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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

4.2 
Von Batoe Pedir bis Diamantpunt ist Morgens und Abends die Luft- 
strömung zwischen Süd und Ost oder West, des Mittags aus nördlicher Richtung. 
Der Einfluss der Land- und Seewinde ist somit bedeutend. 
Da nach den Mittag- und Abend-Beobachtungen von Mitte November bis 
Mitte März die Luftströmung vorwiegend von Ost nach West gerichtet ist, so 
deutet dies auf den NE-Monsun hin, eine eigentliche Uebergangsperiode ist 
jedoch nicht zu erkennen und scheint es ferner, dass von Mitte März bis Mitte 
November ein anhaltender Kampf zwischen dem SW-Monsun und den Land- 
und Seewinden statt hat. 
Endlich zeigen die Windtabellen noch, dass für die 
Ostküste 
noch stärker, als für den östlichen Theil der Nordküste, der Einfluss der Land- 
und Seewinde sich geltend macht; von eigentlichem Monsun ist an dieser Küste 
nichts zu merken. 
Am regelmässigsten ausgeprägt sind die Monsune an der Nordküste 
zwischen Pulo Bras und Atschin bis Pedir. 
Die Windtafeln zeigen, dass in den Monaten December, Januar und 
Februar der NE-Monsun ausschliesslich aus NE- bis SE-Richtung an der Nord- 
küste von Atschin bis Pulo Bras weht, während von Mai bis September der 
SW-Monsun aus vorwiegend WSW- und SW-Richtung sehr frisch weht. Die 
Monate März— April und Oktober—November sind als Uebergangsmonate durch 
die während derselben zwischen Ost durch Süd bis SW schwankenden Winde 
gekennzeichnet. Während in dem Monsunwechsel im März und April mehr 
östliche Winde wehen, herrschen im Oktober und November südwestliche 
Winde vor. 
Auf der östlich von Batoe Pedir gelegenen Küstenstrecke haben die 
Winde im Ganzen den Charakter von Land- und Seebrisen. Im December und 
Januar ist der Landwind etwas aus östlicher Richtung, während er in den 
Monaten Mai bis September anscheinend durch den SW-Monsun beeinfusst ist, 
die Morgen- und Abendbeobachtungen an dieser Küste zeigen ausschliesslich 
eine westliche Luftströmung. 
Auch in den Uebergangsperioden macht sich noch die Einwirkung der 
regelmässigen Land- und Seebrisen bemerklich. Die Abendbeobachtungen zeigen 
nämlich ein bedeutendes Ueberwiegen der westlichen über die östliche Luft- 
strömung, während Morgens hingegen sehr häufig SE-Winde beobachtet sind. 
Während die Seebrise in den Monaten December, Januar und Februar 
und von Mai bis September vorwiegend aus NE weht, kommt dieselbe in der 
Uebergangsperiode des Nachmittags häufig aus NW. 
Von. der Westküste liegen nur wenig Beobachtungen vor, doch zeigen 
diese ‚wenigen, dass in den Monaten December, Januar und Februar fast aus- 
schliesslich NE-Wind weht, während in allen übrigen Monaten des Jahres 
der SE-Wind vorherrscht, der in den Monaten des Monsunwechsels Morgens 
und Abends nach Ost und NE und Nachmittags südlich und südwestlich ab- 
gelenkt wird. 
In Bezug auf Windstärke zeigt die Untersuchung und die angefügte Ta- 
belle IX aus dem erwähnten Werke, dass an der Westküste und an dem west- 
lichen Theile der Nordküste dieselbe das ganze Jahr hindurch grösser ist, als 
an den anderen Theilen der in Rede stehenden Küsten. 
Sowohl Land- als Seebrisen wehen des Mittags am stärksten. An der 
Ost- und Westküste ist indessen die Seebrise Mittags stärker, als die Landbrise 
zu dieser Tageszeit. Für die Nordküste stellt sich das umgekehrte Verhältniss 
eraus. 
Da jedoch die Anzahl dieser Beobachtungen noch zu gering ist, so dürfte 
erst eine spätere Untersuchung auf Grund umfangreicheren Materials darüber 
Gewissheit verschaffen, ob diese aus der beigefügten Tabelle sich ergebenden 
Unregelmässigkeiten in Bezug auf die Stärke der Land- und Seebrisen in 
Wirklichkeit bestehen.
	        
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