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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Wind kreuzen, ehe die Länge von Kap Diamant erreicht werden konnte. Am 
4. Januar 1879 befand man sich östlich von derselben, und von der Zeit au 
verlief die Reise befriedigender. Am 10, Januar wurde in der Nähe von 
Singapore geankert und am folgenden Tage der Hafen erreicht, nach einer Reise, 
deren ganze Dauer von Scilly ab 121 Tage betrug. 
Kapt. Voss, welcher durch die in etwa 35° S-Br angetroffenen hoch 
südlichen Winde bewogen worden war, seine ursprüngliche Absicht, durch die 
Sunda-Strasse zu gehen, aufzugeben, bemerkt, dass einige Tage nach seiner 
Ankunft in Singapore dort zwei Schiffe anlangten, welche durch die Sunda- 
Strasse segelten und dass dieselben von der Strasse bis zum Hafen je 18 und 
13 Tage gebräuchten. 
In Singapore erhielt der „F. Brumm“ Ladung und am 6. März trat die 
Bark die Rückreise nach einem englischen Orderhafen an. Das Schiff segelte 
durch die Banka- und Sunda- Strasse; am 16. März befand es sich südlich 
von der letzteren, hatte dann längere Zeit gegen ganz leichte westliche Winde 
zu kämpfen, bevor es in 11,5° S-Br und 111° O-Lg gelang, den frischen 
SE-Passat zu erreichen. Es wurde im Indischen Ozeane 10° S-Br in 103,6° O-Lg 
am 21. März, 20° S-Br in 77,5° O-Lg am 31. März und 30° S-Br in 33° O-Lg 
am 18. April geschnitten, 60° O-Lg kreuzte die Bark in 24,5° S-Br am 6. April. 
Nicht weit südlich von letzterer Breite in 24,8° S-Br und 57° O-Lg wurde die 
polare Grenze des Passatgebiets angetroffen; doch wurden auch südlich der- 
selben zunächst noch vorherrschend östliche Winde angetroffen, Am 18, April 
wurde nahe bei Port Natal die Küste von Afrika erblickt, in deren Nähe 
mehrere schr heftige SW- Stürme durchgemacht werden mussten. Nachdem 
dann für längere Zeit westliche Winde vorherrschend gewesen waren, setzte am 
28. April, demselben Tage, an welchem die Länge der Kapstadt passirt wurde, 
ein frischer SE-Wind ein, der die Bark in den Atlantischen Ozean hinaus führte. 
Am 2, Mai konnte in 8,5° O-Lg der Parallel von 30° S-Br gekreuzt werden, 
nach 14 südlich desselben verbrachten Tagen. 
Nachdem sich der anfänglich wehende SE-Wind alsdann durch SW nach 
NW gedreht und aus letzterer Richtung einige Zeit geweht hatte, trat der 
eigentliche SE-Passat erst in 17,2° S-Br und 28° W-Lg ein, wehte dann aber 
auch ziemlich frisch und beständig. „FF. Brumm“ kreuzte 20° S-Br in 0° W-Lg 
am 9. Mai und den Aequator in 22° W-Lg am 24. Mai. Um von 30° S-Br 
im Atlantischen Ozeane den letzteren Ort zu erreichen, waren 22 Tage er- 
forderlich gewesen. 
Der SE-Passat erstreckte sich bis zu 6° N-Br, hier endete er, und 
nach einigen Wachen, während welcher ganz leichter Zug geherrscht hatte, 
kam schon der frische NE-Passat durch. Damit überschritt man 10° N-Br in 
29° W-Lg am 31. Mai und 20° N-Br in 36° W-Lg am 4. Juni In 21,5° N-Br 
wurde der Passat flau und lief zugleich südlicher, aus dieser Richtung für 
mehrere Tage wehend, bis in etwa 28° N-Br westlicher Wind durchkam, 
Westliche Winde begünstigten ununterbrochen den letzten Theil der Reise, auf 
welchem die Bark 30° N-Br in 35,5° W-Lg am 10. Juni, 40° N-Br in 31,2° W-Lg 
am 16. Juni und den Kanal am 23. Juni erreichte. Die Reise vom Aequator 
bis zum Kanal hatte 30 Tage gedauert, und die Reise von der Sunda-Strasse 
ab betrug 99 Tage. 
5, Reise der eisernen Bremer Bark „Goethe“, Kapt. L. Ellerbrock. 
Am 18. September 1878, "also 7 Tage später als „Ferdinand Brumm“, 
befand sich die neue Bark „Goethe“ in der Nähe der Scilly-Inseln. Dieses 
Schiff war von Glasgow ausgegangen und nach Kangoon bestimmt, musste also, 
wie die ersterwähnte Bark, derselben Route folgen. Anfangs von frischen 
westlichen, von 40° N-Br ab von nordöstlichen, Winden begünstigt, ging die 
Fahrt in zufriedenstellender Weise vor sich. Man gelangte nach 40° N-Br in 
18,1° W-Lg am 23. September, nach 30° N-Br in 21° W-Lg am 27. September 
und nach 20° N-Br in 25° W-Lg am 1. Oktober. Südlich von der letzten 
Breite flaute der Passat ab, in etwa 16° N-Br lief der Wind nordnordwestlich 
und. in etwa 14° N-Br wurde es windstill. In 12° N-Br und 25,2° W-Lg endlich 
kam westlicher Monsun durch, der dann für eine verhältnissmässig lange Zeit 
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