einen in dieser Jahreszeit wohl
zu erwartenden Teifun, bereits von Mittags an stündlich der Barometerstand
beobachtet und Nachmittags 4* das Schiff mit langsam gehender Maschine und
unter Schratsegel über B. B.-Bug an den Wind gelegt, um frei von Land zu
kommen und Seeraum zu gewinnen. Während der Nacht wehte es frisch aus
ENE und NEzE mit starkem Regen. Das Barometer war bis Morgens 6 am
13. September um etwa 5mm gefallen, stand aber noch immer hoch, ca 760mm,
and hielt sich während des Vormittags auf diesem Standpunkt, während der
Wind gleichzeitig auf ESE zurückging, ganz erheblich abflaute, und das Weiter
aufklarte. Es wurde daher von 1* 30” p. m. wieder südwestlicher Kurs gesteuert.
Die Luft sah zwar windig aus, zeigte aber kein wesentlich anderes Aussehen,
als bei einem wenige Tage vorher in der Japanischen See bei noch etwas
niedrigerem Barometerstande durchgemachten nordöstlichen Sturm. Von Nach-
mittag 3% an fing das Barometer an zu fallen und stand um 7* p. m. um 4 mn
viedriger, wie vorher. Der Wind blieb auf ESE und nahm im Laufe des Nach-
mittags wieder zu, auch das Wetter bekam wieder ein drohendes Aussehen.
Ich hielt es daher um 7% p. m. für gerathen, das Schiff über B. B.-Bug zu legen
and eine weitere Entwickelung der Verhältnisse abzuwarten. Da ich aber unter
der Annahme, dass ich mich an den Grenzen 6iner Cyklone befinde, bei ESE-
Wind das Centrum in SW oder noch westlicher vermuthen konnte, ferner in
diesen Breiten die Bewegung der Cyklone in der Regel von SW nach NE ge-
richtet zu sein pflegt, da endlich das Barometer trotz beträchtlicher Ortsveränderung
nach SW hin nur mässig gefallen war, so konnte ich sicher hoffen, dass eine
Ortsveränderung nach Norden hin — in nordwestlicher Richtung konnte des
Landes wegen nicht gesteuert werden -— das Schiff noch aus dem Bereiche der
ij) Vgl. Ann. d, Hydr. etc., 1879, pag. 472.