620
Abend des 27. August war der Wind SWzS 5—8, mit starken Regenböen, so
dass während der Nacht mit einem Kessel in Loe der Insel Tsw sima südlich
gedampft wurde, um Tsu sima südwärts und in Lee zu passiren. Gegen Morgen
des 28. August nahm der Wind ab, ging auf NW, Stärke 1—2, horum. Am
Nachmittag bei Sonnenuntergang kam der Mount Auckland auf Quelpart in 90 Sm
Entfernung bei sehr klarem, ruhigem Wetter in Sicht. Am 29. August Vormittags
wurde längs der Nordküste von Quelpart mit Dampf und Segeln gesteuert, und
nach dem Passiren von Sea Rock der Kurs auf Ross Island und nachdem diese
Insel Abends um 12% passirt war, Kurs NNW auf Shantung-Feuer genommen.
Am 31. August, Abends 12", kam das Feuer von Shantung in Sicht, während
der Nacht wurde dasselbe passirt. Am 1. September ankorte S. M, S. „Luise“
auf der Rhede von Zschifw östlich von Tower Point.
Das Wetter in der japanischen Sco war unbeständig, unzuverlässig und
oft böig, so dass unter Scgel mit Vorsicht zu fahren ist. Das Barometer bot
auch hier, wie in den Berichten S. M. S. „Nymphe“ vom Jahre 1873 erwähnt
ist, für die Veränderungen des Wetters keinen Anhalt,“
Aus den Reiseberichten S. M. S. „Bismarck“,
Korv.-Kapt. Deinhard.”)
(Mit 2 Karten.)
Nach einem Aufenthalte in Apia vom 19. Mai bis 26. Juli machte S. M. S.
„Bismarck“ eine Fahrt (vom 26. bis 31. Juli) längs der Küste von Upolu, von
Apia aus über Matautu (Savati) und Saluafata und von da zurück nach Apta,
wo das Schiff bis zum 8. August blieb und dann nach Sydney segelte, wo es
am 23, August eintraf,
Ueber diese Reisen berichtet Kapt. Deinhard, wie folgt:
l]. Reise längs der Nordküste von Upolu.?)
„Am 26. Juli verliess ich unter Dampf den Hafen von Apta und ging zu-
nächst nach Matautw auf Savai. Dieser Hafen ist auf der Karte falsch an-
gegeben, es ist nicht die mit diesem Namen bezeichnete Einbuchtung, sondern
eine etwas östlich davon liegende Bucht ohne Namen. Der Hafen selbst ist
während des Passats ein sehr guter Ankerplatz, jedoch von NO bis WNW voll-
kommen offen, der Ankergrund ist weit besser wie in Apzia. Ich ankerte mit
60m Kette auf 16m Wasser, feiner, grauer Sandgrund; machte Dampf in einem
Kessel aus und bänkte in den beiden anderen die Feuer auf,
Proviant, ausgenommen einige Hühner und Eier, letztere meistentheils
schlecht, ist hier nicht zu haben. Das Wasser ist nicht zu empfehlen.
Am 29, Juli, um 7% a. m., lichtete ich Anker und dampfte nach Saluafata,
Ich fand auch hier das Wasser nicht von einer besonders guten Qualität, obwohl
besser wie in Apta und in Matautu.
Am 30. Juli ging ich von hier wieder in See um einige Tage zu kreuzen.
Der Passat hatte jedoch ganz aufgehört, und da ich durch das Herumtreiben in
Stille meinen Zweck nicht erreichen konnte, machte ich am folgenden Nach-
mittage in einem Kessel Dampf und ankerte wieder in Apta.
Betreffs der Proviantbeschaffung in Apia halte ich es für durchaus noth-
wendig, dass die Schiffe, welche einen längeren Aufenthalt dort zu nehmen
gedenken, sich mit Proviant für die ganze Zeit versehen, da nur auf die Be-
schaffung von frischem Fleisch mit einiger Sicherheit gerechnet werden kanns.
‘) Vgl. „Ann, d. Hydr. etc.“, 1879, pag. 226, 578.
%) Während des Aufenthaltes zu Apta und bei der Fahrt längs der Nordküste von Upolu
liess der Kommandant durch die Offiziere des „/sismarck“ den Hafen von Apıza und die Nordküste
der Insel Upolu von Apia bis Saluafata aufnehmen (s. die diesem Hefte beigegebenen zwei Karten).