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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Nördlich von 32° N-Br traf die Bark in 78° W-Lg noch wieder östlichen 
Wind, der bis zum 16. Oktober den „J. F, Mann“ zum Bestimmungsplatze führte, 
Die Fahrt hatte von der Garonne aus 44 Tage gedauert. 
Am 18. November wurde die Heimreise nach einem englischen Order- 
hafen angetreten. Auf dieser Reise traf man ziemlich ungünstige Verhältnisse, 
indem die Winde vorherrschend eine nördliche oder südliche, nicht selten auch 
eine östliche Richtung hatten. Von günstiger Wirkung auf die Dauer der 
Reise würde es wahrscheinlich gewesen sein, wenn Kapt. William nicht den 
Ozean in solch ungewöhnlich niedriger Breite gekreuzt, sondern von Anfang an 
einen nördlicheren Kurs gesteuert hätte. Auf dem eingeschlagenen Wege 
wurde 60° W-Lg in 29° N-Br am 26. November, 50° W-Lg in 29,3° N-Br am 
3. Dezember und 30° W-Lg in 33,5° N-Br am 15. Dezember geschnitten. Am 
28, Dezember erreichte „J. F, Mann“ nach 40tägiger Reise den Hafen von 
Queenstown. 
12, Reise des Bremer Vollschiffes „Deike Rickmers‘“, Kapt. J. Gennerich. 
Dieses grosse, in der Reisfahrt beschäftigte Schiff, befand sich am 
27. September 1878, während einer Reise von Cardif" nach Singapore in der 
Nähe der Scilly - Inseln. Bei veränderlichen Winden segelte man von hier 
aus nach Süden und überschritt 40° N-Br in 16° W-Lg am 6. Oktober. 3 Tage 
später kam in 35° N-Br frischer NE-Wind durch, der sich als der Anfang 
des Passates auswies. Man schnitt ferner 30° N-Br in 20° W-Lg am 12. Oktober, 
20° N-Br in 24,7° W-Lg am 18. Oktober und 10° N-Br in 25,1 W-Lg am 
23. Oktober. Der Passat, welcher zwischen 28° und 18° N-Br nur sehr flau 
geweht hatte, endete in 10° N-Br vollständig. Lange Zeit wurde das Schiff im 
Stillengürtel aufgehalten; man fand dort keinen westlichen Monsun mehr, dafür 
aber lang anhaltende Mallung und Windstille. Erst am 3. November gelang 
es in 5° N-Br und 24,4° W-Lg den SE-Passat zu erreichen, der dann bis 
zum 6. November das Schiff in 28° W-Lg über die Linie führte. Es waren 
40 Tage vergangen seit der Zeit, als man sich in der Nähe von Scilly be- 
funden hatte. 
Im Südatlantischen Ozeane, wo ziemlich frischer Passat wehte, kreuzte 
das Schiff 10° S-Br in 31,9° W-Lg am 10. November, 20° S-Br in 30,2° W-Lg 
am 14. November und 30° S-Br in 25,2° W-Lg am 18. November. Der eigent- 
liche SE-Passat endete in etwa 25° S-Br und 29° W-Lg. HEin frischer NE- 
Wind bildete die Fortsetzung und später beschrieb der Wind eine Drehung 
durch alle Striche des Kompasses, die so langsam verlief, dass mit derselben 
das Schiff nach 0° Länge in 40,8° S-Br gelangen konnte. Am 27. November, 
21. Tage später, als der Aecquator verlassen worden war, befand man sich an 
diesem Orte. 
Beim Ablaufen der Länge fand „Deike Rickmers“ fast nur günstige durch- 
gehends nicht stürmische Winde. Nur einen sehr heftigen, aber nicht lange 
anhaltenden Sturm erlebte man am 11. Dezember in 43° S-Br und 50° O-Lg. 
Er begann aus der Nord- und endete aus der Westnordwestrichtung. Das 
Barometer sank während seiner Dauer auf 732,3 mm. Die höchste Breite, welche 
„Deike Rickmers“ anlief, war 43,2° S-Br in 48° O-Lg. Am 20. Dezember wurde 
in 38,8° S-Br der Meridian von 80° Ost gekreuzt, nach 23 auf östlicher Länge 
verbrachten Tagen. 
Bei mässigen Westwinden dann einen nördlicheren Kurs verfolgend, ge- 
langte man am 26, Dezember in 31° S-Br zur Grenze des Passatgebietes, in 
welchem bis nach 16° S-Br recht kräftige Winde angetroffen wurden. Das 
Schiff schnitt 30° S-Br in 88,5° O-Lg am 27. Dezember, 20° S-Br in 90° O-Lg_am 
30. Dezember 1878 und 10° S-Br in 90,7° O-Lg am 4. Januar 1879. In 8,5° 
S-Br und 90,8° O-Lg endete der allmählich ganz flau gewordene SE- Passat. 
Nördlich dieser Breite traf man während 5 Tagen ganz leichten südlichen Zug, 
und in 5,5° S-Br und 91,8 O-Lg endlich Westmonsun, der zu Zeiten sehr frisch 
wehte. So lange dieser herrschte, lief der Strom stark nach Osten; in 3 Tagen 
wurde das Schiff 88 Sm dadurch versetzt. Am 12. Januar 1879 überschritt 
„Deike Rickmers“ in 93° O-Lg den Aequator bei fast stürmisch wehendem 
SW-Winde, der in 2,5° N-Br und 93,3° O-Lg nach Windstille von kurzer 
Dauer dureh frischen SE-Wind ersetzt wurde. Am 15. Januar, dem 110. Tage
	        
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