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Die beiden inneren Tounen, welche an der SW- und an der SSO-Seite
der Insel Cardos, zu beiden Seiten des Fahrwassers, liegen, erleichtern sehr-
das Aussegeln aus der Strasse. Die erstere Tonne war ursprünglich weiss an
gestrichen, ist aber gegenwärtig so verrostct, dass sie fast roth aussieht; die
andere Tonne ist schwarz angestrichen,
Der an Bord befindliche Lootse warnte vor Annäherung an die südlich
von der Spitze Dos Naufragados befindliche Bank, auf welcher die Wassertiefe
nur 2,2m beträgt. Ein Festkommen auf dieser Bank ist schr gefährlich, weil
bei südlichen Winden das Schiff sehr bald durch die See aufgebrochen werden
würde. Es ist daher anzurathen, diese im Uebrigen gut erkennbare Bank,
selbst mit kleinen Schiffen, zu vermeiden.
2. Ansegeln des Hafens von Bahia. Der Kommandant S. M. S.
„Hansa“, Korv.-Kapt. Heusner, berichtet über das Ansegeln des Hafens von
Bahia, wie folgt:
„Die Höhen bei /tapuan markiren sich ziemlich gut und können als
Anhalt zum Ansteuern des Hafens dienen. Dageogon sind die auf der britischen
Admiralitäts-Karte No. 540 (Tit. VIII, No. 53) als Marken angegebenen Hügel
auf der Insel /taparica für einen Nichtortskundigen nicht zu benutzen, weil eine
Verwechselung der einzelnen Hügel sehr leicht stattfinden kann und durch oine
solche Verwechselung das Schiff sehr leicht auf die Antonio-Bank gerathen
könnte.“
3. Labuan (Borneo). Die Bucht von Labuan gewährt nach den Be-
richten des Korv.-Kapt. Becks, Kommandant 5. M. Kbt. „Wolf“, während des
NE-Monsuns einen sehr geschützten Ankerplatz. Die Stadt bietet nur schr wenig
zur Ergänzung des Vorrathes, nur frisches Fleisch ist gut und billig zu haben;
sie besteht nur aus einigen Häusern, welche von Chinesen bewohnt werden. Die
Schifffahrt von Labuan scheint unbedeutend zu sein. Ausser einem Dampfer,
welcher die Post von Singapore bringt und von Labuan nach Bruni geht,
kommen dann und wann Schiffe nach Labuan, um dort Kohlen einzunehmen,
Die Labuan-Kohle wird auf dem nordöstlichen Theile von Labuan gewonnen
und mit grösseren Segelbooten nach Victoria gebracht, Kleinere Schiffe legen
sich an einen Pier an, an welchem ca 5m Wasser sind, und nehmen dort direkt
die Kohlen ein. Grössere Schiffe müssen sich dieselben mit Leichterfahrzeugen
längsseit bringen lassen.
4. Bank im südlichen Theile der China-See, nordwestlich der
Tambelan-Inseln und schnelle Reise von Singapore nach Hongkong.
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) Der durch die gefällige Vermittelung
der Herren Y. & G. Brons in Emden der Seewarte zugegangene Bericht
des Kapt. von Trümbach vom Schiffe „Gesine Brons“ über seine Reise von
Singapore nach Hongkong enthält folgende Notiz über die Auffindung einer Bank,
welche sich in den neueren Karten, z. B. No. 2660a der Britischen Admiralität:
„China Sea, Southern Portion, Western Sheet“, nicht angegeben findet.
„1879 März 9 nach Beobachtung in 1° 11‘ N-Br und 106° 21‘ O-Lg
frische Brise aus Nord und NNE bei schwer bewölkter Luft und hoher NW-
Dünung. Nachmittags gegen 3®* entdeckten etwa 1 Sm in nördlicher Richtung
vom Schiffe entfernt eine in unserer Karte nicht angegebene Bank, auf welcher
allem Anscheine nach nur wenig Wasser stand. Dieselbe liegt nach unserer
Rechnung in 1° 10* N-Br und 106° 57‘ O-Lg.
März 10 Mittag standen nach Peilung von Camels Hump und Sadde Island
in 1° 20‘ N-Br und 106° 57‘ O-Lg.“
„Gesine Brons“ machte die Reise von Singapore nach Hongkong auf dem
direkten Wege durch die China-See in 42 Tagen und traf dabei im März und
in der ersten Hälfte April noch wiederholt sehr steifen NE-Monsun und schwere
Gegensee. Nach den Zusammenstellungen des Königl. Niederl. Meteorol. Instituts
„Reizen door de Chinesche Zee en het Westelijk Gedeelte van den Noord
Pacifie, Utrecht 1876“, wurde von den. vier dort aufgeführten Schiffen, welche
Singapore im März verliessen, dieselbe Reise in resp. 55, 41, 52 und 49 Tagen
gemacht.