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gänzlich ausfielen; diese Unterbrechungen in der Beobachtungsreihe beeinträch-
tigen deren Werth für viele Untersuchungen in bedeutendem Maasse. ,
Ueber die Instrumente und deren. Aufstellung genügt es, Folgendes zu
bemerken: .
Das Barometer war in London vor seiner Versendung sorgfältig mit dem
Normalinstrumente der Royal Society verglichen, wobei sich eine Korrektion
von +0,009“ als nöthig erwies, welche jedoch durch den Fehler des Thermo-
meters am Barometer auf 0,007 verkleinert wird; letzterer Werth ist im Fol-
genden an die allgemeinen Mittel angebracht. Im ersten Bande sind weitere
Vergleichungen zwischen beiden Barometern durch Reiseinstrumente in Aussicht
gestellt, um die Unveränderlichkeit des Barometers von St. Helena zu prüfen,
es ist mir aber nicht bekannt, ob solche erfolgt sind.
Die Thermometer waren an einer horizontalen Holzlatte (in der Weise,
dass ihre Kugeln ganz frei waren) vor einem Fenster angebracht, durch welches
sie abgelesen wurden, unter einer breiten Veranda auf der Südseite des Obser-
ratoriums, von allen Seiten, ausser von Südost, durch das Gebäude beschirmt.
Dunstspannung und relative Feuchtigkeit wurden nach Kupffers Tafeln be-
rechnet.
Die Angaben des Osler’schen Anemometers zur Messung des Wind-
druckes sind erst seit Anfang 1844 bearbeitet, seit es verbesserte Federn
erhalten hatte und auf der Spitze von Longwood House aufgestellt war. Die
Mittel werden nur für die zwei Jahre 1844 und 1845 mitgetheilt.
Die Windrichtung ist nur für die vier Termine 3 a. m., 9 a. m., 3 p. m, und
9 p. m. veröffentlicht, aber in dem ersten Bande sind für die Jahre 1841, 1844
und 1845 die mittleren Richtungen für die 12 Monate einerseits und für jede
zweite Stunde andererseits angegeben.
Der Regenmesser („Anemometer Rain Gauge“) war bis Juli 1843 etwa
6 m, später 7,2m über dem Boden aufgestellt, jedoch am zweiten Orte. 2,5 m
niedriger in der absoluten Höhe.
Die Resultate der zweiten Beobachtungsreihe (1854—59) sind in dem
Werke: „Abstracts from the Meteorological Observations taken at the Stations
of.the Royal Engeneers, edited by Col. Sir Henry James, R. E.; London 1862“
enthalten (pp. 611—630). Die Beobachtungen sind von, den Herren Torbett,
Clerk, unter der Leitung von Major W. C. Stace, R. E., auf einer Höhe von 40 Fuss
(12 m) über dem Meere angestellt, wie hieraus und aus der angegebenen geo-
graphischen Breite und Länge ersichtlich ist, in oder unmittelbar bei Jamestown,
Leider fehlen alle Angaben über die specielle Lage der Beobachtungsstation,
über die Instrumente und ihre Aufstellung ist jedoch aus der von Sir James
für die meteorologischen Stationen der Royal Engeneers ausgearbeiten und
1861 in London veröffentlichten Instruktion das Nöthige zu ersehen, wenngleich
es unsicher bleibt, ob alle Punkte dieser nachträglich publicirten Instruktion
bereits bei den Beobachtungen berücksichtigt worden sind.
Wenngleich diese Beobachtungen an Umfang und wohl auch an Genauig-
keit hinter jenen des Observatoriums zurückstehen, so bieten sie immerhin einen
werthvollen Beitrag zur Kenntniss des Klimas der Insel, wie überhaupt das
erwähnte Werk eine sehr schätzbare Quelle für die Klimatologie vieler der am
wenigsten meteorologisch bekannten Gegenden der Erde bildet.
Die Beobachtungen wurden täglich um 9* 30” a. m. und, in beschränkterer
Ausdehnung, um 3* 30” p. m. angestellt, begannen mit Februar 1854 und umfassten
zuerst nur Barometer, Windrichtung, Regenmenge (in zwei verschiedenen Höhen);
trockenes Maximum- und Minimum - Thermometer (letzteres erst seit 1856) und
befeuchtetes Maximum- und Minimum - Thermometer; seit August 1857 traten
Beobachtungen ‚am Psychrometer, am Maximum-Thermometer in der Sonne und
am Minimum - Thermometer im Grase hinzu; die publicirte Beobachtungsreihe
schliesst mit Januar 1859.
Die Beobachtungen am Barometer und Psychrometer wurden auf dem
Observatorium Tag und Nacht hindurch, und ‚zwar bis zum August 1842 jede
zweite Stunde, seitdem stündlich ausgeführt. Der tägliche Gang der meteoro-
logischen. Elemente war im Jahresmittel der folgende, in Abweichungen vom
allgemeinen Mittel, auf metrische und Centesimalskala reducirt; es sind die Mittel
für die Windstärke von 2, für die Windrichtung von 3, für die übrigen Elemente
von 5l% Beobachtungsjahren; die ersten fünf Rubriken geben Abweichungen