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dem SO-Ende von Süden her, so: kann man leicht die kleine Insel Nanuka
erkennen, welche ungefähr in der Mitte zwischen den SO- und SW-Spitzen der
Insel Apt in 16° 51‘ S-Br und 168° 21‘ O-Lg liegt.!) Dieselbe ist kegelförmig,
mit Bäumen bedeckt und zeichnet sich deutlich von der Insel Apt ab. Die
Küstenlinie tritt nördlich der Insel Nanuka zurück und bildet die tiefe Bucht
Sakau. Der Ankerplatz auf 18 bis 27m Wasser, schwarzer, sandiger Boden,
ist ungefähr !/a Sm von dem die Küstenlinie auf ca !/4 Sm einfassenden Riff
entfernt, mit der Insel Nanuka in SW und dem Nordende der Insel Tonoa
hinter der SO-Spitze von Api verschwindend. Yams sind hier gut und reich-
lich zu haben, doch sind die Eingeborenen äusserst misstrauisch und feindselig
und leben auch mit den Nachbarstämmen in furtwährender Fehde. An dem
SO-Ende in der Kambioka-Bucht wurden keine Eingeborenen gesehen. Kine
Landung ist hier schwierig; am Strande wurde eine ausgedehnte Lagune mit
Massen wilder Enten bemerkt. - Die Süd- und Ostküste ist sonst wenig bekannt,
da dort beim SE-Passat eine Landung mit Booten unmöglich ist. Nach Mit-
theilung des Kapitän Michelsen laufen Korallenrifie auf mehreren Stellen der
Südküste bis zu 1 Kblg Breite und mehr vom Lande ab, zwischen denen nirgend
eine Passage durch die heftige Brandung gefunden wird. Mit flauen Winden
sollten grössere Schiffe sich dieser Küste nicht zu sehr nähern, da die heftige,
nie ruhende Dünung aus SE gewaltig an die Küste heransetzt. Kine hier ver-
unglückte Schiffsmannschaft wurde von den Wilden erbarmungslos niedergemacht,
Von der SW- bis zu der NW-Spitze der Insel Api zieht sich ein Riff ungefähr
'/a Sm vom Strande längs der Küste hin; weiterhin sind keine Untiefen bemerkbar.
Innerhalb der Insel Menu,”) nahe dem NW-Kap Duana liegend, ist eine Bucht
mit Wassertiefen von 55m bis dicht an den Strand, die überall Ankerplatz
bietet. Der Boden ist hier überraschend fruchtbar, auch überall gut kultivirt,
wie man auch nirgends auf ganz Apt kahle unfruchtbare Stellen findet.
Ungefähr 3 Sm westlich der Insel Menw ist eine kleine flache Stelle, die nur
1,8m unter der Meeresfläche liegt. Ihre ungefähre Lage ist 16° 33‘ S-Br und
168° 4' O-Lg. ;
Von dem Südende der Insel Menu breitet sich ein Riff ungefähr 5 Kblg
in südlicher Richtung aus, Einen anderen Ankerplatz findet man in der kleinen
Bucht an der NO-Seite von Ayz in 16° 39‘ S-Br, ebenso auch südlich vom
Vorlande (Foreland) an der NW-Küste auf 20m Wasser, schwarzem Sandgrund.
Das Ufer zeigt schwarzen, eisenhaltigen Sand mit kleinen, abgerundeten Steinen,
Dieser schwarze Sand an der Küste ist in der ganzen Gruppe das
Merkmal eines Ankerplatzes querab desselben. In der nassen Jahres-
zeit wird dieser eisenhaltige Sand von. den aus dem Innern des Landes herab-
kommenden Wassermassen, aus den Bergen zum Meer getragen; das Fort-
schreiten des Wachsthums der etwa sich hier angesiedelt habenden Korallen
wird durch die Einwirkung des Süsswassers gehemmt, und an ihre Stelle tritt
eine leicht abfallende Sandbank, auf welcher Schiffe dann bequem ankern
können. Vom :Vorland kann man, wenn nicht gerade vollständig Niedrig-
wasser ist (regelmässige Ebbe und Fluth existirt durch die ganze Gruppe, das
Wasser steigt und fällt 1,2 bis 1,5m), in Booten innerhalb des Landriffes längs
der Küste fahren.
Schluss folgt im nächsten Hefte.)
1) a. a, O. pag. 608, wo dieselbe Namuku benannt ist.
2) Auf Menu scheinen die Hauptmahlzeiten der Kannibalen abgehalten zu werden, da sich hier,
wie Kapt, Michelsen berichtet, gewaltige Mengen von abgenägten Menschenknochen, Schädeln ete,
vorfanden.