Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

A222 
Lee der Insel Rennel auf 28 m Wassortiefe und am 18. Juni in Lee der Iusel 
Mount Ernest auf 16m Wassertiefe, da bei dem starken Winde und dem 
verhältnissmässig hohen Seegange ein Ankern in der offenen Passage nicht 
räthlich erschien. Am 19. Juni 3% p.m., wurde in den Prince of Wales - Kanal 
eingesteuert und dieser um 4* 20” wieder verlassen; um 7* 12” p.m. war die 
Booby-Insel und somit die Torres - Strasse passirt. In der Strasse selbst ist 
durch S. M.S. „Ariadne“ eine Lothungslinie zwischen Mount Ernest und Double 
Teland gelegt worden. 
Der starke Monsun hielt sich bis zum 23. Juni Nachmittags, wurde dann, 
auf Ost und ENE umgehend, flau, ging am 25. Juni Abends auf NE, Stärke 2, 
and kam erst am 26. Juni Abends aus nordnordöstlicher Richtung wieder stärker 
durch, Am 27. Juni Abends flaute er jedoch wieder ab und blieb so bis zur 
Ankunft in Batavia am 5. Juli. 
Am 28. Juni Nachmittags nahm das Wetter ganz den Charakter der 
Kalmen-Region an: frischer Wind, vornehmlich aus nordöstlicher Richtung, mit 
leichten Böen, im Allgemeinen klare Luft und rund um den Horizont strich- 
weiser starker Regen, ohne dass dem Anschein nach der Regen mit Wind ver- 
bunden war. Am 29. Juni Mittags ging der Wind über Ost auffrischend nach 
SE mit aufklärendem Wetter, so dass der Kommandant des Schiffes anzunehmen 
geneigt ist, dass das Schiff hier von dem Ost-Monsun der Arafura-See in den 
SE-Passat des Indischen Oceans übergegangen sel. 
Am 30. Juni, Morgens mit Tagesanbruch, kaın die Küste von Sumbava 
in Sicht. Ueber den letzten Theil dieser Reise berichtet Kapt, von Werner, 
wie folgt: 
Sch hatte die Absicht, den Segcelanweisungen gemäss, durch die Allas- 
Strasse zu gehen und setzte daher den Kurs auf dieselbe, der starke Gegen- 
strom, welcher an diosem Tage 33 Sm stark gefunden wurde, machte es mir 
indess unmöglich, noch am Tage in die Strasse cinzulaufen, und so entschloss 
ich mich zur Vermeidung von Zeitrerlust .durch die Lombock-Strasse zu gehen, 
am die Nacht zur Gewinnung von Seeweg zu benutzen. Hier muss ich an- 
führen, dass die vorhandenen Karten im Allgemeinen an grosser Ungenauigkeit 
leiden. Die auf Sumbava angegebenen hohen Berge liegen so falsch, dass die 
Kreuzpeilungen 20 und mehr Seemeilen Differenz ergaben, und daher anzunehmen 
ist, dass entweder die Berge falsch eingezeichnet, oder die am meisten und als die 
höchsten in die Augen falleudeu Berge in die Karten überhaupt nicht eingetragen 
sind, Der am Eingange der Allas-Strasse liegende Tafelberg konnte auch nicht 
mit Sicherheit ausgemacht werden, wahrscheinlich war trapezförmiges niedriges 
Land der Tafelberg, der nach der Karte, welche keine Höhenangaben enthält, 
als hoher Berg angenommen werden kann. Auch muss ich noch erwähnen, 
lass die Südküste von Sumbava am westlichen Ende der Insel, wo die Karte 
eine scharfe Einbiegung zeigt, etwa 10 bis 12 Sm zu weit nördlich angegeben 
ist, denn während das Schiff nach dem genauen Mittags - Besteck (die Chrono- 
meter wurden später richtig befunden) 16 Sın von der Küste entfernt sein 
musste, war es thatsächlich nur 4 bis 5 Sm davon ab, 
Am nächsten Morgen mit Tagwerden, sollte das Schiff unter Anrechnung 
von mässigem Gegenstrom etwa noch 25 Sm von der Lombock-Strasse abstehen, 
3ah aber nun die Allas-Strasse offen. An der Westküste von Sumbava markirte 
sich scheinbar scharf der Tafelberg, und stand das Schiff nach Peilung dieses 
Landes gerade vor der Einfahrt der Strasse. Ich Juvte num sofort auf, um 
noch durch die Allas-Strasse zu gehen, fand aber nach Verlauf von einer 
Stunde, dass das sich scharf markirende und für den Tafelberg gehaltene 
Tafelland der Berg Mantar war, und das Schiff zu weit nach Westen stand, 
am in die Strasse hinein liegen zu können, weshalb ich wieder nach der Lombock- 
Strasse abhielt. Das Schiff stand zur Zeit 43 Sm von dem Berg Mantar und 
nur 20 Sm vom Tafelberg ab; der letztere konnte trotz des klaren sichtigen 
Wetters überhaupt nicht ausgemacht werden. Für die Zeit vom 30. Juni 
Mittags, bis zum 1. Juli Mittags, also in 24 Stunden, wurde ein Oststrom von 
37,6 Sm gefunden, während die vorhandenen Karten und Bücher für diese 
Jahreszeit einen Weststrom von 20 bis 30 Sm angeben. 
* Am 1. Juli um 2 p. m. wurde in die Lombock - Strasse eingesteuert 
und hier zwischen dem Kap Bangko und der Pandita-Iusel ein 80 starker süd-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.