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am 30. November, und, der von 120° West in 21° N-Br’ am 4. Dezember
überschritten wurde. Am 10. Dezember stand das Schiff in 30° N-Br und
132° W-Lg und erreichte am 18. Dezember, nach einer Reise. von 25 Tagen,
die Bai von San Francisco.
Am 26. Januar 1879 ging „Polynesia“ wieder in See, um nach Queenstown
zurückzukehren. Bei westlichen, späterhin in ungefähr 20° N-Br und 121° W-Lg
in den Passat übergehenden Winden wurde ein solcher.Kurs verfolgt, dass
30° N-Br in 123,5° W-Lg am 30. Januar, 20° N-Br am 6. Februar, und 10°
N-Br in 113,5° W-Lg am 11. Februar geschnitten wurde. In 5,5° N-Br und
110,5° W-Lg lag am 13. Februar die äquatoriale Passatgrenze. Es folgte
leichter, veränderlicher, jedoch der Richtung nach meist günstiger Zug, bis in
etwa 1,5° N-Br und 112° W-Lg der SE-Passat angetroffen wurde. Am
21. Februar überschritt „Polynesia“ in 112,7°. W-Lg den Aequator,
Auf der südlichen Halbkugel wehte der Passat am frischesten zwischen
3° und 15° S-Br. Mit ihm kreuzte das Schiff 10° S-Br in 116,5° W-Lg am
26. Februar, 20° S-Br in 117,8° W-Lg am 2. März, und 30° S-Br in 117,3°
W-Lg am 7. März. In der Nähe von 32° S-Br lag die polare Passatgrenze, es
folgte Mallung, die einen Tag hindurch anhielt, und dann ziemlich beständiger
westlicher Wind. Am 12. März kreuzte „Polynesia“ 40° S-Br in 112,5° W-Lg,
am 21. März 50° S-Br in 93,3° W-Lg. Am 24. März überstand das Schiff in
55° S-Br und 84° W-Lg einen orkanartigen Sturm, in welchem ein Umlaufen des
Windes von NNW nach SO erfolgte. Der Luftdruck sank dabei bis auf 729,8 mm.
Am 28, März, dem 6lsten Tage der Reise, wurde Diego Ramirez erblickt.
Im Atlantischen Ozeane wurden zuerst für längere Zeit nordwestliche
Winde, dann nördlich von 44° S-Br vorherrschend südöstliche und nach Ueber-
schreitung von 30° N-Br wieder hoch nördliche Winde angetroffen, Am 4. April
erblickte man in 49° S-Br und 39° W-Lg einen grossen Eisberg. „Polynesia“
kreuzte 50° S-Br in 45° W-Lg am 3. April, 40° S-Br in 31,5° W-Lg am
16. April und 30° S-Br in 30° W-Lg am 18. April. Schwer fiel es, von
letzterem Orte ab in das Passatgebiet zu gelangen; erst am 26. April schien
in 22° S-Br und 24,2° W-Lg dessen polare Grenze erreicht zu sein. Es wurde
hierauf noch 20° S-Br in 24° W-Lg am 27. April, 10° S-Br in 26,6° W-Lg
am 3. Mai überschritten und am 8. Mai in 26,4° W-Lg von der südlichen zur
nördlichen Halbkugel übergegangen, Es waren bis dahin 41 Tage verflossen,
seitdem man Diego Ramirez erblickt hatte.
Der SE-Passat erstreckte sich auf nördlicher Breite bis etwa 1,5° N-Br,
wo das Schiff den Stillengürtel mit seinen leichten südwestlichen Winden
erreichte. Von etwa 8° N-Br an herrschte der NE-Passat, welcher zwischen 12°
und 21° N-Br am frischesten wehte. Es wurden 10° N-Br in 28,5° W-Lg am
21. Mai, 20° N-Br in 36° W-Lg am 25. Mai und 30° N-Br in 39° W-Lg am
31. Mai gekreuzt. Nördlich vom zuletzt erwähnten Parallel drehte der Wind
ziemlich rasch von Ost durch Süd nach West. Mit günstigem Winde wurde
am 6. Juni 40° N-Br in 30° W-Lg überschritten und am 15. Juni der Bestim-
mungsort erreicht. Die Dauer der ganzen Reise betrug 140 Tage.
20. Reise des eisernen Bremer Vollschiffes „Moltke“, Kapt. F. Tasche.
Am 14. September 1878, zwei Tage später als die nach Singapore be-
stimmte Bark „Elisabeth Rickmers“ den Parallel von 50° N-Br überschritt, ver-
liess das von Bremen nach Rangoon bestimmte Schiff „Moltke“ die Mündung
des Kanals. Unter denselben Verhältnissen, wie sie schon bei „Zlisabeth
Rickmers“ beschrieben wurden, segelte auch „Moltke“ südwärts, dabei 40° N-Br
in 16,3° W-Lg am 21. September und 30° N-Br in 21° W-Lg am 25. September
überschreitend. Im Passatgebiete traf Kapt. Tasche,. welcher der Ost von
den Kap Verden verlaufenden Route zu folgen gedachte, günstigere Gelegen-
heit als sein Mitsegler. Er gelangte nach 20° N-Br in 21,5° W-Lg am 28. Sep-
tember und nach 10° N-Br in 21,2° W-Lg am 3, Oktober. Den letzteren Parallel
schnitten also beide Schiffe an demselben. Tage. „Moltke“ hatte den Passat in
11,7° N-Br verloren und fand daun bald nachher frischen, beständigen SW-
Monsun, 13,2° W-Lg in 2,4° N-Br war der östlichste Punkt, welchen „Moltke*
erreichte: an demselben Tage stand „Zlisabeth Rickmers“ in derselben Breite