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5. Die im Nordosten und am
unteren Missouri zu grosse, im St.
Lawrence-Thal das Doppelte der nor-
malen betragende Regenmenge, wäh-
rend in den südlichen Staaten die
Ernten vielfach durch Dürre litten
und in Tennessee kaum die Hälfte
der normalen Menge fiel. Regengüsse
von 3 bis 5 Zoll (75—125mm) am
Tage kamen an vielen Orten vor; für
Little Rock (Ark.) werden am 28.
sogar 188mm und in Ft. Griffn (Tex.)
am 21. 260mm angegeben; zu Des
Moines fielen am 24. 64mm in 20 Mi-
nuten. Am Beaver Creek (Dak.) fand
ein verheerender Wolkenbruch am
12. statt. Hagelfälle und Gewitter
kamen zahlreich vor, letztere beson-
ders ausgedehnt vom 9.—15. und vom
25.—29, des Monats.
5. Die ausser im Nordosten all-
gemein die normale überschreitende
Regenmenge, An vielen Orten kamen
Regengüsse vor, besonders am 17. Juni,
wo an einer Anzahl von Orten mehr
als 20mm und stellenweise für das
centraleuropäische Flachland durchaus
angewöhnliche Regenmengen gemessen
wurden, nämlich zu Hamburg 86 und
zu Münster 63mm. Gewitter waren
häufig, besonders während der zweiten
Dekade in Westdeutschland.
Kleine hydrographische Notizen,
i. Segelanweisung für den Hafen von Baitiqueri. Südküste
von Cuba. Aus dem Beobachtungs-Journal des V.St.S. „Shawnut“, Commander
H. L. Howison, April 1874, ist in der „Hydrographie® Notice“ No. 17/110,
Washington, 1879, nachstehende Segelanweisung für den Hafen von Baitiqueri!)
zusammengestellt. Die dabei vorkommenden Peilungen sind missweisend; die
Missweisung betrug 2° 30‘ Ost im Jahre 1874. .
Nachdem das Schiff die Einfahrt dieses Hafens erreicht hatte, wurde zur
Rekognoscirung ein Boot hineingeschickt. Dasselbe fand, dass der in den Hafon
führende Kurs NNW war, die geringste Wassertiefe im Fahrwasser 3,7m und
die Breite desselben zwischen den beiden äussersten Landspitzen 91m betrug.
Der schmalste Theil des 122m langen Fahrwassers hat eine. Breite von 15m.
Die Bucht, welche den Hafen bildet, liegt in NW der Einfahrt und nicht in
Ost, wie solches die britische Admiralitäts- Karte No. 440 (Tit. VI, No. 193)
angiebt.”’) Die Konturen der Ufer sind richtig angegeben, nur muss die ganze
Karte ungefähr 6 Kompassstriche nach links gedreht werden. Die grösste Länge
des Hafens erstreckt sich in der Richtung 0zN— WzS, und die grösste Breite
in der Richtung Nord—Süd. Die Lage des Hafens ist leicht an dem Berge
Azucar Pan zu erkennen; dieser Berg liegt von einem 1 Sm in NNW von der
Hafeneinfahrt gelegenen Punkte ungefähr 4 Sm in NO!/0. ;
Die vorhandenen Segelanweisungen können beim Aufsuchen des Hafens
leicht zu Irrthümern führen; die Trennung der einzelnen, im Innern des Landes
gelegenen, vom Hafen entfernten Berge kann man nicht erkennen; im Gegen-
theil ist der Hafen und die Einfahrt selbst von hohen Bergen eingeschlossen,
in welchen kein Einschnitt zu bemerken ist.
Von Süden kommende Schiffe müssen den Berg Azucar Pan in Nord
bringen und auf diesen zusteuern, bis man.sich 1 Sm von der Küste befindet
und von wo man dann die Hafeneinfahrt zwischen den hohen Bergen an der
Küste, welche nach den felsigen Einfahrtsspitzen an beiden Seiten des Hafens
abfallen, in West erkennen kann. Im Innern des Hafens erblickt man an seiner
Westseite grüne Bäume und Buschwerk,
Die Riffe an beiden. Seiten des Fahrwassers kann man erkennen, sobald
man dicht unter Land, ca 366m vom Ufer entfernt, ist. Im Hafen sind 2,7 m
1) S, „West India Pilot“, Vol, II, London. 1876, pag. 318, 319.
Ya. a, O0. s. Anmerkung zu pag. 318.