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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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regnerisch, während der inzwischen stürmisch gewordene SE auf ESE ging, 
worauf er, noch östlicher werdend, aus dieser Richtung mit schweren Böen 
wehte; hierbei kam aus SE laufender, ausserordentlich hoher Seegang auf, in 
welchem „Albatross“ schwer arbeitete. Vormittags klarte der Himmel auf, und 
ging die See so weit nieder, dass um 9* 30” a. m. mit Raasegeln wieder auf 
den Kurs gegangen werden konnte. Gegen Mittag drehte der Wind bis auf SSE 
zurück, und wurden die Feuer gelöscht. Aus dieser Richtung wehte der Wind 
mit Stärke 5 bis 6, bis er am 20. April auf SSW drehte und danach, erheblich 
abflauend, gegen Abend, als das Kanonenboot sich auf 32° S-Br und 177° 30‘ O-Lg 
befand, ganz still wurde. Da jedes Anzeichen für frischen günstigen Wind aus- 
blieb, so wurde wieder in einem Kessel Dampf aufgemacht und bis zum 24. April 
Morgens gedampft, weil der Wind stets veränderlich und, obwohl oft südlich, 
doch ganz flau blieb. Zu dieser Zeit wurde der Wind westlich und schien auf- 
frischen zu wollen, worauf mit südlichen und östlichen Winden bis zum 27. April 
Vormittags gesegelt wurde. An diesem Tage, auf 23° S-Br und 174° 30' W-Leg, 
Aaute der östliche Wind ganz ab, und setzte nördlicher Wind mit böigem und 
trübem Wetter ein. 
Am 1. Mai gegen 6* a. mu. kam die Ostspitze Upoluw’s genau im Kurse 
voraus in Sicht. Nachdem die vor dieser liegende Insel Nuutele und darauf 
die Nordseite von Upolu passirt war, lief S, M. Kbt. „Albatross“ um 1* 35" p. m. 
an vorerwähntem Tage in den Hafen von Apza ein, woselbst mit zwei Ankern 
uud Heckanker vertäut wurde, 
Am 19. Mai um 10* a. m. verliess „Albatross“ unter Dampf, bei schönem 
Wetter und leichtem Ostwinde, den Hafen von Apta. Nachdem die Nordseite 
von Upolu, sowie die vor derselben liegenden Inseln und die östlichste der- 
selbon, Nuutele, gegen 3" p. m. dampfend passirt waren, setzte günstiger Ost- 
wind ein, wobei gleichzeitig aber auch hoher von SE laufender Seegang auf- 
kam. Bis zum Mittag des 21. Mai hielt dieser frische Ostwind an und brachte 
das Kanonenboot gut vorwärts; gegen Mittag des 21. Mai drehte der östliche 
Wind, zu Stärke 7 und 8 auffrischend, auf NE, Der Wind. ging dann gegen 
2" p.m. in einer, von einem Wolkenbruch begleiteten schweren Bö plötzlich 
auf West, dann wieder auf SE zurück und wurde am Abend desselben Tages 
wieder östlich, worauf er Nachts des 22. Mai in Stärke 9 bis 10 aus SSE wehte, 
wobei ich das Kanonenboot unter dicht gereeftem Besan, halb niedergehaltenem 
Grossgaffel-, Fockstagsegel und langsam arbeitender Maschine über B. B.-Bug 
beigelegt hielt. 
Gegen Morgen des 23, Mai wurde der Wind östlich, schliesslich ostsüdöst- 
lich, wobei er abnehmend gegen Mittag flau wurde. Am Nachmittage ging der 
Wind auf NE, und wurde dann mit leichten nördlichen Winden bis zum 24. Mai 
Abends gesegelt. Der Wind blieb von da ab bis zum 27. Mai flau und ganz 
veränderlich. 
Am Morgen des 31. Mai wurde mit dickem, regnerischem Wetter das 
Land angesegelt, wobei Morgens um 8 Uhr nur die angesteuerte Nordspitze der 
Insel Great Barrier vorübergehend in Sicht kam, während das Festland und 
die anderen Inseln sich erst zeigten, als das Kanonenboot sich denselben sehr 
genähgrt hatte. Gegen 11* a. m. dieses Tages wurde die Nordspitze der Insel 
Great Barrier passirt und ging das Kanonenboot darauf um 5* p. m. durch die 
Wangaparoa-Passage ( Tiritiri-Leuchtthurm) und ankerte „Albatross“ um 7* p. m., 
durch den vor der Hafeneinfahrt an Bord gekommenen Hafenmeister gelootst, 
auf seinem früheren Ankerplatz, östlich und unweit des Railway Piers vor 
Auckland auf 10m Wasser, mit einem Anker und 70m Kette.“
	        
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