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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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vor St. Vincent ging er nach NE herum. Ebenso hat sich die Bemerkung in 
den Segelanleitungen und in den „Hydr. Mitth.“, 1873, No. 19/20, nicht be- 
währt, dass der Strom in der Nähe der Inseln unregelmässig und die Ansegelung 
derselben wegen Unsichtigkeit der Luft schwierig sei. Im Gegentheil wurde 
die Insel San Antonio auf 60 Sm Entfernung gesehen, und der Strom setzte, 
unmittelbar südlich von Madeira bis zu den Kap Verden, mit grosser Regel- 
mässigkeit 12—18 Sm in 24 Stunden in westsüdwestlicher und nordnordwest- 
licher Richtung. Der südöstliche Wind, den wir während der ganzen Ueberreise 
hatten, nahm schon allmählich den Charakter als Passat an, ohne die Richtung 
mehr als um 2 Strich zu ändern.“ 
4. Segelanweisung für den Hafen von Port Moorowie. Südküste 
von Australien. Von der „Marine Board Office“ zu Port Adelaide ist nach 
einer Mittheilung des Deutschen Konsulats daselbst am 10. Juli 1878 nachstehende, 
von dem Navigating-Lieutenant W. N. Goalen, R. N., zusammengestellte Segel- 
anweisung für den Hafen von Port Moorowie veröffentlicht worden. 
Port Moorowie ist nur ein Hafen für die Küstenfahrt und liegt unmittelbar 
östlich der Spitze Gilbert, in der Sturt-Bucht, an der Nordseite der Investigator- 
Strasse, Südküste von Australien. Der Ankerplatz befindet sich in einer runden 
Vertiefung, von 2 Kblg Durchmesser, mit 3,7 bis 6,4m Wassertiefe und vor 
demselben liegt eine Barre mit 2,4m Wasser; man.kann daher im Allgemeinen 
als Regel aufstellen, dass dieser Hafen Schiffen mit mehr als 3m Tiefgang 
unzugänglich ist, 
An der Westseite der Spitze Gilbert befinden sich einige mit Biusen 
bestandene, 18m hohe Sandhügel, Südlich von dieser Spitze erstrecken sich 
3 Kbig weit Klippen, welche theilweise im Meeresspiegel und theilweise 1,8m 
und weniger unter Wasser liegen; !/z Sm südlich dieser Klippen sind bereits 
Im Wasser. Ungefähr 2% Kblg ostwärts von der Spitze liegt eine bei halber 
Ebbe trocken fallende Felsenbank, und 2 Kblg OzN von der Mitte dieser Bank 
kennzeichnet eine schwarze Tonne das Ende der östlich der Spitze Gilbert sich 
hinziehenden 1,8m-Linie. Eine andere Felsenbank wird durch eine */s Kblg 
in 0'2N von der ersten Tonne liegende karrirte Tonne gekennzeichnet. Diese 
Bank liegt 1,5 bis 1,8m unter der Meeresfläche und erstreckt sich in der Rich- 
tung Ost— West %4 Kblg, und Nord—Süd !/ Kblg. Die Tonne liegt am 
NW-Ende der Bank. Von der Spitze Gilbert biegt die Küste 1 Sm weit nach 
NO bis zu einer Landspitze um, auf welcher sich einige kahle und einige mit 
Binsen bestandene Sandhügel befinden. Diese Küstenstrecke ist felsig, 6 bis 12m 
hoch und wird von Sand und Steinen eingefasst, Von der zuletzt erwähnten 
Landspitze erstreckt sich 2 Kblg weit nach SSW ein Riff, welches bei Niedrig- 
wasser im Meeresspiegel liegt, und 4%/4 Kblg in SW!LS von derselben Spitze 
sind nur 1,8m Wassertiefe, Daselbst liegt eine rothe Tonne, welche die östliche 
Seite der Hafeneinfahrt kennzeichnet, und von welcher die 1%s Kblg entfernte 
karrirte Tonne WNW!AW peilt. 
Gezeiten. Die Hafenzeit zu Port Moorowie ist 3h 10=in; die Fluthhöhe 
beträgt bei Springzeit 1,8m. Die Gezeitenströmung ist im Hafen nur wenig zu 
spüren, aber ausserhalb desselben, auf 18m Wassertiefe, setzt die Fluth ostwärts 
und die Ebbe westwärts längs der Küstenlinie, mit einer Geschwindigkeit von 
1’/2 Sm die Stunde bei Springzeit. 
Einsegelung und Ankerplatz. Beim Einsegeln muss man die Spitze Gilbert 
nördlich von NWzW in Peilung halten, bis die rothe Tonne östlich von Nord 
peilt; von hier steuere man zwischen der rothen und der karrirten Tonne hin- 
durch und bleibe dabei von der ersteren !/2 Kblg westlich entfernt; oder man 
halte das Postamt, das höchste massive Gebäude, in NzW, steuere auf dasselbe 
zu und ankere 1'/a Kblg in NNW von der rothen Tonne auf 6m Wasser, Sand- 
grund mit Seegras, wenn die Hochwassergrenze der Spitze Gilbert WSW1!W 
peilt. Der Ankergrund ist hierselbst gut haltbar. Man passirt beim Einsegeln, 
in einiger Entfernung ausserhalb der Tonnen, 2,4 bis 2,7m Wassertiefe. Ist 
deshalb ein Schiff gezwungen, ausserhalb auf Hochwasser zu warten, so muss 
es auf 9m Wasser ankern, wenn der Berg auf der Spitze Gilbert NW und der 
östlich der Stadt gelegene, mit Binsen bestandene Berg NOzN peilen,
	        
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