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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Am 26. April dampftie ich nach Huaheine und ankerte, durch die südliche 
Einfahrt kommend, daselbst im Hafen von Owharre um 12 Uhr, bänkte Feuer 
auf, da ich hoffen durfte, in den nächsten Tagen wieder fortzugehen, Am 
28. April, um 11* a. m., verliess ich Huaheine wieder, dampfte und segelte nach 
Ratatea, wo ich um 2* p, m. ankerte. Am 30, April verliess ich Raiatea, dampfte 
zwischen dieser Insel und Zahaa und verliess das beide Inseln umschliessende 
Riff durch die Ohamanene-Einfahrt; um 12" 15” p.m. ankerte ich in Bora Bora, auf 
34m Wasser, mit 90m Kette. Am 1. Mai, um 11* a, m., ging ich wieder nach 
Ratatea zurück, und zwar zwischen Tahaa und Bora Bora hindurch, da die Beleuch- 
tung für das Einsegeln durch die Ohamanene-KEinfahrt Nachmittags nicht günstig war. 
Auch hierbei zeigte sich, wie falsch die Karten sind, da die Entfernung, welche 
36 Sm betragen soll, .in Wirklichkeit über 45 Sm betrug; ich musste daher 
während der Nacht beidrehen und konnte erst am nächsten Morgen in den 
Hafen einlaufen. Um 11% a. m. an demselben Tage ging ich‘ wieder in See, 
machte um 2* 45" die Feuer aus und lichtete die Schraube; der Wind war 
leicht aus SE. Der Wind blieb südlich, wurde indess so leicht, dass ich am 
6. Mai endlich gegen Abend wieder Dampf aufmachte und bis: zum nächsten 
Morgen dampfte. 
Von einem Passat habe ich überhaupt in dieser Gegend nichts gesehen, 
obwohl alle Ansiedler hier behaupten, dass der Passat vor 20 Jahren um diese 
Jahreszeit regelmässig mit solcher Stärke geweht habe, dass die Küstenschoner 
oft wochenlang die Häfen nicht verlassen konnten; alle aber behaupten, dass er 
in den letzten Jahren immer mehr und mehr abgenommen und jetzt nur noch 
von Juli bis September anzutreffen sei. N 
Am 7. Mai Morgens, bei frischer westlicher Brise, setzte ich wieder 
Segel; der Wind hielt jedoch nicht lange vor und wurde am nächsten Tage nord- 
westlich mit fortwährenden Regenböen, so dass Nachts nur wenig Segel geführt 
werden konnten. Am 12. Mai Morgens machte ich Dampf auf, hatte Abends 
Rarotonga (Cooks-Inseln) in Sicht, lag die Nacht unter Segel bei, mit leichten 
umlaufenden Winden. Am anderen Morgen (am 13. Mai) um 11* drehte ich 
unter Dampf vor Rarotonga bei und suchte erst eine Zeit lang vergeblich nach 
dem in Findlay’s „South Pacilie Directory“, pag. 441, angegebenen, allerdings 
als mangelhaft bezeichneten Ankerplatz; er wurde schliesslich auch gefunden, 
erwies sich jedoch als zu schlecht, selbst für Dampfer, um auf ihm zu ankern, 
Der sogenannte Hafen von Averoa (Avarua) ist ein kleines Loch im 
Riff, welches hier dicht an das Land sich anschliesst, und in welchem vier Schoner, 
dicht neben einander liegend, vor zwei Bugankern und einem Heckanker liegen 
können, bei plötzlich eintretendem Nordsturm jedoch genöthigt sind, das Wetter 
darin abzureiten, was natürlich niemals ohne eine gewisse Havarie abgeht, 
Am Abend um 7 Uhr verliess ich Averoa, machte um 8 Uhr die Feuer 
aus und setzte Segel. Am 19. Mai, 5* 5” p. m., ankerte ich im Hafen von 
Ania, mit 60m Kette, auf 16m Wasser.“
	        
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