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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 7 (1879)

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konnte; es wurde deswegen gowendet und nach WSW gesegelt. Am 27. Ok- 
tober passirte die Bark in 116,7° W-Lg den Acquator, 27 Tage später, als 
man den Hafen von San Franzisco verlassen hatte. War der Uebergang des 
südwestlichen Windes in den SE- Passat genau in derselben Weise erfolgt, 
wie es im Atlantischen Ocean gewöhnlich der Fall ist, so zeigte sich bei der 
Strömung auch dieselbe Erscheinung. Den südwestlichen Wind begleitete ein 
Oststrom, und als der Wind südöstlich gelaufen war, beobachtete man eine 
westliche Strömung, die in der Nähe des Acquators an 2 Tagen den Betrag 
von je 45 Sm erreichte. 
Im südlichen Stillen Ocean, wo der Passat bis 23° S-Br hin frisch 
and beständig wehte, kreuzte „Virginia“ 10° S-Br in 119,5° W-Lg am 1. No- 
vember, 20° S-Br in 123,2° W-Lg am 5. November und 30° S-Br in 125° W-Lg 
am 12. November. In 25,2° S-Br und 125° W-Lg lag die polare Grenze des 
regelmässigen Passats, doch frischte der Wind, nachdem er in den nächsten 
2 Tagen einen Kreislauf durch Nord und West gemacht hatte, noch ciumal aus 
SE wieder auf. Am 13. und 14. November wehte ein stürmischer NE. Auf 
diesen folgte in 35° S-Br eine neue Drehung durch Nord und damit setzten 
frische Westwinde ein, welche längere Zeit herrschend blieben, „Virginia“ 
überschritt 40° S-Br in 116° W-Lg am 18. November, 50° S-Br in 95,8° W-Lg 
am 24. November und passirte am 5. December die Länge des Kap Horn, 
39 Tage später als man den Aequator überschritt. Am 7. December beim Tag- 
werden, als sich die Bark im Südatlantischen Ocean in 55,5° S-Br und 61,5° 
W-Lg befand, erblickte man 5 Eisberge, im Laufe des Tages kamen noch 15 
mehr in Sicht. Auch am 10. December in 50,5° S-Br und 51° W-Lg wurden 
noch wieder 2 grosse Eisberge gesehen und ein letzter am 12. December in 
46,5° S-Br und 44,8° W-Lg. „Virginia“ gelangte nach 50° S-Br in 49° W-Lg 
am 10. December, nach 40° S-Br in 37,5° W-Lg am 14. December und nach 
30° S-Br in 27,8° W-Lg am 24. December. Die Winde, welche man östlich 
vom Meridian des Kap Horn antraf, waren anfänglich eben so leicht, wie die 
zuletzt im Grossen Ocean beobachteten, sie frischten erst aus südwestlicher 
Richtung auf, als man am 9, December nach 52° S-Br in 53° W-Lg gekommen 
war. Zwischen 43° und 35° S-Br herrschten nordwestliche Winde vor, auf 
welche leichte umlaufende Winde folgten, die anhielten, bis 26° S-Br erreicht 
war. In dieser Breite setzte flauer nordöstlicher Wind ein, der langsam drehend 
und gleichzeitig auffrischend durch Ost in den Passat überging. Mit dem letz- 
teren kreuzte „ Virginia“ dann am 2. Januar 1879 20° S-Br in 30,8° W-Lg, am 
6. Januar 10° S-Br in 30,4° W-Lg und erreichte am 11. Januar in 30,7° W-Lg 
den Aequator. Es waren bis dahin 37 Tage verflossen, seit man das Kap Horn 
passirte. 
Der SE-Passat nahm, so wie man sich von der Linie entfernte, eine mehr 
östliche Richtung an, für einen Tag herrschte dann in etwa 2,5 N-Br östliche 
Mallung, worauf in 3,2° N-Br der frische NE-Passat durchkam. Mit diesem 
Winde gelangte „Virginia“ nach 10° N-Br in 35,4° W-Lg am 17, Januar, nach 
20° N-Br in 40° W-Lgy am 21. Januar und nach 30° N-Br in 42,9° W-Lg am 
25. Januar. In 31° N-Br nahm der Passat ein Ende. Der bis hier sehr kräftig 
wehende Wind lief zuerst südöstlich und am folgenden Tage durch Süd nach SW. 
Am 28. Januar überschritt „Virginia“ 40° N-Br in 36° W-Lg. Der letzte Theil 
der Reise wurde bei umlaufenden westlichen Winden vollendet. Am 7. Februar 
passirte man den Meridian von Lizard, 27 Tage nachdem der Aequator im 
Atlantischen Ocean, und 129 Tage nachdem San Franzisco verlassen worden war. 
9, Reise der Bremer Bark „Alma“, Kapt. L. A. H. Lahmeier, 
Am 30. September 1878 trat die nach Neworleans bestimmte Bark „Alma“ 
von der Weser aus ihre Reise an. Angetroffene Gegenwinde verzögerten den 
Anfang derselben so, dass erst am 7. Oktober der Meridian von Lizard gekreuzt 
werden konnte. Vom 13. Oktober an traf man eine günstigere Gelegenheit, es 
wehte an diesem und dem folgenden Tage ein frischer Süd- und SE-Wind, auf 
welchen ein ebenso kräftiger Nordwind folgte. Mit diesen‘ Winden konnte 
40° N-Br in 17° W-Lg am 17. Oktober, 30° N-Br in 21° W-Lg am 22. Oktober 
überschritten werden. In etwa 31° N-Br war der am vorhergehenden Tage
	        
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