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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Zwar bedeutend abflauend, aber ohne dass Windstille eintrat, veränderte der 
Wind allmählich seine Richtung nach SE. Am 30. November in 5° N-Br und 
25° W-Lg hatte man frischen Passat, und von ihm geführt, passirte „Amanda 
und Elisabeth“ am 3. Dezember in 28,8° W-Lg den Aequator. Seit der Ab- 
reise vom Kanale waren 32 Tage verflossen. 
Im Südatlantischen Ocean gelangte die Bark nach 10° S-Br in 33,6° W-Lg 
am 7. Dezember, nach 20° S-Br in 31,4° W-Lg am 11. Dezember und nach 
30° S-Br in 21,3° W-Lg am 17, Dezember. In 22° S-Br und 30° W-Lg lag 
die polare Grenze des Passatgebiets, hier lief der Wind nordöstlich und 
herrschte aus dieser Richtung für eine lange Zeit. Bis man 34° S-Br in 
10° W-Lg erreicht hatte, fand man in der "That nur solchen Wind. Oestlich 
von dieser Länge drehte der Wind -nach Nord und später nach NW und so 
erreichte, ohne von der Linie her Windstille oder Mallung getroffen zu haben, 
„Amanda & Elisabeth“ am 25. Dezember, 22 Tage nach dem Verlassen des 
Aequators, den Meridian von Greenwich in 36,2° S-Br. 
Mit westlichen und südlichen Winden nach Osten segelnd, erreichte 
die Bark als südlichsten Punkt 38° S-Br in 23° O-Lg. Die Winde wehten 
beständig günstig und in mässiger Stärke und ermöglichten einen befriedigenden 
Fortgang des Schiffes. In 36,4° S-Br und 4,5° O-Lg segelte man in Gesell- 
schaft des von Cardiff nach Singapore bestimmten Bremer Schiffes „KR, C. Rickmers“. 
Nach der Ueberschreitung des Meridians von 25° Ost liess Kapt. Föh 
allmählich nördlich steuern nach dem Kanal von Mozambique, Bis 34° S-Br 
und 33,5° O-Lg war der Wind südwestlich, dann holte er durch Süd nach SE 
und noch weiterhin nach NE. St. B. blieb beständig die Luvseite, und den Er- 
fahrungen dieser Reise nach möchte es sich für ein Schiff, welches in dieser 
Jahreszeit den Kanal von Mozambique zu durchsegeln hat, empfehlen, mit den 
westlichen Winden im Süden von 35° S-Br so viel Ost zu machen, dass es 
30° S-Br in etwa 42° O-Lg schneiden kann. „Amanda & Elisabeth“, welches 
Schiff 30° S-Br in 37° O-Lg schnitt, fand es nothwendig, im Süden des Kanals 
bei nordöstlichem Winde über St. B. zu gehen, um den südwestlichen Strom an 
der Küste von Afrika zu vermeiden, und wurde auf diese Weise längere Zeit 
am Einsegeln in den Kanal verhindert. Es gelang dies erst, als am 14. Januar 
1879 in 24° S-Br und 40,4° O-Lg südöstlicher Wind durchkam. 
„Amanda & Elisabeth“ hielt sich an der Ostseite des Mozambique-Kanals, 
so dass 20° S-Br in 41,4° O-Lg geschnitten wurde, und traf hier den Wind 
leicht aus östlicher Richtung, anfänglich südöstlich, weiterhin nordöstlich, unter- 
brochen von Windstillen. Der Strom war in Richtung und Stärke sehr ver- 
änderlich und fand man z. B. in etwa 17° S-Br und 41,5° O-Lg an einem 
Tage eine Versetzung von 43 Sm nach 0zS, am nächstfolgenden 28 Sm nach NW. 
Im Ganzen war der Strom dem Weiterkommen wenig hinderlich, und da die 
Windverhältnisse ebenfalls gewöhnlich günstig waren, so konnte „Amanda und 
Elisabeth“ die acht Grad Breite zwischen 24° und 16° Süd in sieben Tagen 
zurücklegen, ein in Anbetracht der in dieser Gegend zu erwartenden Gelegen- 
heit ganz befriedigender Fortgang. Als am 21. Januar in 16° S-Br und 42,4° 0-Lg 
die Höhe des Kap St. Andrew auf Madagaskar erreicht worden war, trat 
südwestlicher Wind ein. Damit verfolgte Kapt. Föh, ohne sich der afrika- 
nischen Küste zu‘ nähern, zunächst einen nördlichen Kurs und stach erst bei 
dem Winde auf die Küste ab, als er die Breite seines Bestimmungsplatzes 
nahezu erreicht hatte. Indem er einen solchen scheinbaren Umweg einschlug, 
rechnete Kapt. Föh auf die Strömungsverhältnisse, welche seinen Voraussetzungen 
entsprechend. zwischen Kap St, Andrew und den Comoren in nordöstlicher bis 
östlicher Richtung — an einem Tage 50 Sm nach EzN —, zwischen den Co- 
moren und der afrikanischen Küste nach SWzS 53 Sm im Etmal setzte. Am 
25, Januar, nach 85tägiger Reise von Lizard, erreichte „Amanda & Elisabeth“ 
die Rhede von bo. 
Am 9. Februar ging das Schiff wieder in See und setzte die Reise nach 
Zanzibar fort. Bei ziemlich unbeständigen, meist aus westlicher Richtung 
wehenden Winden wurde in der Nähe der Küste nach Norden gesteuert. Man 
fand hier während der ersten beiden Tage einen südlich setzenden Strom von 
1 bis 2 Knoten Stärke. Später wurden die Strömungen sehr unregelmässig, an 
einem Tave nach SOzS 30 Sm und am folgenden nach WzS 18 Sm setzend, doch
	        
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