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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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von der unteren freien Kommunikation mit den benachbarten Theilen des 
Stillen Oceans abgeschnitten ist, , 
b) Das Korallenmeer oder die Melanesian-See (s. pag. 375). -Kapitän 
Nares hatte vom 19. zum 27, August 1874 zwischen der Insel Api (Gruppe 
der Neu-Hebriden, in 1614° S-Br und 168° O-Lg) und der Insel Raine eine 
Abzweigung des grossen australischen Barriere-Riffes, nicht weit von dem KEin- 
gange in die Zorres-Strasse (in 11'%° S-Br und 144° O-Lg) fünf Lothungen 
gemacht, welche sämmtlich Tiefen von mehr als 4000m (2200 Fad.) ergaben. 
Bei vier Lothungen wurden Reihentemperaturen genommen (s. No. 33, 35, 37 
und 38 d. Tab. I, wo das Datum ad No. 35 August 24 [nicht 29] lauten soll) 
und eine Bodentemperatur von 1,7°—1,8° gefunden, statt unter 1°, wie sie 
diesen Tiefen hier zukäme, und eben so hoch, als die Temperatur in 2470m 
(1350 Fad.), welche am 12. August, 50 Sm westlich von Kandavu, in 19° S-Br 
und 177° O-Lg gefunden worden ist. Hieraus schloss Kapt. Nares (s. „Ann. 
d. Hydr. etc.“, 1875, pag. 222), dass zwischen den Neu-Hebriden und der Insel 
Raine unterhalb der Tiefen von 2470m oder 1350 Fad. das tiefere Becken der 
Melanesian-See durch ein sie umgebendes unterseeisches Riff von 2380—2560m 
(1300—1400 Fad.) Tiefe von der Verbindung mit dem bis zum Boden offenen 
Ocean: abgeschnitten ist. ; 
‚c) Die Banda-See (s. pag. 375). Nach den Lothungen des „Challenger“ 
im Nordosten und der „Gazelle“ im Südwesten der Banda-See ist diese das 
tiefste aller unterseeisch abgeschlossenen Meeresbecken; die gelotheten Maximal- 
tiefen betragen nämlich 5120m (2800 Fad.) in 5° 24‘ S-Br und 130° 37‘ O-Lg 
und 4243m (2320 Fad.) in 7° 35' S-Br und 125° 27‘ O-Lg. Die Minimal- 
Temperatur an dem ersteren Orte war 3,1°, und zwar schon von einer Tiefo 
von 1640m (900 Fad.) ab; innerhalb einer Schicht von 3480m (1900 Fad.) 
Mächtigkeit blieb also die Temperatur dieselbe; da nun die Isotherme von 3,1° 
in der Molucca-Passage, welche in ihren oberen Schichten die Molucca- und 
Banda-See im Norden mit dem westlichen Theile des Stillen Oceans zwischen 
Neu-Guinea und Japan (s. sub a) verbindet, und in diesem selbst in einer Tiefe 
von 1370m oder 750 Fad. anzutreffen ist, so kann auch die Tiefe der unter- 
sceischen Erhebung, welche die Banda-See von der freien unteren Verbindung 
mit dem Stillen Ocean trennt, nicht grösser sein, als 1370m. Nach Osten zu 
steht die Banda-See mit der Arafura-See!) (westlich von der Torres-Strasse) in 
freier Verbindung; die an den Grenzen beider Seen, zwischen den Arrou- und 
Ki-Ioseln gemachten Lothungen ergaben Tiefen von nur 1061—1463m (580— 
800 Fad.). Die in diesen Tiefen beobachteten Bodentemperaturen waren 4,9° 
and 3,9°. Nach Süden zu stellt die Ombay-Passage die obere Verbindung der 
Banda-See mit dem Indischen Ocean her. Nördlich von derselben. hat die 
„Gazelle“ an zwei Orten (zwischen 6!/4°—71/2° S-Br und 125%2° —126'/2° O-Lg) 
Lothungen .und Reihentemperaturen bis zu 1100m genommen und die Boden- 
temperaturen gemessen; hierbei ergaben sich diese, in Tiefen von 4243m (2320 Fad.), 
zu 2,9°, also verhältnissmässig sehr hoch, so dass mit Sicherheit anzunehmen 
ist, dass die Banda-See auch von der unteren freien Verbindung mit dem 
Indischen Ocean von einer Tiefe ab, welche noch nicht 2000m betragen kann, 
abgesperrt ist. Auf der Route zwischen Nordwest- Australien und Timor nämlich 
hat Frhr. von Schleinitz am 10. Mai 1875 in 11° 18‘ S-Br und 120° 9’ O-Lg 
nur Bodentiefen von 4078m und 2230m — also geringer, als die in dem süd- 
westlichen Theile der Banda-See — gelothet und in diesen eine Temperatur 
von 1,1° gemessen, dagegen in einer Tiefe von 2195m oder 1200 Faden 2,3° 
gefunden, so dass also hier die 2,9°-Isotherme höher hinaufsteigt, als 2000m, 
und die Bodenerhebung, welche die tieferen Schichten des Indischen Oceans von 
denen der Banda-See trennt, auch eine geringere Tiefe unter der Oberfläche, 
als 2000m, besitzen muss. . Dies wird auch durch die Reihen- und Boden- 
temperaturınessung der „Gazelle“ am 27. Mai 1875 in 8° 48‘ S-Br und 124° 15‘ O-Lg, 
also im südwestlichen Theile der Ombay - Passage, bestätigt, wobei von einer 
Tiefe von 1646m (900 Fad.) ab bis zur Bodentiefe von 3758m (2055 Fad.) eine 
gleichmässige Temperatur von 3,3° gefunden wurde, dieselbe, welche weiter nach 
1 In der Arafura-See selbst fand Kapt. Nares von der Torres-Strasse 
[nseln durchschnittlich nur 45—55m Wassertiefe, nirgends mehr als 100m. Die 
Z. 4 vv. 0o., beziehen sich nur auf diese oben im Text angegebenen Grenzstellen, 
bis zu den Arrow- 
Angaben pag. 375,
	        
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