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Hafenlootse 15 bis 22 Doll. (laut Tarif), Fleisch 10 Cts, pro Pfund, Stauholz
pro 1000 Stück 10 Doll., Garnirungsmatten jedoch 80 pCt. theurer als in Val-
paraiso, Bretter zu Schotten-Garnirung von Concepcion ziemlich billig zu be-
ziehen. Fehlende Mannschaft selten zu ergänzen. -
Talcahuano ist durch Telegraph mit Concepcion und Valparaiso verbunden,
sowie mit letzterem jeden Tag Postverbindung über Land, sowie auch mehrere
Mal in der Woche vermittelst Dampfer. Die Deutschen Dampfer der Kosmos-
Linie laufen auf der Ausreise (einmal monatlich) hier an.
Der Ankerplatz von Tome ist gegen NW- und WNW-Winde wenig geschützt;
sobald etwas See aus dieser Richtung steht, ist das Laden und Löschen unter-
brochen. Die Schiffe liegen !/ bis 5/4 Sm vom Lande, gewöhnlich vor cincın
Anker und 82m (45 Faden) Kette. Das Laden und Löschen geschieht ebenso
wie in Talcahuano, auch die Kosten sind dieselben.
Tome steht mit Concepcion zweimal täglich durch Wagen in Verbindung;
Jer Ort ist etwas grösser wie Talcahuano, auch entschieden reinlicher und regel-
wnässiger gebaut, doch hat der Handel abgenommen, seit Talcahuano mit Con-
cepcion durch Eisenbahn verbunden ist. Der Hafenmeister ist zugleich Zollbeamter,
und darf keine Verbindung stattfinden, ehe derselbe nicht das Schiff besucht hat.
Dock ist nicht vorhanden; Reparaturen können, ausser etwas Schmiedearbeit,
nicht beschafft werden. Frischer Proviant ist gut und billig zu haben, doch sind
sonstige Schiffsartikel selten vorhanden. Die Hauptgeschäfte sind in Concepcion;
hier sind nur deren Agenturen, Ein Deutsches Konsulat ist am Platze.
Anm. d, Red. Aus einer der „Kieler Kommission für die Untersuchung der Deutschen
Meere“ zugegangenen und uns von Herrn Prof. Dr. G. Karsten in Kiel mitgetheilten Reihe von
Beobachtungen, welche Kapt. Ringe vom 17. Juni bis 7. Juli 1879 an Bord des „Jupiter“ in dem
Hafen von Zauicahuano (in 36° 42‘ S-Br und 73° 6‘ W-Lg) über Luftdruck, Temperatur der Luft
und des Wassers, Feuchtigkeit, Wind und Wetter angestellt hat, ist zu ersehen, dass die Luft-
‚emperatur in diesem Hafen zur Zeit des Hochwinters der Süd-Hemisphäre mehrmals bis zu 4,5° C.
zank und sich im Allgemeinen zwischen 9° und 12°C. hielt, Der Luftdruck schwankte zwischen
752,1 mm (am 17. Juni bei Gewitter und Nordwind) und 771,6 mm (bei SSE und heiterem Wetter).
Vom 1. Juli ab traten mehrfach Regenfälle mit Böen, Nebeln und meist nördlichen Winden ein.
Bemerkungen über die Ankerplätze Port Limon, Paquerre, Sixsaola,
North River, Changuenola, Boca del Toro und Boca del Drago
an der Atlantischen Küste von Costarica und Neu-Granada,
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.)
Diese, in der südwestlichen Ecke des Caraibischen Meeres gelegenen und
theils zu Costarica, theils zu Neu-Granada gehörenden Küstenplätze wurden in den
Jahren 1878 und 1879 auf zwei verschiedenen Reisen von dem Kapt. C. H. Meier
besucht, auf der ersten Reise mit dem Schiffe „Superb“, auf der zweiten mit
dem Schiffe „Louise und Georgine“ (s. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1878, pag. 566;
1879, pag. 638). In beiden Jahren brachte Kapt. Meier die Monate Mai und
Juni an der Küste zu, Dem meteorologischen Journale, welches der Kapitän
auch während des Aufenthaltes im Hafen führte, entnehmen wir zunächst eine
kurze Schilderung der während der genannten Zeit beobachteten Witterungs-
verhältnisse und lassen alsdann die werthrollen Mittheilungen über die hydro-
yraphischen und nautischen Verhältnisse folgen.
Port Limon.!) Die Luftwärme stieg hier an jedem Tage bis über 30° C.
und sank Nachts auf 26° bis 27° C. Der Luftdruck schwankte zwischen 760
und 763mm. Morgens von 9 bis 10 Uhr herrschte gewöhnlich Windstille, auf
welche von Ost kommerde, die Stärke 2 nicht übersteigende Seebriso folgte.
Nachmittags zog sich der Wind südlicher und ging gegen Sonnenuntergang,
ohno dass vorher Stille eintrat, in den aus südwestlicher Richtung kommenden,
\ Vgl. pag. 656.