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dem Stillen Ocean in die Sulu-Sce gelangen kann, diese also von jenem in
ihren unteren Theilen, schon von 420m ab, abgesperrt ist.
Die Temperaturen der oberen Schichten der Sulu-See bis zu ca 275m
(150 Fad.) Tiefe stimmen bei den drei Messungen des „Challenger“ und der
„Nassau“ gut unter sich überein, obwohl sie zu verschiedenen Jahreszeiten,
Januar, Juli und Oktober, gemacht worden sind; es liegt hiernach die 25°-Iso-
therme zwischen 64 und 73m, die 20°-Isotherme zwischen 128 und 146m, die
15°-Isotherme zwischen 200 und 230m.
f) Die China-See (s. pag. 376). In dieser sind bis jetzt drei Temperatur-
messungen gemacht worden: die eine von Commander Chimmo an Bord I. Br. M.S.
„Nassau“ im Juli 1872 in 12° 53‘ N-Br und 110° 31‘ O-Lg und in einer Tiefe
von 2821m (1546 Fad.), die beiden anderen von dem „Challenger“ am 13, No-
vember 1874 in 16° 42‘ N-Br und 119° 22‘ O-Lg in einer von Kapt. G. Nares
gelotheten Tiefe von 1920m (1050 Fad,), und am 8. Januar 1875 in 17° 54‘ N-Br
und 117° 14‘ O-Lg in einer von Kapt. Frank Thomson gelotheten Tiefe von
3840m (2100 Fad.). Bei allen diesen drei Lothungen wurde die Minimal-
temperatur zu 2,3°—2,8° in Tiefen von 1100—1650m bis zum Grunde sich
gleich bleibend gefunden. Doch hat sich hier im Gegensatz zur Sulu-See ein
Unterschied, beeinflusst von dem Wechsel der Jahreszeiten, herausgestellt. Die
niedrigste Temperatur der „Nassau“, 2,8°, in der Schicht von 1100m—2820m
Tiefe wurde näher an der Oberfläche gefunden, als die des „Challenger“, 2,3°,
in der Schicht von 1650m—83840m, obgleich die Oberflächentemperatur in dem
ersteren Falle 29°C, und in dem zweiten nur 24° C., also um 5° geringer, war.
Die Temperatur von 29° des Oberflächenwassers war bei Cochinchina im Sommer,
oder während der Herrschaft des SW-Monsuns gemessen, während die Beobach-
tungen des „Challenger“ im Winter oder bei der Herrschaft des NE-Monsuns
stattfanden. Dies erklärt die Temperaturunterschicede an der Oberfläche; da
bei allen drei Messungen in einer Tiefe von 183m (100 Fad.) dieselbe Temperatur
von 15,6° (60° F.) gefunden worden ist, so kann man diese als die wahrschein-
liche Tiefe betrachten, bis zu welcher das Wasser von dem Unterschiede der
Sonnen-Strahlung im Sommer und im Winter beeinflusst wird. Wegen der
schwankenden Tiefe, in welcher die Minimaltemperatur je nach der Herrschaft
eines der beiden Monsune angetroffen wurde — während derjenigen des
SW-Monsuns ist sie, wie oben erwähnt, geringer, als während der des NE-
Monsuns — ist es schwierig, ja unmöglich, die Tiefe der unterseeischen Erhebung,
welche die tieferen Theile der China-See von dem Stillen Ocean trennt, genau
zu bestimmen. Die Minimaltemperatur der China-See von 2,3° findet sich im
Stillen Ocean in derselben Breite (18° Nord) in einer Tiefe von 1646m (900 Fad.);
die Tiefe jener, beide Meereshecken trennenden Erhebung dürfte daher wahr-
scheinlich innerhalb der Grenzen‘ von 1280—1829m (700—1000 Fad.) anzu-
treffen sein.
Für die senkrechte Vertheilung der Wärme in den einzelnen der hier
erwähnten, durch unterseeische Erhebungen von der unteren Verbindung mit
dem offenen Ocean abgesperrten Meeresbecken geben wir in nachstehender
Tabelle VII eine übersichtliche Zusammenstellung der Grenzwerthe der Tiefen
(in abgerundeten Zahlen), innerhalb welcher sich die Isothermen von 25°—2,5°
bewegen,
WKabelle VIE.
Tiefe in m
{sotherme
Admiral.-Ins,
bis Japan
ıw. 2° S-Br
a, 32° N-Rr
| Melanes.-See | Banda-See
Celebes-See
Sulu-See | China-See
10°—23° S-Brl 398° N-Br
90__6° N-Bı
50__11° N-Br5°-—20° N-Bı
von
25° 90—190 :y—100 55—100 90—120
20° 150—240 180—220 140—180 165 ]
15° 210-—490 275—350 240—275 ; 220
(0° 275—575 400—500 365—8385 330—350
5° 550-—1100 | 700—800 8R0—9R0 300-—915
2,59 11006 9100 | 1480 70
Bod.-Temp. °C 1,8 a
Grösste | m | 8367 | ‚ 4846
Tiefe ?Fad. A575 92650
(d—409 | Oberfläche
130—145 90—100
200—240 180—200
— 330—400
— 810—970
— 1610— 1650
EA Me) 10,3 2,3
5121 | 4755 | 4663 / 3840
9800 2600 9550 92100