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Lee der Insel Rennel auf 28 m Wassortiefe und am 18. Juni in Lee der Iusel
Mount Ernest auf 16m Wassertiefe, da bei dem starken Winde und dem
verhältnissmässig hohen Seegange ein Ankern in der offenen Passage nicht
räthlich erschien. Am 19. Juni 3% p.m., wurde in den Prince of Wales - Kanal
eingesteuert und dieser um 4* 20” wieder verlassen; um 7* 12” p.m. war die
Booby-Insel und somit die Torres - Strasse passirt. In der Strasse selbst ist
durch S. M.S. „Ariadne“ eine Lothungslinie zwischen Mount Ernest und Double
Teland gelegt worden.
Der starke Monsun hielt sich bis zum 23. Juni Nachmittags, wurde dann,
auf Ost und ENE umgehend, flau, ging am 25. Juni Abends auf NE, Stärke 2,
and kam erst am 26. Juni Abends aus nordnordöstlicher Richtung wieder stärker
durch, Am 27. Juni Abends flaute er jedoch wieder ab und blieb so bis zur
Ankunft in Batavia am 5. Juli.
Am 28. Juni Nachmittags nahm das Wetter ganz den Charakter der
Kalmen-Region an: frischer Wind, vornehmlich aus nordöstlicher Richtung, mit
leichten Böen, im Allgemeinen klare Luft und rund um den Horizont strich-
weiser starker Regen, ohne dass dem Anschein nach der Regen mit Wind ver-
bunden war. Am 29. Juni Mittags ging der Wind über Ost auffrischend nach
SE mit aufklärendem Wetter, so dass der Kommandant des Schiffes anzunehmen
geneigt ist, dass das Schiff hier von dem Ost-Monsun der Arafura-See in den
SE-Passat des Indischen Oceans übergegangen sel.
Am 30. Juni, Morgens mit Tagesanbruch, kaın die Küste von Sumbava
in Sicht. Ueber den letzten Theil dieser Reise berichtet Kapt, von Werner,
wie folgt:
Sch hatte die Absicht, den Segcelanweisungen gemäss, durch die Allas-
Strasse zu gehen und setzte daher den Kurs auf dieselbe, der starke Gegen-
strom, welcher an diosem Tage 33 Sm stark gefunden wurde, machte es mir
indess unmöglich, noch am Tage in die Strasse cinzulaufen, und so entschloss
ich mich zur Vermeidung von Zeitrerlust .durch die Lombock-Strasse zu gehen,
am die Nacht zur Gewinnung von Seeweg zu benutzen. Hier muss ich an-
führen, dass die vorhandenen Karten im Allgemeinen an grosser Ungenauigkeit
leiden. Die auf Sumbava angegebenen hohen Berge liegen so falsch, dass die
Kreuzpeilungen 20 und mehr Seemeilen Differenz ergaben, und daher anzunehmen
ist, dass entweder die Berge falsch eingezeichnet, oder die am meisten und als die
höchsten in die Augen falleudeu Berge in die Karten überhaupt nicht eingetragen
sind, Der am Eingange der Allas-Strasse liegende Tafelberg konnte auch nicht
mit Sicherheit ausgemacht werden, wahrscheinlich war trapezförmiges niedriges
Land der Tafelberg, der nach der Karte, welche keine Höhenangaben enthält,
als hoher Berg angenommen werden kann. Auch muss ich noch erwähnen,
lass die Südküste von Sumbava am westlichen Ende der Insel, wo die Karte
eine scharfe Einbiegung zeigt, etwa 10 bis 12 Sm zu weit nördlich angegeben
ist, denn während das Schiff nach dem genauen Mittags - Besteck (die Chrono-
meter wurden später richtig befunden) 16 Sın von der Küste entfernt sein
musste, war es thatsächlich nur 4 bis 5 Sm davon ab,
Am nächsten Morgen mit Tagwerden, sollte das Schiff unter Anrechnung
von mässigem Gegenstrom etwa noch 25 Sm von der Lombock-Strasse abstehen,
3ah aber nun die Allas-Strasse offen. An der Westküste von Sumbava markirte
sich scheinbar scharf der Tafelberg, und stand das Schiff nach Peilung dieses
Landes gerade vor der Einfahrt der Strasse. Ich Juvte num sofort auf, um
noch durch die Allas-Strasse zu gehen, fand aber nach Verlauf von einer
Stunde, dass das sich scharf markirende und für den Tafelberg gehaltene
Tafelland der Berg Mantar war, und das Schiff zu weit nach Westen stand,
am in die Strasse hinein liegen zu können, weshalb ich wieder nach der Lombock-
Strasse abhielt. Das Schiff stand zur Zeit 43 Sm von dem Berg Mantar und
nur 20 Sm vom Tafelberg ab; der letztere konnte trotz des klaren sichtigen
Wetters überhaupt nicht ausgemacht werden. Für die Zeit vom 30. Juni
Mittags, bis zum 1. Juli Mittags, also in 24 Stunden, wurde ein Oststrom von
37,6 Sm gefunden, während die vorhandenen Karten und Bücher für diese
Jahreszeit einen Weststrom von 20 bis 30 Sm angeben.
* Am 1. Juli um 2 p. m. wurde in die Lombock - Strasse eingesteuert
und hier zwischen dem Kap Bangko und der Pandita-Iusel ein 80 starker süd-