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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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14,8° W-Lg am 18, Februar und 30° N-Br in 21,5° W-Lg am 23. Februar. 
Von 30,5° N-Br an wurde die Fahrt von frischem Passat begünstigt, welcher 
nur einmal von einer normal verlaufenden, d. h. mit einer rechtläufigen Drehung 
des Windes verbundenen Störung unterbrochen wurde. Man erreichte 30° W-Lg 
in 23,8° N-Br am 27. Februar und 60° W-Lg in 19,8° N-Br am 10. März. Am 
13. März wurde die Nordküste von Domingo erblickt, am 22, März Kap Antonio, 
das Westende der Insel Cuba, umsegelt. Auch im Golfe von Mexico wehten 
die Winde vorherrschend aus östlicher Richtung, erst in etwa 29° N-Br setzte 
westlicher Wind ein, mit dem am 28. März der Bestimmungshafen erreicht 
wurde, Die Reisedauer vom Kanale her betrug 44 Tage. _ 
Am 30. April ging die nach der Weser zurück bestimmte Bark wieder 
in See. Der anfänglich aus Westen wehende Wind endete schon in 28° 
N-Br; es folgte auf ihn östlicher Wind, mit dem nur ein langsamer Fortgang 
zu erzielen war. Am 10. Mai kreuzte „Goethe“ in 24,5° N-Br. den Meridian von 
30° West; zwei Tage später wurde die Bemini-Enge passirt und am 14, Mai 
hatte die Bark in 79,5° W-Lg den Parallel von 30° Nord erreicht. Später 
wehten längere Zeit hindurch südöstliche und südwestliche Winde, bei denen 
60° W-Lg in 41° N-Br am 21. Mai, 50° W-Lg in 43° N-Br am 24, Mai und 
30° W-Lg in 46,2° N-Br am 30. Mai erreicht wurde. Auf dem letzten Theil 
der Reise traf man an mehreren Tagen noch stürmische Ostwinde, doch gelang 
es am 11. Juni nach einer Reise von 42 Tagen den Kanal zu erreichen. 
4. Reise der Hamburger Bark „Sophie Helene“, Kapt. T. Thiessen. 
Auf einer Reise von Hamburg nach Valparaiso begriffen, verliess am 
1. Juli 1878 die Bark „Sophie Helene“ den Kanal. Bei westlichen Winden 
segelte man bis zum 8. Juli nach 41° N-Br in 14° W-Lg, und fand hier fast 
stürmisch wehenden NE-Wind, der das Schiff bis in die eigentliche Passat- 
vegion führte. Kapt. Thiessen schlug einen ungewöhnlich westlichen Kurs 
ein, auf welchem er frischen Wind, frischer als ihn weiter östlich stehende 
Mitsegler antrafen, fand. Es wurde von der „Sophie Helene“ 30° N-Br in 
23,2° W-Lg am 12. Juli, 20° N-Br in 28,5° W-Lg am 16. Juli und 10° N-Br 
in 29,5° W-Lg am 21. Juli geschnitten. In etwa 11° N-Br verlor man den 
bis dahin so beständigen Passat, und in 10,3° N-Br setzte westlicher Monsun 
ein, mit welchem nach SE gesegelt werden konnte. Am 27. Juli befand 
die Bark sich in 4,3° N-Br und 19° W-Lg, wo Kapt. Thiessen zu wenden 
beschloss, obgleich über St. B.-Bug kaum ein rechtweisender Westkurs ein- 
gehalten werden konnte. Kapt, Thiessen erwartete jedenfalls, auf diesem 
westlichen Kurse den Wind am ehesten zum Raumen zu bringen. Doch hielt 
sich derselbe hartnäckig in hoch südlicher Richtung, so dass man den Aecquator 
erst in 26,8° W-Lg am 31. Juli erreichte. Wie der spätere Verlauf der Reise 
zeigte, würde es vortheilhafter gewesen sein, B. B.-Bug so lange zu halten, bis 
über St. B.-Bug ein Kurs südlicher als rw West beholt werden konnte. Die 
Reisedauer vom Kanale bis zur Linie betrug 30 Tage. 
Auch auf südlicher Halbkugel war der Passat sehr schral; die Bark 
näherte sich der brasilianischen Küste mehr und mehr, und bald sah man sich 
gezwungen, zu wenden, Es gingen dadurch mehrere Tage verloren, und erst 
am 9. August konnte 10° S-Br in 34,6° W-Lg überschritten werden. 
Gleichzeitig mit „Sophie Helene“ segelten die Bremer Bark „Undine“ 
und die, hawalische Flagge führende Bark „R. C. Wylie“ zur Linie. „Sophie 
Helene“ gebrauchte vom Kanale nach 5° N-Br, der Linie und 10° S-Br je 
25, 30 und 39 Tage, „Undine“ zur Zurücklegung derselben Strecken je 31, 38 
und 42 Tage, „R. C. Wylie“ je 22, 27 und 32 Tage. Die erstere Bark passirte 
die Linie in 26,8° W-Lg am 381. Juli; die zweite in 21,6° W-Lg am 9. August 
und die dritte in 27,8° W-Lg am 1. August. „R. C. Wylie“ klarte die Küste 
ohne zu wenden, obgleich dieses Schiff den Aequator noch einen Grad west- 
licher als „Sophie Helene“ überschritt. 
Auf der ferneren Fahrt durch den Südatlantischen Ozean gelangte „Sophie 
Helene“ nach 20° S-Br in 38° W-Lg am 14, August, nach 30° S-Br in 44,6° 
W-Lg am 22. August und nach 40° S-Br in 57° W-Lg am 31. August. Schon 
in 20,8° S-Br verlor man den Passat, doch waren östliche Winde noch bis nach 
36° S.Br hin vorherrschend. Einen sehr heftigen Sturm aus SSW erlebte man 
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