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Stapelplatz der umliegenden Inseln, mit denen lebhafter Verkehr stattfindet,
besonders mit den Einwohnern der Paumotou-Inseln, doch dürfen letztere nur
von Schiffen besucht werden, welche die Protektorats-Flagge führen.
Das Klima ist während des Jahres im Ganzen gesund. In der Zeit von
Anfang Dezember bis Februar, während welcher ich in Tahiti war, hatte ich
verhältnissmässig wenig Regen; im Dezember fiel mehr Regen als im Januar;
in letzterem Monat war es jedoch ungewöhnlich heiss und Windstille mit nörd-
lichem Wind vorherrschend. Die Regenwolken bildeten sich in den Bergen der
[nsel und wurden dann durch den östlichen Wind — welcher oftmals die Stärke
5 bis 6 erreichte — losgerissen und kamen dann über den Hafen; nachdem es
eine Zeitlang stark geregnet hatte, liess der Wind nach, und gewöhnlich trat als-
dann Windstille ein; der Regen indess hielt noch eine Zeitlang an, doch selten
länger als 2 bis 3 Stunden. An der westlichen Seite der Insel klarte es dann
allmählich auf und das Wetter wurde trocken. An der Nord- und NW-Seite,
sowie bei Wind aus derselben Richtung, habe ich keinen Regen bemerkt.
Die meiste Brandung stand auf dem äusseren Riff bei ENE- und NE-
Wind, bei steifem Wind von der Richtung war der Papeete- Pass oft nicht passir-
bar, da quer über demselben die Brandung lief, jedoch selten länger als 24 Stun-
den anhaltend. Ebbe und Fluth ist wenig vorhanden, der Gezeiten-Unterschied
beitrug fast nie mehr als 0,58 m. Gewöhnlich war das Wasser im Hafen Mor-
vens gegen 4 bis 6 Uhr am niedrigsten und Abends am höchsten. Bei NKE- und
ENE-Wind schlug oftmals die Brandung stellenweise über das Riff hin, so dass
etwas Dünung im‘ Hafen von oftmals 0,4 m stand.“
3. Reise von Papeete nach Callao und von da nach Pisagua
(Februar bis April 1879).
„Am 2. Februar 1879 verliess der „Jupiter“ den Hafen von Papeete durch
Hülfe eines Schleppdampfers; bei nördlichen und veränderlichen Winden wurde
Moorea an der Westseite passirt. Man sollte, wenn irgend möglich, nicht zwischen
Moorea und Tahiti durchgehen, da man. gewöhnlich in Stille fällt, verursacht
durch die hohen Berge beider Inseln. Der Wind hielt sich bis zum 12. Februar
erst nördlich, später südlich von Ost und wurde damit 32,2° S-Br und 147,6° W-Lg
erreicht. Nach dreitägiger Windstille trat östlicher und nördlicher Wind ein,
der bis zum 16. Februar eine vollständige Drehung durch West nach Süd und
auf ESE machte und bis zum 25. Februar auf 40,1° S-Br und 150,8° W-Lg an-
hielt. Von hier aus wurden die Windverhältnisse entschieden günstiger, da
jetzt anhaltend NW, später West und südliche Winde angetroffen wurden, die
später ohne Mallung in den SE-Passat übergingen. Am 5, März wurde .40° Süd
in 92,7° W-Lg, am 10. 30° S-Br in 81,9° W-Lg und am 13. März 20° S-Br in
79° W-Lg geschnitten. Am 11. März Vormittags ging das Schiff zwischen den
Inseln St. Felix und Ambrose hindurch und erreichte am 17. März den Hafen
von Callao. Die ganze Reisedauer betrug 42 Tage.
Am 25. März 1879 verliess ich Callao, nach Iquique bestimmt; der Passat
hielt sich sehr südlich, um Breite zu gewinnen musste viel Läuge eingebüsst
werden. Am 5. April war die Grenze des Passats in 28,7° S-Br und 94,9° W-Lg
erreicht; da der Wind nördlich wurde, konnte östlich gesteuert werden, Der
Wind hielt sich aus nördlicher Richtung, bis am 15. April wieder die Grenze
des Passats in 26,3° S-Br und 75,5 W-Lg erreicht wurde. Die südlichste er-
reichte Breite war am 9. April 31,6°. Der Hafen von Zquique wurde am
19. April angelaufen, da jedoch derselbe von der Chilenischen Flotte besetzt
and auch blokirt war, konnte nicht geankert werden, und wurde deshalb Abends
die Reise nach Pisagua fortgesetzt, um womöglich dort Ladung zu erhalten
(das Schiff war in Callao für Salpetor von Iquique und Nebenhäfen nach Europa
befrachtet). Wir steuerten während der Nacht längs der Küste nach Norden
in einem Abstande von 6 Sm, sichteten mit Tagesanbruch Pichalo Point
und ankerten am 20. April um 2" p. m. im Hafen von Pisagua. Der Ort war
am 18. April in Folge der Beschiessung von den Chilenen fast vollständig
zerstört.“