597
näher am Strande steht, als die übrigen Berge, am besten zu erkennen. Der
Gipfel desselben ist vollständig rund; dieser Hügel ist eine gute Landmarke. Die
Küste ist unrein, auch steht eine hohe Dünung auf derselben.
Der Inyoni-Fluss.!) Ungefähr 8 Sm in NO von der Tuügela-Mündung
liegt ein sehr dunkles, bewaldetes, ca 91m hohes Vorgebirge, das am meisten
in die Augen fallende nördlich von Natal, welches von allen Seiten wie ein
kegelförmiger Berg aussieht und die südliche Einfahrtsspitze des Inyoni-Flusses
bildet. Dieser scheint ein grosser Fluss zu sein, ist jedoch vollständig durch
eine Sandbank verschlossen, welche sich in einer langen, mit Buschwerk be-
wachsenen Spitze beinahe bis zum Nordufer erstreckt. Obgleich das Wasser
des Flusses vom Topp aus zu sehen war, kounte keine Strömung wahr-
genommen werden. Die nördliche Seite des Znyoni- Flusses ist durch einen
rothen Hügel gekennzeichnet, welcher in Aussehen und Höhe ähnlich mit dem-
jenigen bei.dem Zwgela-Fluss ist, aber weiter vom Strande als letzterer abliegt.
In der Nähe der Mündung waren einige grosse Dörfer zu sehen.
Die Küste unmittelbar nördlich des Flusses ist sehr einförmig, und ihre
Nähe kann nur au den Sandhügeln erkannt werden, welche den Strand ein-
fassen; dieselben sind jedoch von geringer Höhe, wodurch sich diese Küsten-
strecke von der nördlich des Zugela-Flusses unterscheidet. Von hier erstreckt
sich die Küste mehr östlich, und ungefähr 15 Sm in NO von dem Znyoni-Fluss
ist eine gut erkennbare Oeffnung in derselben zu bemerken, welche wahrschein-
lich ein Fluss mit zwei Mündungen war. Bei einer näheren Untersuchung wurde
ein mit Buschwerk bewachsener Damm erkannt, an dessen Seiten der weisse
Sand zu sehen war. Ungefähr 46m in West von dieser scheinbaren Oeffnung
ist ein kleiner Fluss, welcher sich in der Richtung WNW in das Land hinein-
erstreckt. Dieser Fluss ist nach den Angaben der Kolonie-Autoritäten der
Inyezani-Fluss.
Die Bank Tenedos.?) Ungefähr 2 Sm in Ost von dem soeben erwähnten
kleinen Fluss, 2 bis 3 Sm von der Küste und 6'/4 Sm von der Spitze Durnford,
liegt eine gefährliche Bank, aus Korallen-Felsen bestehend. Von ihrer Süd-
kante peilt die Spitze Durnford W*%/4S. Au der Westseite ist diese Bank steil-
abfallend; die geringste Wassertiefe der ausgelotheten Stelle betrug 3,7m, aber
der Grund war in der Umgebung sehr uneben, Bei stillem Wetter ist die
Bank, obgleich auf dem Strand eine schwere Dünung rollt, nicht zu erkennen,
nur bei schlechtem Wetter steht unaufhörlich auf ihr hohe Brandung.
Die Küste östlich von der Bank Tenedos hat ein anderes Aussehen und
wird von ziemlich hohen mit Gras bewachsenen Hügeln gebildet, welche nach
dem Strande zu sandig sind. In der Nähe der Spitze Durnford fallen diese
Hügel in senkrechten Abhängen ab, an deren Fusse schwarze, . wie Kohlen
aussehende Streifen sich befinden.
Von.der Spitze Durnford erstreckt sich die Küste ungefähr 4 Sm weit
nach Norden, die Strandhügel sind von mässiger Höhe und mit Buschwerk be-
deckt. Weiterhin bis zum Umlatoosi-Fluss wechseln kahle Sandhügel und Sand-
hügel mit Buschwerk.
Der Umlatoosi-Fluss strömt in der Richtung NO und endigt in einer
Lagune. Zur Zeit der Untersuchung (im Januar) konnte man, obgleich der
Fluss eine Mündung bildete, keine wirkliche Ausströmung wahrnehmen, und die
Barre war durch die hohe Brandung vollständig unpassirbar.®)
Ein kahler Sandhügel mit rundem Gipfel kennzeichnet die nördliche Ein-
fahrt in den Umlatoosi-Fluss. In kurzer Entfernung nördlich von diesem Hügel
liegt ein gut erkennbarer schwarzer Hügel, welcher von See aus wie eine Land-
spitze aussieht. Die Strandhügel sind bis zum O’Neill-Pik von mässiger Höhe
und mit Sand eingefasst. ,
Die Untiefe Zulu. Die Umgebung dieser Untiefe, welche in.28° 51’ S-Br
und 32° 6‘ O-Lg liegen soll, wurde genau untersucht, ohne ein Anzeichen einer
1) Auf der Karte des Zulu-Landes, herausgegeben von dem „Intelligence Department of the
War Office“, 1879, ist dieser Fluss Amatikulu benannt.
% Vgl. No. 445 a. „Nachr. f. Seef.“ 1879.
8) Kapt. Baynton, der Agent der Union Company zu Nalal berichtet, dass bei einem Besuch
des Umlatoosi-Flusses im Monat November und bei Windstille die Barre nach seiner Ansicht passirbar
gewesen ist.