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selben brachte „Undine“ 4 Tage im Stillengürtel zu, che man in 5,5° N-Br und
121° W-Lgy den SE-Passat orreichen konnte. Mit diesem, obenfalls nur in
mässiger Stärke wehenden Winde gelangte man dann am 26. December in
129,7° W-Lg zum Aoquator. Es waren bis dahin 25 Tage verflossen, seit
„Undine“ den Hafen von San Francisco verlioss.
Auch südlich der Linie wehte der Passat nur flau und unbeständig, die
natürliche Folge davon war der langsame Fortgang des Schiffes nach Süden,
Es wurde in südlicher Breite 10° am 1. Januar 1879 in 130,5° W-Lg, 20° am
9. Januar in 126,5° W-Lg und 30° am 13. Januar in 126,8° W-Lg überschritten.
Hicr trat einer der gewöhnlichen Rundläufe des Windes durch Nord und West
nach Süd, und damit das Ende des Passats ein. Nachdem der Wind dann aus
südlicher Richtung fast cine Woche lang gewelıt hatte, drehte er sich noch
einmal durch Ost und Nord nach West, und herrschte dann für lange Zeit aus
letzterer Richtung, „Undine“ überschritt 40° S-Br in 117,8° W-Lg am 24, Januar,
50° S-Br in 105,5° W-Lg am 28, Januar und passirte am 7. Februar den
Meridian des Kap Horn nach 68Stägiger Reise von San Francisco her.
Im Atlantischen Ocean, wo nordwestliche Winde anfänglich die vor-
herrschenden waren, gerieth „Undine“ am 12. und am 14. Februar in die Nähe
von Eisbergen, Am ersteren Tage, in 53,3° S-Br und 49° W-Lg, wurden scchs
Eisberge angetroffen, und am letzteren, in 49,5° N-Br und 45° W-Lg, noch einer
wieder. „Undine“ gelangte nach 50° S-Br in 46,5° W-Lg am 13, Februar,
nach 40° S-Br in 37° W-Lg am 21. Februar, und nach 30° S-Br in 30° W-Lg
am 23. Februar, An diesem Tage erreichte „Undine“ eine Position wieder,
welche sie im August 1877 auf der Reise nach Singapore eingenommen hatte,
und war somit die Umsegelung der Erde vollendet. Während der ganzen Zeit,
welche „Undine“ inzwischen auf See zugebracht hatte, war der Wind niemals
von solcher Stärke gewesen, dass das Schiff zum Reffen der Marssegel ge-
nöthigt wurde.
Der frische SE-Wind, der am 23. und 24. Februar wehte, und mit welchem
„Undine“ am 25. Februar den Parallel von 30° Süd erreichte, nahm in 28° S-Br
cin Ende. Es folgten dann für längere Zeit die beständig aus hoher nördlicher
Richtung wehenden Winde, durch welche die Fahrt nach Norden im Süden des
Passatgebiets so schwierig gemacht wird. „Undine“ gebrauchte 11 Tage, um
die nächsten 10 Grad Breite gut zu machen, und konnte erst am 8. März
20° S-Bx in 27,8° W-Lg überschreiten. Nicht weit von dieser Breite drehte der
Wind dann endlich von NNE nach Ost und wurde zum Passat. Die Bark über-
schritt hierauf 10° S-Br in 29,9° W-Lg am 14. März, und vorliess endlich am
18. März in 28,8° W-Lg die südliche Halbkaugel. Die Zurücklegung der Strecke
von Kap Horn bis zur Linie hatte 39 Tage erfordert.
Bis zum Aequator erstreckte sich der SE-Passat, dann folgte im Stillen-
gürtel leiser, vorherrschend aus nordöstlicher Richtung kommender Zug, und
schon in 1,58° N-Br frischer NE-Passat, mit welchem „Undine“ in ungestörter
Fahrt nach Norden segelte. Man kreuzte 10° N-Br in 36,2° W-Lg am 25. März,
20° N-Br in 39,3° W-Lg am 28. März und 30° N-Br in 38,2° W-Lg am 1. April.
[n 29° N-Br war der nun mässig wehende Wind südöstlich gelaufen, und setzte
dann seine Drehung in solcher Weise fort, dass „Undine“ von 31,5° N-Br an
mit SW-Wind segelte. Am 8. April stand die Bark in 40° N-Br und 31,5° W-Lg.
Auf dem jetzt noch zurückzulegenden Theile der Reise erlebte man am 13. April
in 46,5° N-Br und 22,5° W-Lg einen heftigen Oststurm. Mit mässiger Stärke
wehte der Ostwind auch noch am folgenden Tage, dann drehte sich der Wind
nach NW, und am 20. April konnte im Hafen von Queenstown gecankert werden.
Die Dauer der Reise von der Linie zum Bestimmungsort betrug 33, die der
zanzen Reise 140 Tage.
20. Reise der Bremer Bark „Meteor“, Kapt. Rud. Dinkelberg.
Am 18. Juni 1878 in 48,3° N-Br und 6,9° W-Lg begann man an Bord
der von Bremen nach /quique bestimmten Bark „Meteor“ mit der Führung des
meteorologischen Journals. Ganz leichte umlaufende Winde hatten das Schiff
von jenem Punkte aus bis zum 26, Juni nach 42,4° N-Br gebracht, als dort
nach vorangegangener kurzer Windstile ein frischer Nordwind einsetzte, der