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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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Am 8, Mai erreichte das nach dem Heimathshafen bestimmte Schiff den 
offenen Ocean. Heftige Nordostwinde verzögerten den Anfang der Reise, und 
erst als am 12. Mai der Wind südöstlich lief, konnte rascher nach Osten hin 
fortgeschritten werden. Der Wind hielt sich dann, wie hier so häufig in dieser 
Jahreszeit, längere Zeit in hoch südlicher Richtung, und konnte mit demselben 
60° W-Lg in 40° N-Br am 16. Mai erreicht werden, Auch blieben südliche 
Winde, und zwar erst aus südwestlicher, dann aus südöstlicher Richtung 
herrschend, mit welchen man 50° W-Lg in 41,5° N-Br am 20. Mai, und 
30° W-Lg in 46,2° N-Br am 29. Mai kreuzte. Die letztere Länge erreichte 
„Europa“ also an demselben Tage mit „Savannah“, und diese beiden Schiffe 
segelten dann während der folgenden Zeit in ziemlicher Nähe von einander. 
Am 2. Juni kreuzten „Savannah“ in 47,4° N-Br und „Europa“ in 48,7° N-Br 
den Meridian von 20° W, weiter östlich gewann aber das erstere Schiff einen 
Vorsprung, so dass es einen Tag früher als „Europa“ den Kanal erreichte. 
Letzteres Schiff passirte Lizard am 11. Juni nach. 34tägiger Reise, 
6. Reise der Danziger Bark „Maria Adelaide“, Kapt. Krause. 
Am 8. Januar 1879 passirte die von Vlissingen nach New- York bestimmte 
Bark „Maria Adelaide“ den Meridian von Lizard. Auf einen kräftigen Ostwind 
von kurzer Dauer, der das Schiff nicht einmal frei von den Aussengründen 
brachte, folgten vorherrschend westliche Winde, die den Fortgang der Reise 
auf der eingeschlagenen Passatroute sehr verzögerten. Am 24. Januar kreuzte 
die Bark 40° N-Br in 19° W-Lg und am 2. Februar 30° N-Br in 23,2° W-Lg. 
Oestlichen Wind erhielt man schon in 28,8° N-Br und 23,8° W-Lg, doch blieb 
der Wind nicht beständig und in das Gebiet des eigentlichen Passats gelangte 
man erst am 9. Februar in 24° N-Br und 32° W-Lg. Zwei Passatstörungen, 
in denen der Wind einen rechtdrehenden Rundlauf beschrieb und die beide von 
Gewitter und Regen begleitet waren, wurden, die erste in 23,2° N-Br und 61,5° 
W-Lg, die zweite in 26° N-Br und 67° W-Lg, beobachtet, und sank. bei dieser 
das Barometer um mehr als 4mm, bei der ersten um 3 mm. Im Uebrigen 
wurde die Fahrt im Passatgebiet durch einen ziemlich frischen Wind begünstigt. 
Man erreichte als niedrigste Breite 21,3° Nord in 56° W-Lg. 60° W-Lg wurde 
am 20. Februar in 22,7° N-Br gekreuzt und die polare Grenze des Passatgebiets 
in 28,8 N-Br und 70° W-Lg angetroffen. Der Parallel von 30° Nord wurde in 
71° W-Lg am 27. Februar erreicht. Auf dem nun noch vorliegenden Theile 
der Reise fand „Maria Adelaide“ noch häufig nordöstliche Winde, bis man 
endlich am 9. März die Bai von New- York erreichen konnte. Die Reisedauer 
betrug von Lizard ab 59 Tage. ; 
Am 7. Mai, also 6 Tage später, als „Wieland“ und „Savannah“ von New- 
York und einen Tage eher als „Europa“ von Kap Henry ihre verschiedenen 
Reisen antraten, ging „Maria Adelaide“ wieder in See. Alle vier Schiffe waren 
nach Bremen bestimmt. „Maria Adelaide“ traf wie „Europa“ gleich beim Be- 
ginn der Reise ungünstige Winde, doch traten sie bei jenem Schiffe lange nicht 
so kräftig auf, und es gelang ihm deshalb, gleich zu Anfang der Reise etwas 
gegen seinen Vorsegler zu gewinnen. Am 14. Mai standen beide Schiffe in 
66° W-Lg, „Maria Adelaide“ in 37,7° N-Br, „Europa“ in 38,6° N-Br. Dies 
letztere Schiff hielt sich dann während der ganzen Reise immer einen guten 
Grad nördlicher und war auch meistens um 1 oder 2 Grad in Länge voraus, 
konnte aber doch keinen grösseren Vorsprung gewinnen. „Maria Adelaide“ 
schnitt 50° W-Lg in 41,2° N-Br am 21. Mai, 30° W-Lg in 47° N-Br am 
29, Mai und erreichte auch noch am 11. Juni, ebenso wie „Europa“, den Kanal 
nach 35tägiyer Reise von New- York. 
7. Reise des Bremer Vollschiffes „Savannah“, Kapt. F. Tebelmann. 
Am 19, Februar 1879, also 3 Tage später als die auf derselben Reise 
begriffene Bark „Wieland“, verliess das Bremer Schiff „Savannah“ die Weser- 
mündung, um die Reise nach New- York anzutreten. Es wehte auch an diesem 
Tage noch südöstlicher Wind, ebeuso wie er war, als „Wieland“ drei Tage 
vorher den Kurs auf Fair Island setzte. „Savannah“ schlug jedoch die Kanal-
	        
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