Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

388 
Kap Verden nach Süden und traf auf dieser Route einen nur wenig befriedigen- 
den Passat, Nur zwischen 30° und 25° N-Br wehte derselbe einigermaassen 
Frisch, überall sonst war er flau. Es muss indessen bemerkt werden, dass zu 
gleicher Zeit auf der Route im Westen der Inseln, wie die Beobachtungen des 
Schiffes „Richard“ zeigen, der Passat ebenfalls eine nur geringe Stärke hatte, 
In 12,2° N-Br und 22,5° W-Lg endete derselbe ganz, und ohne vorher ein- 
tretende Mallung oder Stille folgte auf ihn sogleich frischer südwestlicher Mon- 
sun. Nach SE hin überliegend, gleichzeitig auch von starker Strömung nach 
derselben Richtung hin versetzt, gelangte „Wilhelmine“. nach 4,7° N-Br in 
16,5° W-Lg. Hier wurde am 15. September gewendet, der Wind hielt sich 
dann sehr lange westlich von Süd; es wurden aus diesem Grunde noch häufiger 
wieder Schlagbuge nach SE gemacht und die Linie erst am 22, September in 
17,3° W-Lg erreicht. Das Schiff war bis dahin 36 Tage in See, nahezu ebenso 
lange wie „Richard“, welcher — wie nachher erwähnt werden wird — im 
Westen der Kap Verde’schen Inseln passirte und die Linie am 25. September 
überschritt. 
Im Südatlantischen Ozeane kreuzte „ Wilhelmine“ 10° S-Br in 25° W-Lg 
am 26. September, 20° S-Br in 30° W-Lg am 2. Oktober und 30° S-Br in 
26,7° W-Lg am 5. Oktober. Auf den in ungefähr 27° S-Br und 28,5° W-Lg 
endenden Passat, folgten anfangs kräftige nördliche, später westliche Winde, 
von welchen das Schiff bis zum 14. Oktober nach dem Meridian von Greenwich 
geführt wurde. Am 22sten auf südlicher Breite zugebrachten Tage wurde in 
39° S-Br jene Länge überschritten. 
Auf einem etwas südlich von Ost liegenden Kurse wurde weitergesegelt, 
bis als südlichster Punkt 41,6° S-Br in 32° O-Lg erreicht war und dann zunächst 
recht nach Osten gesegelt. Die hier angetroffenen Winde waren fast ausnahms- 
los günstig und auch nur selten stürmisch. Am 31. Oktober überschritt „ Wül- 
helmine“ in 67,8° O-Lg wieder den Parallel von 40° Süd und am 4. November 
den von 30° Süd in 78° O-Lg. Die allmählich ganz leicht gewordenen west- 
lichen Winde erstreckten sich bis zu 26° S-Br und 79,3° ÖO-Lg, hier wurde 
ss für ganz kurze Zeit fast windstill und dann kam loichter nordöstlicher, bald 
nach SE drehender Wind durch. In rascher Fahrt wurde darauf auf fast recht 
nach Norden führendem Kurse das Passatgebiet durchschnitten. Man überschritt 
20° S-Br in 78,2° O-Lg am 11. November und 10° S-Br in 79,4° O-Lg am 
14. November. In 3° S Br und 81,8° O-Lg wurde das Gebiet des sehr frisch 
und beständig wehenden West-Monsuns angetroffen. Am 18. November in 
32,3° O-Lg wurde der Aequator überschritten und am 22. November bei Point 
de Galle geankert. Die Reisedauer von Scilly ab war 97 Tage. 
Ueber die, während des vom 22. November bis Mitte Dezember dauern- 
den Aufenthalts im Hafen von Point de Galle beobachteten Winde, bemerkt 
Kapt. Schäffer, dass dieselben fast nur aus südwestlicher oder westlicher 
Richtung kamen und häufig von heftigen Böen und starkem Regen begleitet waren. 
Von Point de Galle versegelte „Wilhelmine“ nach Rangoon. Am 16. De- 
zember wurde die Reise angetreten und auf derselben bei mässigem beständigem 
Westwinde anfangs ein Ostkurs eingeschlagen. Nach einigen Tagen wurde nörd- 
licher gesteuert, der Wind drehte sich dabei gleichzeitig nach Süden, lief in etwa 
8,5° N-Br und 86,3° O-Lg südöstlich und schliesslich nordöstlich. „Wilhelmine“ 
musste nun längere Zeit kreuzen, erreichte dabei als nördlichsten Punkt 18,8° N-Br 
in 91,4° O-Lg und ankerte, nachdem am 7. Januar 1879 das Feuer vom Alguada- 
Riff gesehen worden war, am 10. Januar in der Nähe des Bestimmungsplatzes. 
Am 2, März trat das Schiff die Heimreise nach dem Kanal an. Mit 
leichtem nordwestlichem Winde segelte man bis nach 11,4° N-Br in 95° O-Le, 
hier kam NE-Monsun durch, der wieder, nachdem mit ihm 10° N-Br in 93° O-Lg 
aın 8. März gekreuzt worden war, in 3,4° N-Br und 89,5° O-Lg durch den west- 
lichen Monsun verdrängt wurde. Von starker östlicher Strömung begleitet 
führte dieser Wind „Wilhelmine“ am 16. März in 90,5° O-Lg über den Aequator. 
Der West-Monsun reichte bis 9,5° S-Br in 87,4° O-Lg, hier kam man am 
28. März in den SE-Passat. Es wurde dann 20° S-Brin 76,5° O-Lg am 2. April 
and 30° S-Br in 43,5° O-Lg am 16. April überschritten. In 26° S-Br kreuzte 
man den Meridian von 60° Ost, ebenso in 28,2° S-Br und 53° O-Lg die polare 
Grenze des eigentlichen Passatgebiets.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.