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Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte
; im Monat Juli 1879. °
(Schluss,}
No. | Name
des Schiffes,
{
„Richard“
„Thetis“
„Polynesia“
„Moltke“
8
3
10i
Kapitain. ;
L. Hettmeyer
C.E, von Reeken
H. Schwaner
F. Tasche -
Rheder,
Fritze & Gerdes
J. H. Becker
FE. Laisz .
Pritze & Gerdes
Heimaths-
hafen.
Bremen
Elsfleth
Hamburg
Bremen
x | Dauer der
Reise, Beobachtung.
Cardiff, Point de Galle, Rangoon,
Falmouth 5
Gibara, Valparaiso, Manta,
Queenstown
Cardiff, Acapulco, San Francisco,
Queenstown
Bremen, Rangoon, Falmouth
7 Mon. 29 Tg
5 26,
9 . 9,”
7
1,
17. Reise der Bremer Bark „Richard“, Kapt. L. Hettmeyer.
Am 21. August 1878, drei Tage später, als das demselben Eigenthümer
gehörende Schiff „ Wilhelmine“, stand die Bark „Richard“ auf dem Parallel von
48° Nord. Beide Schiffe, das erstere ein eisernes, das letztere ein hölzernes,
waren von Cardiff ausgegangen und nach Point de Galle bestimmt. Bei den-
selben Windverhältnissen, wie sie schon im Reisebericht von „Wilhelmine“ be-
schrieben sind (s. pag. 587), segelte auch „Richard“ südwärts und überschritt
40° N-Br in 12,1° W-Lg am 27, August und 30° N-Br in 19,5 W-Lg am 2. Sep-
tember. „Richard“ wählte dann, anders als „Wilhelmine“, die westlich von den
Kap Verde-Inseln nach Süden führende Route und schnitt 20° N-Br in 24,5 W-Lg
am 9. September, 10° N-Br in 23,4 W-Lg am 15. September. Schon in
15° N-Br und 25,8° W-Lg verlor „Richard“ den Passat, traf dann zwar schon
in 14,5° N-Br SW-Monsun, doch war derselbe durchschnittlich nicht so frisch,
als ihn. die weiter östlich stehende „Wilhelmine“ gefunden hatte. Als öst-
lichsten Punkt erreichte „Richard“ am 21. September 17° W-Lg in 2,7° N-Br; hier
wurde gewendet. Verhältnissmässig lange Zeit war dann noch erforderlich, um
von diesem Punkte aus die Linie zu erreichen; der Wind hielt sich länger als
gewöhnlich in hoch südlicher Richtung und erst am 25. September konnte in
24,8° W-Lg die nördliche Halbkugel verlassen werden. Die Reisedauer von
48° N-Br bis zum Aequator betrug 35 Tage; von diesen waren auf der Strecke
von 20° N-Br zur Linie 16 Tage 7 Stunden verbracht, während die mitsegelnde
Bark „Wilhelmine“ dieselbe Distanz aber auf östlicher Route in 15 Tagen
durchsegelt hatte, Es dürfte jedoch hervorzuheben sein, dass das letztere, ein
eisernes, mit reinem Boden versehenes Schiff, anscheinend der bessere Segler war.
Auf südlicher Breite schnitt „Richard“ 10° S-Br in 30,8° W-Lg am
29. September, 20° S-Br in 32,8° W-Lg am 4. Oktober und 30° S-Br in
28° W-Lg am 10. Oktober. Den SE-Passat verlor man in 22,8° S-Br und
32,3° W-Lg. Es folgte nordöstlicher Wind bis 36° S-Br überschritten war.
Hier wurden frische, beständige Westwinde angetroffen, die „Richard“ am
19. Oktober in 38,8° S-Br zum Meridian von Greenwich führten. Dieses Schiff,
welches in 24 Tagen die Strecke vom Aequator bis zu dem obenerwähnten
Meridian durchsegelte, passirte denselben 5 Tage später als „Wilhelmine“,
Einen nahezu ÖOstkurs verfolgend, wurde „Richard“ alsdann für längere
Zeit von kräftigen Westwinden begünstigt. Die südlichste Breite, welche erreicht
wurde, war 41,1° S-Br in 26° O-Lg; frühzeitig wurde dann wieder nach Norden
aufgebogen. Am 30. Oktober kreuzte „Richard“ in 34° O-Lg den Parallel von
40° Süd. Die westlichen Winde erstreckten sich ‚ununterbrochen bis nach
31,3° S-Br in 79° O-Lg. Hier endeten sie, und nachdem am 13. November
30° S-Br in 79,7° O-Lg überschritten worden war, erhielt man NE-Wind. In
26,3° S-Br und 82,8° O-Lg setzte der Passat ein, indem der zur Zeit frisch
wehende SW-Wind, ohne abzuflauen, durch Süd nach SSE holte. Derselbe Wind,
mit welchem 20° S-Br in 83° O-Lg am 18. November und 10° S-Br in 82,3° O-Lg
am 21. November erreicht wurde, wehte kräftig bis zum letzteren Parallel.
l) S. Heft XI, pag. 576—590.
Ann, a. Hyadr., 1879, Heft XII (Dezember).